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Memmingerberg
Bis zu 130.000 Besucher beim Ikarus-Festival erwartet
Die Entwicklung des Ikarus-Festivals bereitet dem Memmingerberger Bürgermeister Sorge. Der Veranstalter erwartet im Mai bis zu 130.000 Gäste am Allgäu Airport.
Johannes Schlecker
 |  aktualisiert: 27.04.2024 02:44 Uhr

Von Jahr zu Jahr strömen immer mehr Besucherinnen und Besucher zum Ikarus-Festival am Flughafen Memmingen nach Memmingerberg. Waren es zu Beginn im Jahr 2015 lediglich mehrere Tausend Festivalgäste, so könnte in diesem Jahr erstmals die Schallmauer von 100.000 durchbrochen werden. Die Veranstalter gehen auf ihrer Homepage sogar von 130.000 Gästen aus, die zwischen dem 17. und 20. Mai die Auftritte von über 150 Künstlern auf insgesamt acht Bühnen verfolgen können.

Doch mit jedem Jahr wachsen auch die Sorgen von Memmingerbergs Bürgermeister Alwin Lichtensteiger. Denn von Beginn an ist seine Gemeinde als Genehmigungsbehörde für den Ablauf der Großveranstaltung sowie die öffentliche Sicherheit und Ordnung verantwortlich. So ist es in der sogenannten Zuständigkeitserklärung festgehalten, die Lichtensteiger vom Unterallgäuer Landratsamt jedes Jahr aufs Neue erhält.

Ikarus-Festival: Memmingerberg stößt langsam an Kapazitätsgrenze

Doch die Kommune stößt damit langsam an ihre Kapazitätsgrenze. "Das ist schon ein großer Kraftakt für einen Verwaltungsapparat, der normalerweise für lediglich 3500 Einwohner beziehungsweise 11.500 Bürger der Verwaltungsgemeinschaft zuständig ist." Zumal sich das Elektro-Festival mittlerweile weit über die Gemeindegrenze hinaus auswirke. Aus diesem Grund will Lichtensteiger den Landkreis stärker in die Pflicht nehmen. Sein Wunsch: Das Landratsamt soll künftig die Rolle der Genehmigungsbehörde übernehmen. Doch bislang kam die Kreisbehörde diesem Wunsch nicht nach.

Ikarus-Festival: Gelände erstreckt sich auch auf Hawanger und Benninger Flächen

Anhand mehrerer Beispiele untermauert Lichtensteiger seinen Wunsch. So würden zwar die Auftritte der Künstler selbst und die Street-Food-Meile auf Memmingerberger Flur stattfinden. "Die Flächen für Camping, Parkplätze und Sanitäranlagen erstrecken sich aber mittlerweile auch auf die Gemarkungen Benningen und Hawangen", betont der Rathauschef.

Ein weiterer Punkt sei die Verkehrsplanung. "Im vergangenen Jahr sind die Fahrzeuge am Hauptanreisetag zwischen 8 und 15 Uhr im Schritttempo durch den Ort gerollt. Und das nicht nur auf den Hauptstrecken." Aus diesem Grund soll nun der bisherige Knotenpunkt an der Autobahnanschlussstelle Memmingen-Ost entlastet werden, in dem der Verkehr auf der A96 aus Richtung München und Augsburg bereits an der Ausfahrt Holzgünz abgeleitet wird. Dazu seien im Vorfeld allerdings zahlreiche Gespräche mit überörtlichen Behörden und Fachstellen notwendig gewesen, darunter auch das Landratsamt.

Mehrzweckhallen müssen für Katastrophenfall organisiert werden

Hinzu komme, dass sich die Gemeinde Memmingerberg im Vorfeld auch um Unterkünfte der Besucher bei extremem Wetter oder im Katastrophenfall kümmern müsse. Da der Shelter-Bereich und die örtliche Mehrzweckhalle die Menschen bei Weitem nicht aufnehmen könne, werden laut Lichtensteiger auch regelmäßig Mehrzweckhallen in Memmingen, Hawangen oder Trunkelsberg angefragt.

Das sagt das Unterallgäuer Landratsamt

Der Bürgermeister betont zwar, dass man als Gemeinde das Festival durchaus begrüße. "Ganz wohl ist einem da aber nicht mehr. Vor allem, wenn man am Ende die Unterschrift unter das Ganze setzt." Aus diesem Grund ist er der Meinung, dass das Landratsamt besser als Genehmigungsbehörde geeignet wäre. Die Chancen dafür stehen jedoch nicht allzu gut. Auf Nachfrage teilt das Landratsamt mit: "Die Genehmigung von Veranstaltungen ist Aufgabe der Gemeinden. Es handelt sich hierbei nicht um ein Tätigkeitsfeld eines Landratsamts."

Die Kreisbehörde sei lediglich Fachaufsicht und werde nicht als Genehmigungsbehörde auftreten. Dies gelte unabhängig von der Größe einer Veranstaltung. Als Fachaufsicht stehe man den Gemeinden aber fachlich und rechtlich beratend zur Seite, etwa bei der Genehmigung selbst oder auch bei Themen wie Jugendschutz, Lebensmittelsicherheit sowie Lärm- und Brandschutz.

"Die Gemeinde Memmingerberg hat auch dieses Jahr wieder die Zuständigkeit für die Veranstaltung bei uns beantragt und wir haben daraufhin eine sogenannte Zuständigkeitserklärung ausgestellt." Darin sei geregelt, dass Memmingerberg die örtlich zuständige Gemeinde ist, also Genehmigungs- und Sicherheitsbehörde für das Ikarus-Festival. Die Zuständigkeit müsse offiziell geregelt werden, da das Festival auf dem Gebiet mehrerer Gemeinden stattfindet - nämlich auch auf den Fluren von Benningen und Hawangen, so das Landratsamt.



 
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