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MÜNCHEN
„Fränkischer V-Mann bei der NSU“
lby
 |  aktualisiert: 18.10.2012 12:03 Uhr

Der Bayerische Verfassungsschutz hat nach Medieninformationen entgegen bisheriger Aussagen frühzeitig einen V-Mann im Umfeld der rechtsterroristischen NSU installiert gehabt. Nach Informationen der „Thüringer Allgemeinen“ und des Bayerischen Rundfunks führte die Behörde über mehrere Jahre einen bekannten fränkischen Neonazi als Informanten.

Dieser habe seit 1994/95 auch direkten Kontakt zu den späteren mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe gepflegt, berichtete die „Thüringer Allgemeine“. Sie beruft sich dabei auf ein einst führendes Mitglied des rechtsextremistischen „Thüringer Heimatschutzes“.

Nach einem Bericht des Bayerischen Rundfunks soll der fränkische V-Mann zudem Aufbauhilfe für die rechte Szene in Thüringen betrieben und Propagandamaterial in großem Stil nach Thüringen gebracht haben. Dies habe dem Sender der frühere thüringische V-Mann, Tino Brandt, berichtet. Brandt hatte einst beim Aufbau des „Thüringischen Heimatschutzes“ mitgewirkt.

Das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz wollte sich dazu am Dienstagabend nicht näher äußern. Behördensprecher Markus Schäfert erklärte lediglich: „Zu Fragen des V-Mann-Einsatzes können wir uns nicht öffentlich äußern.“ Nach BR-Informationen liegen auch dem Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags Hinweise vor, dass der fränkische Neonazi Quelle des Verfassungsschutzes gewesen sei. Der Ausschuss forderte daher, den Ausschussmitglieder müssten sämtliche Akten über den fränkischen V-Mann und dessen Computernetzwerk zur Verfügung gestellt werden.

Außerdem soll der ehemalige Präsident des Landesamts für Verfassungsschutz, Gerhard Forster, ein zweites Mal als Zeuge vernommen werden. Forster hatte Anfang Oktober im Untersuchungsausschuss ausdrücklich bestritten, dass seine Behörde einen V-Mann im Umfeld des späteren Terror-Trios geführt habe.

 
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Kommentare
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  • Du_di_ned_oo
    http://www.endstation-rechts-bayern.de/tag/matthias-fischer/

    Der „NSU“ und seine Helfer
    http://de.indymedia.org/2012/07/332461.shtml

    Bericht: Behörden rechnen 100 Personen zum NSU-Umfeld
    Medienberichten zufolge zählen BKA und Verfassungsschutz rund 100 Personen zum "engeren und weiteren Umfeld” der Rechtsextremisten.
    [zum Bericht]

    Welche Spuren führen nach Bayern?
    Fünf der neun Morde, die auf das Konto der Zwickauer Terrorzelle gehen, wurden in Nürnberg und München verübt. Welche Unterstützer und Kontaktleute hatte das NSU-Mörder-Trio in Bayern? Kontrovers mit neuen brisanten Recherchen.
    [Bericht im BR]
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  • Du_di_ned_oo
    Welcher Kai D. ist gemeint?
    Hinter dem Ortsnamen Nürnberg, wo Enver Simsek, Abdurrahim Özüdogru und Ismail Yasar starben, taucht der Name Matthias F. mit seiner damaligen Telefonnummer 0911/5045 ... auf. Der einschlägig Vorbestrafte ist ein agiler Typ, war Anführer der 2005 verbotenen »Fränkischen Aktionsfront« (FAF), zeitweilig NPD-Funktionär. Auch er wird mit »Blood&Honour« in Verbindung gebracht.

    Doch die Behörden in Bayern hielten den Mann offenbar für ebenso unwichtig, wie das halbherzige Fahndungsersuchen der Thüringer Behörden, die keinerlei Druck machten, um Mundlos, Böhnhardt und Zschäpe zu fassen. Ein Kai D. ist auf der Mundlos-Liste zu finden. Ist das Kai D. aus der Nähe von Kronach, der als Betreiber des 1993 initiierten neonazistischen Thule-Netzes gilt, in dem Bombenbauanleitungen kursierten?
    ...
    [ag-friedensforschung]
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  • Du_di_ned_oo
    Aus der Thüringer Allgemeinen Zeitung:

    Der Bayerische Verfassungsschutz soll in den 1990er Jahren den hochrangigen Rechtextremisten Kai D. im Umfeld des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) installiert haben. Nach Informationen unserer Zeitung führte die Behörde offenbar über mehrere Jahre den bekannten fränkischen Neonazi Kai Markus D. als Informanten.
    ...
    D. habe ab den Jahren 1994/95 auch direkten Kontakt zu den späteren Rechtsterroristen Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe gepflegt, bestätigte ein ehemaliges führendes THS-Mitglied. Demnach habe D. in Thüringen "intensive Aufbauhilfe" für die rechte Szene betrieben und Propagandamaterial in großem Stil nach Thüringen gebracht.
    ...
    [zur Meldung]

    Intensive Aufbauhilfe für die Terrororganisation also auch vom Bayerischen "Verfassungsschutz"
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