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Zeugen Jehovas
Amoktat von Hamburg: Das System von Angst und Ausgrenzung bei den Zeugen Jehovas
Das Attentat von Hamburg wirft ein Licht auf das Innenleben der Zeugen Jehovas. Aussteiger skizzieren ein System aus Druck und Angst. Einblick in eine Parallelwelt.
Nach dem Amoklauf in Hamburg       -  Blumen und Kerzen erinnern am Montag am Tatort, dem Gemeindehaus der Zeugen Jehovas in Hamburg, an die Bluttat.
Foto: Christian Charisius, dpa | Blumen und Kerzen erinnern am Montag am Tatort, dem Gemeindehaus der Zeugen Jehovas in Hamburg, an die Bluttat.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:51 Uhr

Heinrich O. (Name von der Redaktion geändert) hat eine Chatgruppe eingerichtet, lange vor dem Grauen des vergangenen Donnerstags. Die Menschen verbreiten dort Artikel, fragen, teilen sich und ihre Geschichten mit. Was sie alle eint, ist eine früher oder später getroffene Entscheidung: die Zeugen Jehovas zu verlassen. Seit einigen Tagen nun, seit den Ereignissen in Hamburg, läuft die Gruppe mit tausenden Nachrichten über. "Alle Aussteiger versuchen zu verstehen, wie die anderen die Tat bewerten. Da wird viel aufgewühlt, was die Betroffenen eigentlich hinter sich lassen wollen." O. ist selbst einer dieser Betroffenen, und doch viel mehr: Er ist Aussteiger– und naher Verwandter des mutmaßlichen Amokschützen Philipp F., des Allgäuers, der am Donnerstag in einer Hamburger Gemeinde mutmaßlich sieben Menschen und dann sich selbst erschoss. "Alle stehen unter Schock, alle verurteilen die Tat", sagt O. "Es gibt aber auch solche, die sagen: ,Eigentlich war zu erwarten, dass so etwas irgendwann passiert.'"

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