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Kommentar
Gewalt an Schulen: Prävention muss auf den Prüfstand
Die Gewalt an Schulen hat zugenommen. Um das zu ändern, müssen Präventionsmaßnahmen genau auf ihren Sinn hin untersucht werden.
Gewalt an der Schule.jpeg       -  Dem Schulleiterverband zufolge ist der Umgangston unter Schülern rauer geworden.
Foto: Maurizio Gambarini, dpa | Dem Schulleiterverband zufolge ist der Umgangston unter Schülern rauer geworden.
Sarah Ritschel
 |  aktualisiert: 08.04.2024 11:51 Uhr

Schule ist ein Spiegel der Gesellschaft? Die Kriminalstatistik hat das Zeug dazu, diese Alltagsweisheit zu erschüttern. Denn während die Zahl der Gewaltdelikte mit Tatort Schule 2023 um fast 25 Prozent gewachsen ist, liegt der Anstieg in Bayern insgesamt nur bei vier Prozent. Kriminologinnen und Jugendforscher sehen das Gefälle auch darin begründet, dass Kinder und Jugendliche aus anderen, zusätzlichen Gründen straffällig werden als Erwachsene. Um ihre Grenzen auszutesten etwa – oder um zu prahlen, ihre Taten zu filmen und in den sozialen Medien hochzuladen. 

Damit Straftaten verhindert werden, haben Schulen die Auswahl zwischen einer ganzen Reihe von Präventionsprojekten. Das Problem: Wie gut sie wirken, weiß keiner so genau. Wissenschaftliche Untersuchungen dazu gibt es kaum. Das muss sich ändern.

Bayern braucht eine Studie zur Prävention an Schulen

Die Berliner Polizei geht voran und hat den Lehrstuhl für Entwicklungspsychologie der dortigen Freien Universität ins Boot geholt, um eine Studie zu Erfolg und Grenzen der Präventionsarbeit zu erstellen. Das sollte auch Bayern tun. Und bis dahin auf eine bereits gesicherte Erkenntnis setzen: Am ehesten haben die Maßnahmen gegen Gewalt Erfolg, wenn sie so selbstverständlich Teil des Lehrplanplans sind wie Algebra oder Vokabeltraining – und zwar in allen Jahrgangsstufen.

 
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