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Kommentar
Gegeneinander statt Miteinander: Bayerns Bischöfe bremsen Reformen
Bayerische Bischöfe gehören immer wieder zu den Reform-Bremsern – bejubelt von katholisch-konservativer Seite. Es wäre traurig, glitten sie in eine Art Fundamentalopposition ab.
Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, in Fulda. Die katholischen Bischöfe in Deutschland kommen zu ihrer Herbstvollversammlung zusammen. Foto: Arne Dedert/dpa       -  Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer ist einer von vier Bischöfen, die gegen die Finanzierung des 'Synodalen Ausschusses' stimmten.
Foto: Arne Dedert, dpa (Archivbild) | Regensburgs Bischof Rudolf Voderholzer ist einer von vier Bischöfen, die gegen die Finanzierung des "Synodalen Ausschusses" stimmten.
Daniel Wirsching
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:29 Uhr

Man müsse aufeinander hören, beteuern katholische Bischöfe gern, wenn es um den umstrittenen Reformprozess "Synodaler Weg" geht. Nur hören manche Bischöfe nicht gern, was andere zu sagen haben oder beschließen, selbst wenn es 23 ihrer Mitbrüder sind. Und so haben die drei bayerischen konservativ-katholischen Bischöfe Hanke (Eichstätt), Oster (Passau) und Voderholzer (Regensburg) mit dem Kölner Kardinal Woelki für einen neuen Tiefpunkt in der jüngeren Kirchengeschichte gesorgt: Anders als alle anderen Ortsbischöfe blockierten sie die Finanzierung des Nachfolgegremiums "Synodaler Ausschuss", für die es der Einstimmigkeit bedurfte – und verzögern damit vermutlich die Umsetzung von demokratisch getroffenen Beschlüssen, mit denen sexueller Gewalt in Reihen der Kirche etwas entgegengesetzt werden soll.

Gehört zur "Synodalität" nicht, dass man bei diesem "gemeinsamen Gehen" gemeinsame Entscheidungen auch akzeptiert?

Es ist traurig: Bejubelt von weiteren Kritikern des Reformprozesses als "Dissidenten", die nun wohl "Psychoterror" überstehen müssten, haben sie über den Geldhebel – hauptsächlich geht es um Kirchensteuermittel – Machtpolitik betrieben. Es ist traurig: Mit den Vieren, denen die "Einheit" der Kirche so wichtig ist, war offensichtlich keine Vermittlung im Gespräch gelungen. Es ist traurig: Denn gehört zur "Synodalität", die Papst Franziskus stark macht, nicht, dass man bei diesem "gemeinsamen Gehen", geleitet vom Heiligen Geist, gemeinsame Entscheidungen auch akzeptiert? Es wäre traurig, glitten die vier weiter in eine Art Fundamentalopposition ab.

 
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