Am Wochenende und am Montag können wir uns verbreitet noch auf ein paar schöne Augusttage freuen. Dann leitet jedoch eine Kaltfront einen markanten und längeren Rückschlag des Sommers ein, sagt Kent Heinemann, Diplom-Meteorologe vom Institut für Wetter- und Klimaforschung in Hamburg.
Am Sonntag wird es richtig schön
„Am Sonntag liegt das Hoch dann über uns und sorgt für einen recht freundlichen Wochenabschluss“, so der Meteorologe. Nachmittags zeigt sich dann oft die Sonne bei nur lockerer Bewölkung. Die Höchstwerte liegen dann bei 23 bis 24 Grad, in den Innenstädten kann auch die Sommermarke von 25 Grad erreicht werden. Dazu weht ein schwacher Wind aus West.
Zu Beginn der kommenden Woche bleibt uns das Hoch noch erhalten. Jedoch steigt im Tagesverlauf dann wieder das Schauer-und Gewitterrisiko. Die Luft ist dabei recht schwül und die Temperaturen erreichen Höchstwerte zwischen 24 und 25 Grad.
„Bis einschließlich Dienstag sollte sich nach aktueller Modelllage die Wärme noch halten können“, erklärt Heinemann. Ab der zweiten Wochenhälfte wird es dann wieder kühler und deutlich wechselhafter. Die Temperaturen könnten dann nur noch bei 15 bis 20 Grad liegen.
Was hat der August noch zu bieten?
Im Sommer 2016 fehlte einfach eine längere sonnige und warme Phase. Kann der August für die vergangenen sehr wechselhaften Wochen entschädigen? „Eine seriöse Vier-Wochen-Prognose ist freilich nicht möglich“, gesteht der Diplom-Meteorologe. Schauen wir auf die Statistik, können wir aber immerhin hoffen. Denn nicht selten bringt uns der August die heißesten Tage des Jahres. So lag vor vier Jahren, im Jahre 2012, der Höhepunkt des Sommers erst am 19. August, als in Berlin 35 Grad gemessen wurden. „Tatsächlich liegt die Chance, dass der heißeste Tag des Jahres erst im August liegt, bei etwa 50 Prozent!“
In München und Berlin war dies in 16 der letzten 30 Jahre der Fall, in Düsseldorf immerhin noch in 13 Jahren. In acht von 30 Jahren fand der „Hitzepeak“ sogar erst in der zweiten Augusthälfte statt. Der Grund für die häufig warmen Augusttage: „Land- und vor allem Wasserflächen müssen sich im Verlauf des Sommers erst erwärmen, so dass die Temperaturkurve dem Sonnenstand um vier bis fünf Wochen hinterherhinkt“, erklärt Heinemann.
Einmal gab es im August schon Nachtfrost
Allerdings schwinden mit sinkendem Sonnenstand und kürzeren werdenden Tagen im August naturgemäß die Chancen auf heiße Tage. Abgesehen davon ist die Spannweite der im August möglichen Temperaturen hoch: Eine 14-tägige Hitzeperiode gab es vom 1. bis 14. August 2003, als unter anderem in Freiburg täglich Höchstwerte von über 30 Grad gemessen wurden, mit dem absoluten Topwert von 40 Grad am 13. August.
Doch es geht auch anders: Am 23. August 1993 wurde in München mit einem nächtlichen Tiefstwert von -1 Grad sogar schon Nachtfrost gemeldet!