Dass die bayerische Staatsregierung das Projekt Wassercent nun voranbringt und bis zum Sommer ein entsprechendes Gesetz vorlegen will, ist eine gute Nachricht. Bayern braucht eine solche Abgabe für Wasserentnahmen, um die gewaltigen Zukunftsaufgaben beim Grundwasserschutz zu finanzieren.
Denn die Lage ist alarmierend: Seit der Jahrtausendwende hat der Freistaat etwa ein Fünftel seiner Wasservorräte verloren. Weil die Sommer immer heißer und trockener werden, weil Pflanzen aufgrund längerer Vegetationsphasen mehr Wasser benötigen. Weil Starkregenereignisse zunehmen und Niederschläge ausbleiben. Schon jetzt ist klar, dass bestimmte Gegenden etwa in Unterfranken ohne Wasser aus anderen Regionen langfristig auf dem Trockenen sitzen.
Die Wasserabgabe muss dem Grundwasserschutz und Wasserrückhalt dienen
Die Bayern müssen sich nun darauf einstellen, dass sich ihre Wasserrechnung um ein paar Euro im Jahr erhöhen wird. Teuer aber ist Trinkwasser deswegen noch lange nicht, bedenkt man, dass Bürgerinnen und Bürger im Schnitt 0,19 Cent für den Liter Wasser zahlen. Eine Abgabe schafft mehr Gerechtigkeit, wenn sie alle zahlen, die Wasser abpumpen. Und sie schafft Transparenz, weil die Behörden erschreckenderweise nicht wissen, wer aktuell wie viel Wasser entnimmt. Damit der Wassercent aber eine Wirkung hat, muss er zweckgebunden für Grundwasserschutz und Wasserrückhalt verwendet werden. Alles andere wäre nur eine sinnlose Wasserverteuerung.
Hören Sie dazu auch den Podcast "Wem gehört das Wasser?" zum Thema Wassercent: