zurück
WÜRZBURG
ICE-Strecke zwischen Fulda und Würzburg 2022 gesperrt
ICE-Strecke Fulda - Würzburg       -  Bayern, Zellingen: Ein Intercity-Express fährt auf der Bahnstrecke Fulda-Würzburg über eine Brücke. Die ICE-Strecke zwischen Fulda und Würzburg soll 2022 komplett erneuert werden.
Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa) | Bayern, Zellingen: Ein Intercity-Express fährt auf der Bahnstrecke Fulda-Würzburg über eine Brücke. Die ICE-Strecke zwischen Fulda und Würzburg soll 2022 komplett erneuert werden.
Bernd Röder, dpa
 |  aktualisiert: 11.12.2019 21:39 Uhr

Auf die Bahnreisenden kommen in den nächsten Jahren monatelange Vollsperrungen von ICE-Routen zu. Die Deutsche Bahn erneuert die 27 Jahre alten Schnellfahrstrecken Hannover-Würzburg und Mannheim-Stuttgart grundlegend, wie das Unternehmen am Montag in Berlin mitteilte. Das Sanierungsprojekt behindert den bundesweiten Zugverkehr in Etappen bis ins Jahr 2023. Zahlreiche Fernzüge müssen umgeleitet werden, die Fahrzeiten zwischen den betroffenen Städten verlängern sich während der Bauarbeiten um 30 bis 45 Minuten.

Strecke Fulda-Würzburg ist 2022 dran

Als erstes wird 2019 der Abschnitt Hannover-Göttingen sechs Monate lang gesperrt - vom 11. Juni bis 14. Dezember. Es folgt die Strecke Mannheim-Stuttgart, die vom 10. April bis 31. Oktober 2020 nicht befahrbar sein wird. Der Abschnitt Göttingen-Kassel wird von April bis Juli 2021 unterbrochen. Dann kommt im Jahr 2022 die Trasse Fulda-Würzburg dran und schließlich 2023 der Gleisstrang von Kassel nach Fulda.

Die Bahn warb um Verständnis für die Serie von Großbaustellen. Sie sei unvermeidbar: Die beiden ICE-Strecken seien seit ihrer Eröffnung 1991 im Dauerbetrieb. Auf der 327 Kilometer langen Trasse zwischen Hannover und Würzburg fahren täglich 110 Fernzüge mit rund 42 000 Reisenden durch Niedersachsen, Hessen und Bayern, außerdem im Durchsc

hnitt 26 Güterzüge. Noch höher ist Belastung auf den 99 Kilometern von Mannheim nach Stuttgart: Dort verkehren jeden Tag 185 Fernzüge mit 66 000 Fahrgästen, hinzu kommen 24 Güterzüge.

Die übliche regelmäßige Instandhaltung reiche nun nicht mehr aus, heißt es bei der Bahn. "Wir müssen jetzt grundlegend ran, um die Qualität der Schnellfahrstrecke für künftige Generationen weiter gewährleisten zu können", machte der Leiter des Sanierungsprojekts Hannover-Würzburg, Hannes Tesch, deutlich.

640 Millionen Euro für die Strecke Hannover-Würzburg

Bei den Bauarbeiten werden Gleise, Weichen, Schotter, aber auch die Oberleitungsmasten sowie die Strom- und Sicherungstechnik erneuert. Für die Arbeiten von Hannover bis Göttingen hat die Bahn 175 Millionen Euro veranschlagt. Die Sanierung der gesamten Strecke von Hannover nach Würzburg soll 640 Millionen Euro kosten. Die Trasse Mannheim-Stuttgart wird für 185 Millionen Euro auf Vordermann gebracht. Da es sich um eine sogenannte Ersatzinvestition handelt, übernimmt der Eigentümer Bund die Kosten fast vollständig, wie ein Bahnsprecher erläuterte.

Bahn: Großbaustellen 2019 bis 2023 (01.10.2018)       -  Geplante Streckensperrungen im ICE-Netz der Deutschen Bahn 2019 bis 2023
Foto: dpa-infografik (picture-alliance/ dpa-infografik); Grafik: A. Brühl, Redaktion: C. Wiemann | Geplante Streckensperrungen im ICE-Netz der Deutschen Bahn 2019 bis 2023

Auch alle Fahrgäste, deren Verbindungen über die gesperrten Strecken fahren, werden länger unterwegs sein. Zu diesen Routen gehören zum Beispiel Hamburg-Frankfurt, Berlin-Frankfurt und Frankfurt-München. Weil auf den Umleitungsstrecken weniger Züge Platz haben, können dort auch weniger ICE und Intercitys eingesetzt werden als sonst üblich.

Finanzielle Entschädigung für Bahncard-100-Besitzer

Die Bahn will Inhaber von Zeitkarten und der Bahncard 100, die zu Fahrten auf dem gesamten Netz berechtigt, finanziell entschädigen. In welchem Umfang das geschieht, steht noch nicht fest, wie der Sprecher sagte. Die längere Reisezeit solle den Kunden mit "besonderen kleinen Aufmerksamkeiten" versüßt werden.

Bei der Bahn sind Verspätungen gerade in den vergangenen Monaten ein großes Thema. Im August kamen drei von zehn Fernzügen unpünktlich ans Ziel. In den ersten acht Monaten lag die Pünktlichkeitsquote unter 76 Prozent. Eigentlich wollte die Bahn 82 Prozent erreichen. Hauptgrund für die Verspätungen waren aber nicht die vielen Baustellen, sondern Störungen an Fahrzeugen und Infrastruktur in den Hitzemonaten des vergangenen Sommers sowie mehrere Unwetter.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Deutsche Bahn AG
ICE
Sanierungsarbeiten
Sanierungsprojekte
Schienenverkehr
Schnellfahrstrecken
Zugverspätungen
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top