Mit deutlich mehr Kontrollen und mehr Polizeipräsenz will Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) die grenzüberschreitende Kriminalität bekämpfen. Hintergrund sei, „dass zunehmend international agierende Banden auch in Bayern ihr Unwesen treiben“, sagte Herrmann am Freitag in Schwandorf. Schwerpunkte seien der Kampf gegen die Modedroge Crystal, die Wohnungseinbrüche, die Autodiebstähle und den Menschenhandel.
Laut Herrmann gibt es in diesem Jahr mehr verdachtsunabhängige Personenkontrollen im Grenzgebiet zu Tschechien. Auch die automatische Kennzeichenerkennung durch spezielle Scanner und die Schleierfahndung sollen ausgebaut werden. Bei der Bekämpfung der Grenzkriminalität will der Innenminister zudem die Bereitschaftspolizei einsetzen.
Bis Oktober 2013 hatten Schleierfahnder der bayerischen Polizei mehr als 18 500 Straftaten aufgedeckt. Die Schleierfahndung durch zivile Polizisten hatte der Freistaat vor Jahren eingeführt, um damit den Wegfall der Grenzkontrollen zu kompensieren.
„Bayern ist zwar bundesweit das sicherste Land, die grenzüberschreitende Kriminalität bereitet uns aber Sorge“, sagte Herrmann bei einem Besuch der Bundespolizei in Schwandorf. Dort sitzt das gemeinsame Zentrum der deutschen und tschechischen Polizei mit 101 Beamten. Auf tschechischer Seite erwartet Herrmann zudem einen stärkeren Kampf gegen die Modedroge Crystal. „Bayern ist inzwischen ein Transitland für den Drogentourismus geworden“.
Die grenzüberschreitende Kriminalität werde in diesem Jahr der Schwerpunkt der bayerischen Polizei, betonte Herrmann. Sowohl beim Autodiebstahl, Wohnungseinbrüchen und der illegalen Einwanderung und dem Menschenhandel sei 2013 ein deutlicher Anstieg registriert worden. „Wir setzen mehr Personal und mehr finanzielle Mittel dafür ein.“