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Bühl
Badeverbot am Alpsee – Nun ist die Ursache klar
Grünliche Schlieren befinden sich am Ufer des Großen Alpsee. Die Ursache ist nun klar. Aktuell gilt ein Badeverbot. Aber wie lange noch?
Silvia Reich-Recla
 |  aktualisiert: 24.06.2024 02:39 Uhr

Die Spaziergänger in Immenstadt/Bühl nehmen es gelassen hin, dass weite Teile der Uferpromenade mit einem Absperrband begrenzt sind. „Baden verboten“ heißt es am Montag auf dazugehörigen Schildern. Am Sonntag ist im Alpsee eine „unbekannte Substanz, vermutlich Blaualgen“ entdeckt worden. Daraufhin wurden Wasserproben genommen, um zu klären, „ob die grünlich-ölige Substanz gesundheitsbeeinträchtigend sein könnte“. Am späten Montagnachmittag lagen die Ergebnisse der Tests vom Wasserwirtschaftsamt Kempten vor: Es handelt sich um Blaualgen.

Nicht der erste Badesee mit Blaualgen

Immenstadts Bürgermeister Nico Sentner wies am Montag darauf hin, „dass das nicht der erste Badesee ist, an dem sich Blaualgen zeigen“. Er rechnet damit, dass sie im Alpsee in wenigen Tagen verschwunden sind. Am Montagnachmittag zeigten sich die Schlieren auf vielen hundert Metern, mal grün-bräunlich oder sogar in Türkis leuchtend.

Durch starken Regen verursacht?

Dr. Ludwig Walters, der Leiter des Gesundheitsamts Kempten/Oberallgäu, geht davon aus, dass durch den starken Regen der vergangenen Tage und Wochen Oberflächenwasser in den See gekommen ist. Normalerweise bilde sich eine Blaualgen-Blüte bei starker Sonneneinstrahlung, bei hohen Stickstoff- und Phosphorwerten und bei einem hohen PH-Wert. Der sei derzeit messbar. Auch das sei ein Indiz für die Blaualgen. Die zeigen sich vorwiegend nachmittags, am Montagmorgen war nach Aussage des Wasserwirtschaftsamts Kempten und des Gesundheitsamts Oberallgäu nichts erkennbar gewesen. Beide Ämter nahmen mittags erneut Wasserproben.

"Baden auf eigenes Risiko"

„Wir sind nicht der erste Badesee, der davon betroffen ist“, sagt Immenstadts Bürgermeister Sentner und macht sich jetzt, im Frühsommer, noch keine Sorgen um mögliche touristische Folgen. Viele Spaziergänger sind am Montagnachmittag unterwegs. Keiner steckt die Füße ins Wasser, denn alle paar hundert Meter stehen Warnschilder: „Baden verboten“. Die sollen ausgetauscht werden. „Baden auf eigenes Risiko“ wird es dann heißen. Auch ein Hinweis auf mögliche Gefahren durch Algen im Wasser soll auf die Warnschilder, sagt Ludwig Walters.

Blaualgen: Gefahr für die Gesundheit - Symptome

Blaualgen können laut Landratsamt Oberallgäu bei Kontakt zu Haut- und Schleimhautreizungen und weiteren Symptomen führen und bei Aufnahme über den Mund gar zu Brechdurchfall. Bei wechselnd auftretenden Trübungen in der Uferzone rät das Landratsamt „dringend vom Baden ab“. „Die dringende Empfehlung gilt im Besonderen bei Einschränkungen der Sichttiefe, dem Vorhandensein von Schlieren- oder stärkeren Schaumbildungen und/oder Trübungen.“

Gebadet werden sollte derzeit auch nicht im Kemptener Bachtelweiher, rät die Stadtverwaltung. Dort wurde eine erhöhte Konzentration von Fäkalbakterien nachgewiesen.

 
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