Eigentlich gilt für Bayerns Beamte schon immer die eherne Regel: Faxen verboten. Grimassen darf höchstens der Bürger schneiden angesichts missliebiger Bescheide, die ihn in besonders eiligen Fällen auch mittels Fernkopie erreichen können. Aber damit soll es bald vorbei sein. Nach dem Gendersternchen erwischt es nun das Fax, zu dem der Bayer auch gerne mal der sagt. Da sage noch einer, diese neue Landesregierung räumt nicht auf mit überflüssigem Krimskrams.
Wobei an dieser Stelle schon einmal angemerkt sei, das Faxgerät hat eine umfassende Würdigung verdient, schließlich hatte das Gerät es sein Leben lang schwer in seiner deutschen Heimat. Jahrzehntelang galt es als Paradebeispiel für eine im eigenen Land verkannte Erfindung, die erst im Ausland Karriere und Kasse machen musste, um auch daheim Anerkennung zu finden.
Faxgeräte sollen aus Bayerns Verwaltung verbannt werden
Mittlerweile aber wird über das Fax eine andere Geschichte erzählt und die ist auch nicht viel netter: Rückständig sei es und ein Hemmschuh, der Deutschlands Ämter am Fortschritt hindere. Vom Technik-Star zum Sündenbock, da ist es kein Wunder, dass das Fax allmählich die Faxen dicke hat und dem Ruhestand im Technikmuseum entgegenstrebt. Dort kann es dann neben Videorekorder und Walkman (noch so eine verkannte deutsche Erfindung) auf die nächste bahnbrechende Neuerung warten, die plötzlich zum alten Eisen zählt.