zurück
München
Söder verteilt Seitenhiebe gegen Aiwanger
Nach der letzten Kabinettssitzung vor der Wahl verspricht der Ministerpräsident Erleichterungen für Bürger und Bauherren – und stichelt gegen seinen Vize Hubert Aiwanger.
Christoph Frey
 |  aktualisiert: 11.03.2024 10:29 Uhr

Sie sind Kompagnons und Konkurrenten zugleich: Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) wollen die Koalition ihrer Parteien auch nach der Wahl am 8. Oktober fortsetzen. Zuvor aber kämpfen sie um jede Stimme und da verspürt der kleine Partner Rückenwind. Die Umfragen nach der Flugblatt-Affäre haben den FW ein Allzeit-Hoch beschert und Aiwanger hat schon durchblicken lassen, dass seine Partei zusätzlich das Landwirtschaftsministerium für sich beanspruchen will. Jetzt nutzte Söder die Gelegenheit, um seinen Stellvertreter und Wirtschaftsminister ein wenig zurechtzustutzen. 

So stutzt Söder Aiwanger zurecht

Anlass war die Pressekonferenz nach der letzten Kabinettssitzung vor der Landtagswahl. Dort sagte Söder zu einem vierten Ministerposten für die FW, ein Umfragehoch bedeute noch keinen Wahlerfolg. Außerdem habe er als Ministerpräsident ein Wörtchen mitzureden. Söder wörtlich: "Davor steht der Wähler – und ich."

Zudem habe Aiwanger den Wunsch nach dem Landwirtschaftsministerium im Interview mit unserer Redaktion so klar nicht geäußert, wie er dort überhaupt einige Frage offen gelassen habe, stichelte Söder. Er spielte damit darauf an, dass Aiwanger Antworten auf ihm nicht genehme Fragen zurückgezogen hatte und die Fragen gleich mit streichen wollte.

Markus Söder stichelt gegen Hubert Aiwanger

Schon zuvor hatte Söder Aiwangers Arbeit als Wirtschaftsminister sachte getadelt. Einen Entwurf aus Aiwangers Haus zur Beschleunigung von Unternehmensgründungen in Bayern bezeichnete Söder in einem Nebensatz als "wenig ambitioniert". Er sei zurückgeschickt worden. Aiwanger selbst konnte nichts entgegnen. Denn neben Söder stand für die Freien Wähler Kultusminister Michael Piazolo und der gab Söder in einem Punkt recht. Bevor die Posten in einem neuen Kabinett verteilt würden, müsse gewählt werden, obendrein müssten sich die Partner zuvor über die Inhalte verständigen.

So will Bayern Bürokratie abbauen

Das zumindest ist in der 202. Sitzung dieses Kabinetts am Dienstag geschehen. Nach Angaben von Söder will die Staatsregierung mehr für den Bürokratieabbau tun. So soll es neue bayerische Gesetze nur noch geben, wenn dafür zwei alte wegfallen. Die neuen Bestimmungen sollen zudem nach fünf Jahren noch einmal auf ihre Notwendigkeit überprüft werden. Söder versprach, dass Bayern bis Mitte nächsten Jahres zehn Prozent der Verwaltungsvorschriften streichen werde und die Bestimmungen für die Genehmigungen von Vereinsfesten lockern, etwa beim Lärmschutz. Im Bereich Bauen kündigte er ein Programm für Häuslebauer an, das "mit 500 Millionen Euro plus X" ausgestattet werde. Es soll Kredite zu einem Zinssatz von einem Prozent ermöglichen. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
CSU
Freie Wähler
Hubert Aiwanger
Landtagswahlen
Landwirtschaftsministerien
Markus Söder
Michael Piazolo
Ministerpräsidenten
Umfragehochs
Wirtschaftsminister
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen