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Augsburg
Model Barbara Meier sagt: "Ich habe Mathe sehr geliebt"
Barbara Meier ist die Frau mit den M's und einem Hang zur Logik: Sie hat Mathematik studiert und gewann bei Heidi Klum. Seitdem modelt sie, wurde Mama und versucht sich als Mimin in einer bayerischen Serie.
Josef Karg
 |  aktualisiert: 11.03.2024 08:58 Uhr

Hallo Frau Meier, als Model haben Sie eine Menge Erfahrung. Jetzt sind Sie in der BR-Serie „Dahoam is dahoam“ wieder einmal als Schauspielerin aufgetreten. Würde Sie eine Serienrolle reizen?

Barbara Meier: Also, bei „Dahoam is dahoam“ habe ich tatsächlich kurz darüber nachgedacht – einfach, weil das ein tolles Team ist. Allerdings käme so etwas für mich aufgrund meines aktuellen Wohnsitzes in Wien nur in Österreich infrage. 

Sie haben in der Serie über künstliche Intelligenz gesprochen. Das liegt ja gar nicht so weit weg von Ihrer ursprünglichen Berufung, Mathematik zu studieren. Beschäftigt Sie so ein Zukunftsthema wie KI auch privat?

Meier: Zum Teil. Ich kenne mich zwar bisher nicht wirklich gut aus, aber ich muss mich schon damit beschäftigen, weil es über meine zwei Kinder definitiv auf mich zukommen wird. Und ich möchte keine Mama sein, die sich mit der neuesten Technik nicht auskennt. 

Haben Sie es bereut, das Studium aufgegeben zu haben?

Meier: Nicht wirklich. Anfangs habe ich gedacht, ich werde das Studium noch nachholen. Inzwischen bin ich beim ‚schau mer mal‘ angelangt. Aber ich habe Mathematik schon sehr geliebt. Ich mag logisches Denken und hätte da gerne mehr gelernt. Aber ich musste feststellen, dass es einfach nicht so nebenbei geht. Und falls ich nicht mehr studieren sollte, freue ich mich darauf, mit den Kindern Mathehausaufgaben machen zu können. Die werden dann meine Begeisterung ausleben müssen (sie lacht).

Sie sollen mal gesagt haben, Mathe sei das einzige Gebiet im Leben, auf das Sie sich immer verlassen könnten. Ist das immer noch so?

Meier: Ja. Ich habe mich immer gewundert, warum Schüler Mathematik nicht mögen. Denn das ist eines der ganz wenigen Fächer, in denen man nicht auf die Interpretation des Lehrers angewiesen ist. Wenn das Ergebnis richtig ist, bekommt man die volle Punktzahl. Bei einem Deutschaufsatz hat der Lehrer viel mehr Bewertungsspielraum. Bei Mathe gelten die Regeln, die man vor Hunderten von Jahren herausgefunden hat, noch immer und sie werden auch immer funktionieren.

Welcher Job fühlt sich besser an: der auf dem Laufsteg oder der am TV-Set oder werden Sie doch noch Mathelehrerin?

Meier: Momentan zieht es mich noch nicht wieder zur Mathematik. Wenn ich zwischen Modeln und Moderation, die ich hier in Österreich öfter mache, wählen müsste, könnte ich mich nicht entscheiden. Das mache ich beides sehr gerne. Als Model und Moderatorin kann ich mehr ich selbst sein, beim Schauspiel wiederum ist der Reiz, dass man in einen neuen Charakter eintauchen kann.

Sie arbeiten auch als Dirndl-Designerin. Wie kam es dazu?

Meier: Es gibt in München das Trachtenmodegeschäft Angermaier. Ich kenne die Besitzer schon eine Zeit lang. Und mit denen habe ich eine nachhaltige Dirndl-Kollektion entwickelt. Denn meiner Meinung nach sind Dirndl so etwas Schönes und Traditionelles, bei denen man Natur und Mensch gut zusammenbekommt. Wir haben darum sehr traditionelle Dirndl gemacht. Wichtig dabei war für mich das Thema Nachhaltigkeit.

Was gefällt Ihnen am Dirndl?

Meier: Das ist schwer zu sagen. Wenn ich in einem sehr engen Dirndl aufs Oktoberfest gehe, ist das natürlich keine Wohlfühlkleidung (sie lacht). Aber eines in meiner normalen Größe ist sehr bequem. Abgesehen davon, finde ich, dass Dirndl und Lederhose allen Menschen gut stehen. Jeder Mann sieht in einer Lederhosen sogar mit Bierbauch attraktiv aus und jede Frau in einem passenden Dirndl. Man hat beispielsweise ein tolles Dekolletee. Und wenn Frauen figürliche Probleme haben, dann ja mehr im Po- und Beinbereich. Auch diese Zonen werden von einem Dirndl schön umspielt. Und die Taille wird betont. Tracht hat etwas gesellschaftlich Verbindendes. 

Das Thema Schönheit ist im Wandel begriffen. Als Sie 2007 bei Heidi Klums Germany’s Next Topmodel gewannen, waren curvy Models die Ausnahme. Inzwischen gehören sie zum Alltag, oder?

Meier: Ich glaube, dass die Gesellschaft offener für Diversität geworden ist. Ich finde das richtig und wichtig. Beim Modeln ist es grundsätzlich so, dass man schon Spaß daran haben muss, sich zu zeigen. Es ergibt auch keinen Sinn, alles zwanghaft zu diversifizieren. Aber wenn Frauen curvy sind und sich super vor der Kamera bewegen, dann ist das toll. Es ist doch schön, dass es im Model-Geschäft inzwischen so viele unterschiedliche Typen gibt, denn Mode soll ja auch für alle sein.

Gab es auch Zeiten, in denen Sie mit Ihrem Aussehen gehadert haben?

Meier: Ich hatte das schon, weil beim Modeln wird man für viele Dinge kritisiert. Das ging so weit, dass man mich getadelt hat, weil meine Augenbrauen angeblich die falsche Farbe haben (sie lacht). Ich wüsste tatsächlich keinen Körperteil von mir, der noch nicht kritisiert worden ist. Modeln ist an sich nichts Selbstbewusstsein-Stärkendes. Wenn man aber am Ende gut durchkommt, sind das auch Erfahrungen, die einen als Mensch stärker machen. Aber es hat schon auch bei mir gedauert, bis ich Frieden mit meinem Körper geschlossen habe. Das gelang hauptsächlich in den Schwangerschaftszeiten. Heute bin ich sehr viel gnädiger mit mir, wenn ich mal ein Kilo zunehme.

Inzwischen sind Sie verheiratet und haben zwei kleine Kinder, wie gelingt es, die beiden Welten mit Ihren Jobs zu verbinden?

Meier: Es ist immer ein Jonglieren. Denn bei mir ist jeder Auftrag anders. Ich habe keinen geregelten Nine-to-Five-Job, also muss ich immer wieder eine neue Lösung finden: Nehme ich die Kinder mit oder besser nicht? Denn es ergibt keinen Sinn, die Kinder irgendwo zu parken, wenn ich vor der Kamera stehe. Manchmal ist es für sie dann entspannter, mit Oma und Opa zu Hause zu bleiben und sich dort verwöhnen zu lassen. Alles in allem ist das schon sehr viel Organisation. Aber ich will mich nicht beklagen, denn ich habe viel Unterstützung.

 
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