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Großeinsatz im Allgäu
Neun Patienten nach Norovirus-Ausbruch von Oberstdorfer Berghütten ausgeflogen
Wanderer klagten am Mittwoch über Magen-Darm-Beschwerden und wurden gerettet. Weil sie auf den Hütten übernachtet haben, könnten 300 Bergsteiger betroffen sein.
Auf mehreren Allgäuer Berghütten bei Oberstdorf hat am Mittwoch ein Großeinsatz der Rettungskräfte stattgefunden. Dort sind mehrere Wanderer an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt und mussten ausgeflogen werden.  Foto:       -  Auf mehreren Allgäuer Berghütten bei Oberstdorf hat am Mittwoch ein Großeinsatz der Rettungskräfte stattgefunden. Mehrere Wanderer sind an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt.
Foto: Kilian Pfeiffer, dpa | Auf mehreren Allgäuer Berghütten bei Oberstdorf hat am Mittwoch ein Großeinsatz der Rettungskräfte stattgefunden. Mehrere Wanderer sind an einer Magen-Darm-Infektion erkrankt.
Allgäuer Zeitung
 |  aktualisiert: 11.03.2024 11:28 Uhr

Insgesamt neun Patienten sind von mehreren Berghütten im Oberstdorfer Gemeindegebiet mit Rettungshubschraubern ausgeflogen worden, weil sie über Magen-Darm-Beschwerden klagten. Bei einem Patienten wurde das Norovirus nachgewiesen. Betroffen sind mehrere Hütten im Hochgebirge. Darüber informierte das Landratsamt Oberallgäu bei einer Pressekonferenz an der Bergrettungswache in Oberstdorf. Betroffen sein könnten 300 bis 400 Bergsteiger, die derzeit auf dem Allgäuer Hauptkamm unterwegs sind, weil sie auf einer der betroffenen Hütten übernachtet haben. Das Gesundheitsamt sprich von einem "dynamischen Infektionsgeschehen". Die Rettungskräfte sind am Mittwochvormittag zu einem Großeinsatz ausgerückt.

Das Landratsamt rät wegen der noch unklaren Infektionslage, von einem Hüttenaufenthalt im Gebiet Oberstdorf abzusehen. Betroffen sind mehrere Hütten auf dem Allgäuer Hauptkamm. Es wurden Warnschilder aufgestellt. Zudem werden Wanderer vor Ort von Einsatzkräften vor dem Aufstieg gewarnt. Alpinisten die bereits im Hochgebirge unterwegs sind, können trotzdem übernachten und müssen nicht umkehren - was angesichts der angekündigten Gewitter ein großes Risiko wäre. Der "Schutzhüttencharakter" bleibt erhalten, erklärte die Bergwacht bei der Pressekonferenz.

Magen-Darm-Erkrankungen auf Berghütten in Oberstdorf ausgebrochen

Das Norovirus bewirkt laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) meist eine Magen-Darm-Erkrankung. Die Erreger werden dabei von Erkrankten massenhaft mit dem Stuhl und dem Erbrochenen ausgeschieden - sie sind hoch ansteckend. Sie werden meist über eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Aber auch winzige virushaltige Tröpfchen in der Luft, die beispielsweise während des Erbrechens entstehen, sind sehr ansteckend.

Aber auch an Gegenständen wie Türgriffen, Armaturen oder Handläufen können die Erreger haften. Ebenso ist eine Infektion über rohe Lebensmittel wie Salate, Obst oder Meerestiere, oder über verunreinigtes Wasser oder andere Getränke möglich.

Norovirus: Erreger sind hoch ansteckend

Die Symptome beginnen meist mit heftigem Durchfall, Übelkeit und schwallartigem Erbrechen. Hinzu kommen häufig starke Bauchschmerzen und gelegentlich auch leichtes Fieber und Kopfschmerzen. Durch die starken Brechdurchfälle kommt es rasch zu einem Flüssigkeitsmangel im Körper. Dadurch fühlen sich Erkrankte häufig schwach und schwindelig. Meist klingen die Beschwerden nach 1 bis 2 Tagen vollständig ab.

Die Erkrankung bricht in der Regel zwischen sechs Stunden und zwei Tagen nach der Ansteckung aus. Mit dem Auftreten der Symptome sind die Betroffenen hoch ansteckend. Nach Abklingen der Krankheitszeichen werden noch etwa 48 Stunden relativ viele Erreger mit dem Stuhl ausgeschieden. Allerdings sind Erkrankte auch in manchen Fällen noch bis zu zwei Wochen ansteckend.

Besonders gefährdet sind laut BZgA Kinder unter 5 Jahren und Senioren über 70 Jahren. Sie trifft es besonders häufig und sie reagieren meist sehr empfindlich auf den Flüssigkeitsverlust.

 
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