Der Bund Naturschutz (BN) probt bei der Energiewende den Schulterschluss mit der IG Metall. Der BN-Vorsitzende Hubert Weiger kündigte für das neue Jahr eine enge Zusammenarbeit an. „Ich werde bei Fachkonferenzen der IG Metall sprechen, was völlig neu ist, und wir werden Gewerkschafter zu BN-Veranstaltungen einladen“, sagte Weiger am Freitag in Nürnberg.
Die IG Metall setze sich für dezentrale erneuerbare Energien ein und sei deshalb ein wichtiger Bündnispartner. Weiger schielte dabei auch nach Leipzig, wo der Autohersteller BMW eine Windkraftanlage auf dem Werksgelände errichtet hat, um Strom für die Produktion seines Elektroautos zu erzeugen. Weiger: „Eine ähnliche Anlage wäre auch bei BMW in München wünschenswert.“
Der BN hofft, solchen Forderungen mit Hilfe der IG Metall noch mehr Nachdruck verleihen zu können. Erst jüngst schickten die beiden Organisationen einen gemeinsamen „Brandbrief“ an Ministerpräsident Horst Seehofer, worin sie ein „klares Bekenntnis der Staatsregierung (...) zum weiteren naturverträglichen Ausbau von Windkraftwerken und Solaranlagen“ fordern. Gemeinsame Aktionen seien zunächst konzentriert im Raum Schweinfurt geplant, weil sich dort größere Umbrüche in der Industrie abzeichneten: die geplante Abschaltung des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld und den angekündigten Abzug der US-Armee. Weiger schlug vor, die dortige Industrieregion mittelfristig in eine Kulturmetropole umzuwandeln. Durch die Schaffung eines Naturparks im Steigerwald könne dies gelingen. Das Projekt ist in der Bevölkerung allerdings umstritten und wird von der Bayerischen Staatsregierung bislang abgelehnt. „Der zweite zentrale Schwerpunkt des BN im Jahr 2014 wird der weitere Einsatz für einen Nationalpark im nördlichen Steigerwald sein“, so Weiger.