Seit Mitte August läuft in den deutschen Kinos der Film „Der junge Häuptling Winnetou“. Begleitend dazu veröffentlichte der Ravensburger Verlag die „Winnetou“-Kinderbücher „Das Buch zum Film“ und „Das Erstlesebuch zum Film“. „Der junge Häuptling Winnetou“ bedient sich literarischer Motive von Karl May. Jetzt hat der Verlag die Bücher schon wieder vom Markt genommen. Zuvor war in Sozialen Netzwerken der Vorwurf des Rassismus, der stereotypen Figurenzeichnung und der kulturellen Aneignung gegen Film und Bücher erhoben worden. Auch der in Bamberg beheimatete Karl-May-Verlag begleitet den Kinofilm mit einer Publikation: „Der junge Häuptling Winnetou. Das große Fanbuch“ (96 Seiten, 135 Abbildungen, 15 Euro). Geleitet wird der Karl-May-Verlag von Geschäftsführer Bernhard Schmid.
Frage: Auf öffentlichen Druck hin hat der Ravensburger Verlag seine Begleitbücher zum Kinderfilm „Der junge Häuptling Winnetou“ zurückgezogen. Tut es der Bamberger Karl-May-Verlag mit seinem „Großen Fanbuch“ zum Film gleich?
Bernhard Schmid: Im Gegenteil. Wir haben ein schönes Buch gemacht. Wir werden unser Buch deshalb weiter bewerben und verkaufen. Jetzt erst recht.
Profitiert Ihr Verlag von der Aufregung?
Schmid: Ich würde mir das wünschen. Im Moment jedenfalls bestellen Menschen unser Buch bei uns mit der Bitte, doch standhaft zu bleiben.
Wird der Karl-May-Verlag in einen Kulturkampf verwickelt?
Schmid: Daran haben wir nicht das geringste Interesse. Wir möchten, dass die Menschen auch in Zukunft Karl May lesen. Denn das würde auch bedeuten, dass sich die Menschen weiterhin für die Indianer interessieren und diese nicht wie andere indigene Völker wenig Beachtung finden.
Der Entscheidung des Ravensburger Verlags war ein sogenannter Shitstorm im Internet vorausgegangen. Braut sich über dem Karl-May-Verlag etwas Vergleichbares zusammen?
Schmid: Bis jetzt überhaupt nicht. Wir sind eher darin bestärkt worden, uns von einer kleinen Minderheit nicht beeindrucken zu lassen. Außerdem: Was heißt schon Shitstorm? Zu den jetzt vom Markt genommenen Produkten des Ravensburger Verlags haben sich im Internet gerade einmal etwa 200 Menschen negativ geäußert. Wenn wir als Reaktion darauf sofort unsere Überzeugungen über Bord werfen, macht das unsere Welt zu keinem besseren Ort.
Sind Sie enttäuscht von Ravensburger?
Schmid: Ich schätze die Kollegen. Im konkreten Fall aber bin ich tatsächlich enttäuscht. Das Verhalten halte ich für schwach und die Entscheidung für einen Riesenfehler. Der Verlag ist vor einer lautstarken Minderheit, die noch dazu mit falschen und unhistorischen Argumenten hantiert, eingeknickt.
Hat sich der Ravensburger Verlag bei Ihnen gemeldet?
Schmid: Ich hätte mir das gewünscht. Aber leider nein. Vielleicht ist den Kollegen die ganze Sache auch etwas peinlich.
Was müsste dem Ravensburger Verlag peinlich sein?
Schmid: Der Film ist sehr gelungen und kommt vor allem bei Kindern gut an. Ich habe das bei einer Aufführung mit eigenen Augen erlebt. Er ist auch dafür geeignet, Kinder neugierig auf die Geschichten von Karl May zu machen. Entscheidender ist aber etwas anderes: Der Film vermittelt eher das Gegenteil dessen, was ihm vorgeworfen wird. „Der junge Häuptling Winnetou“ und auch die Karl-May-Bücher stehen in meinem Verständnis für Antirassismus und Völkerverständigung.
Die Kritiker sehen das bekanntlich anders.
Schmid: Dann haben sie in ihrem Leben keine einzige Zeile Karl May gelesen. Oder sie haben Karl May nicht verstanden. Eine andere Erklärung gibt es nicht. Karl May steht am Ende immer für das Gute und für Toleranz.
Kulturelle Aneignung, stereotype Figurenzeichnung, Rassismus: Sind sämtliche Vorwürfe unbegründet?
Schmid: Natürlich ist die Darstellung von Indianern in den Büchern von Karl May teilweise klischeehaft. Mit demselben Recht können aber auch seine Darstellungen von Weißen als Klischees bezeichnet werden. Denn die Bücher von Karl May sind keine Sachbücher, sondern Romane. Am besten wäre es, die Kritiker lesen erst einmal „Winnetou I“, dann beantworten sich ihnen viele Fragen von selbst. Und genauso ist „Der junge Häuptling Winnetou“ ein Spielfilm für Kinder und kein Dokumentarfilm. Karl May zeichnet in seinen Büchern ein Idealbild von Indianern. Er war schließlich selbst erst am Ende seines Lebens in den Vereinigten Staaten.
Benutzt Ihr Verlag in seinen Büchern noch das Wort „Indianer“?
Schmid: Wenn ich „Indianer“ nicht mehr verwenden dürfte, würde ich damit aufhören, Bücher zu verlegen. Sofort. Ich kenne kein positiveres Wort für eine Bevölkerungsgruppe. Es ist im Übrigen auch eine Bezeichnung, die zwar nicht alle, aber die meisten indigenen Völker Nordamerikas für sich in Anspruch nehmen. Wenn alle „American Indians“ diesen Begriff ablehnen, dann können wir auch in Deutschland darüber nachdenken. Aber wirklich erst dann.
wann die Bücherverbrennungen wieder aufgenommen werden...
Hoffentlich wird er ausgebürgert!
Jetzt kulturelle Aneignung anzuprangern ist kulturelle Aneignung in reinform!
Warum dürfen nur auf Jamaika lebende Personen Dreadlocks tragen und Raggae spielen?
Kulturen entwickeln sich weiter, sie vermischen sich und werden in anderen Kulturen integriert. Es entstehen neue Kulturen.
Das Rufen nach der reinen Kultur (Verbot der kulturellen Aneignung), war das nicht Propaganda im dritten Reich?
Sorry, sowas ist doch einfach affig!
Auch wenn es wohl wieder zensiert wird: Bei anderen Diktaturen wie den Nazis oder den russischen oder zahlreichen asiatischen Kommunisten, oder in Kuba oder Venezuela fing die Unterdrückung der Bevölkerung immer durch ein paar wenige an.
Die scheiß Verschwörungstheoretiker sind noch mal das Sahnehäubchen überhaupt. Da könnt ich sowas von Kotzen.
Das Buch ist wunderbar und nicht annähernd in eine Ecke zu stellen! Sogar Menschen mit indigenen Wurzeln finden nichts negatives daran!