50 Jahre sind vergangen, seit die Bildungswissenschaft erstmals den Begriff der Chancengerechtigkeit definierte – oder man sollte besser sagen: deren Nicht-Vorhandensein feststellte. Zum Positiven verändert hat sich seither kaum etwas. Erst im Mai bestätigte eine Studie des Münchner ifo-Instituts wieder einmal, dass es in Deutschland 60 Prozent der Kinder aus wohlhabenden, akademischen Haushalten aufs Gymnasium schaffen – aber nicht einmal halb so viele aus bildungsferneren Familien mit geringem Einkommen. In Bayern ist der Unterschied noch größer. Die internationale Pisa-Studie zeigte, dass die Leistungen von Jugendlichen aus privilegierten Familien deutlich über denen ihrer Klassenkameraden aus weniger günstigen Milieus liegen. Das liegt sicher nicht am Intellekt der Kinder. Wenn das Startchancen-Programm diese Ungerechtigkeit nur ein Stück weit ausgleichen kann, erfüllt es seinen Zweck.
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