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Kommentar
2023 wird ein trauriges Jahr für die Kirche
Die Kirche tut viel Gutes, keine Frage. Bei der Aufklärung von Missbrauchsfällen tut sie jedoch immer noch zu wenig – und erhält dafür die Quittung.
KINA - Selten in der Kirche       -  KINA - Selten in der Kirche ARCHIV - 04.02.2022, Baden-Württemberg, Heilbronn: In einer Kirche sind die Bänke während der Öffnungszeit unbesetzt.In vielen Gottesdiensten sind die Kirchenbänke nicht mehr voll. (zu dpa: «Selten in der Kirche») Foto: Bernd Weißbrod/dpa - Honorarfrei nur für Bezieher des Dienstes dpa-Nachrichten für Kinder +++ dpa-Nachrichten für Kinder +++
Foto: Dpa / Bernd Wei�brod | KINA - Selten in der Kirche ARCHIV - 04.02.2022, Baden-Württemberg, Heilbronn: In einer Kirche sind die Bänke während der Öffnungszeit unbesetzt.In vielen Gottesdiensten sind die Kirchenbänke nicht mehr voll.
Daniel Wirsching
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:33 Uhr

Es gibt gute Nachrichten aus der evangelischen und katholischen Kirche: Beide helfen täglich Menschen in Not, stiften Gemeinschaft und Sinn. Erst kürzlich teilte das katholische Bistum Augsburg mit, durch die Energiepreispauschale erzielte Mehreinnahmen aus der Kirchensteuer Bedürftigen zukommen zu lassen, 3,6 Millionen Euro.

Mit Derartigem macht Kirche auch Schlagzeilen. Und es ist auch das, was sich Gläubige, denen sie (noch) etwas bedeutet, von Medien wünschen: Berichtet stärker über das Positive! Manchmal klingt darin an, es möge „nicht immer nur“ über „die Skandale“ geschrieben werden. Über den Missbrauchsskandal vor allem.

Manchmal klingt der Wunsch nach einem Schlussstrich an, der unter diesen längst nicht aufgearbeiteten Jahrhundertskandal gezogen werden solle; die Kirche tue ja schon so viel für Aufklärung und Prävention!

Immer mehr Menschen treten aus der Kirche aus

Das stimmt. Doch es stimmt genauso, dass sie weiterhin zu wenig tut. Dass sie weiterhin in vielen Fällen erst handelt, wenn Betroffene oder Medienrecherchen den Druck auf Kirchenverantwortliche aufrechterhalten. Solange deren Scham-Bekundungen und „Entschuldigungen“ jedoch keine echten Taten folgen, wird für viele das Reden über Nächstenliebe hohl bleiben.

Immer mehr Menschen ziehen daraus ihre Konsequenzen – und treten aus. Nicht nur, aber gewiss in hohem Maße wegen des kirchlichen Umgangs mit Missbrauchsfällen und Betroffenen. Einige tun es, „um ihren Glauben zu retten“, wie sie sagen. 2023 wird in der Hinsicht einmal mehr ein trauriges Jahr für die Kirche.

 
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