Was vom 38. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) bleiben wird? Was ist von anderen in Erinnerung, von Ökumenischen Kirchentagen, Katholikentagen? Im Falle des Nürnberger DEKT sind mit Blick auf das (sozial-)mediale Echo bislang zwei Aussagen hängen geblieben, die schnell vergessen sein werden: Die Kritik von Kirchentagspräsident de Maizière an der "Generation Z" und der Halbsatz von Bundespräsident Steinmeier zum Ukraine-Krieg, es sei "auch Zeit für Waffen". Dafür eine millionenteure Großveranstaltung?
Evangelische Kirche: Es besteht kein Grund zur Selbstverzwergung
Der evangelische frühere Nürnberger Regionalbischof Stefan Ark Nitsche meint, beim Kirchentag seien die Menschen auf der Straße wichtig, nicht in erster Linie das, was auf den Podien gesagt werde. Das erinnert an den Satz des katholischen Bischofs Bertram Meier am Ende der Fronleichnamsprozession am Donnerstag, die an verwundert blickenden Café-Besuchern in der Augsburger Innenstadt vorbeiführte: "Wir haben gezeigt, dass es uns gibt."
Beides klingt nach selbstverzwergend wenig, hat aber Bedeutung und Wert über den (Kirchen-)Tag hinaus. Man mag kirchliche (Groß-)Veranstaltungen für überkommen halten, doch sie dienen einer wichtigen Standortbestimmung – von Christen in einer säkularer werdenden Gesellschaft. Wer zeigt, woran er glaubt, und vor allem, wer offen ist, darüber immer wieder den Austausch zu suchen, leistet einen nicht zu unterschätzenden Beitrag in einer Zeit, in der es an Austausch fehlt. Und das ist der Unterstützung wert.