Schlachtschüssel: Fotograf Josef Lamber hatte keine genaue Vorstellung, was hinter dem Titel: „Schwedische Köche nehmen an einer original Schweinfurter Schlachtschüssel teil“ stehen könnte. Als er dann Anfang März in Zeuzleben in dieser feuchtwarmen „Wurstküche“ stand und mit den Schweden staunend in Kessel blickte, in denen undefinierbare Fleischstücke und Fleischteilchen schwammen – da konnte er nicht erahnen, was noch alles an diesem Abend geschehen würde. Es gab einige Trinklieder. Und das Schwänzchen wurde angehängt.
Mit Erlaubnis der Künstlerin: Der „Nachsommer“ ist für Martina Müller eine besonders schöne Zeit des Jahres in Schweinfurt. Und Jasmin Tabatabei fotografieren zu dürfen – aufregend! Die Fotografin mag die Sängerin seit dem Film „Bandits“. Doch nur während der ersten drei Lieder Aufnahmen machen zu dürfen? Eine Enttäuschung. Das bedeutete: schnell „schießen“, keine emotionalen Momentaufnahmen, keine Charakterbilder. Aber: „Durch einen glücklichen Zufall konnte ich kurz mit Jasmin Tabatabei sprechen und sie erlaubte mir, das gesamte Konzert zu fotografieren.“ Herausgekommen sind Bilder, die so sind, wie die Fotografin die Künstlerin sieht: einfach schön!
203 Lebensjahre: Am 8. Juli feierte Hildegunde Berger, hier im roten Mantel sitzend, ihren 101. Geburtstag. Wegen eines Oberschenkelhalsbruchs musste sie ihn in der Würzburger Missionsärztlichen Klinik verbringen. Ihre erste Gratulantin war noch ein wenig älter: Zimmernachbarin Luise Olschewski wurde vor 102 Jahren geboren, da hatte gerade der Erste Weltkrieg begonnen. Für die Krankenpfleger eine beeindruckende Zahl an Lebensjahren und Lebenserfahrung – für Fotograf Thomas Obermeier auch.
Das erste Date: Ein von melancholischen Momenten, traurigen Erlebnissen geprägtes Jahr ist es für Theresa Müller gewesen. Das Bild dieser beiden deshalb: „Ein persönlicher Lichtblick“.
Auf der Mega-Baustelle: Mit der Kamera auf der größten Autobahnbaustelle in Nordbayern, an der Katzenbergtrasse in Würzburg an der A 3 – ein beeindruckender Termin, sagt Stefan Pompetzki: „An einem Ort zu stehen und zu fotografieren und sich dabei vorzustellen, dass an gleicher Stelle in wenigen Monaten Zehntausende Autos und Laster täglich entlangrauschen werden.“
Persönlichkeit: Das Porträtieren von Menschen fasziniert Ivana Biscan seit jeher. Deshalb ist es für sie „immer eine Freude“ für eine Reportage oder bei einem Interview einen Menschen fotografieren zu dürfen. „Nicht nur lichtet man interessante Persönlichkeiten, wie in diesem Fall Greenpeace-Aktivist Rien Achterberg, ab. Man bekommt auch die Gelegenheit sie kennenzulernen.“ Rien Achterberger legte im Mai mit der Beluga II in Würzburg an.
Und Action: Spaß am Wasser! Aufgenommen am Erlabrunner Badesee im April, am ersten warmen Tag im Jahr. Für Fotografin Patty Varasano, die selbst gerne in Bewegung und draußen ist, ihr Motiv 2016. „Ich finde, es strahlt einfach so viel Lebensfreude aus.“
Summer in the City: Für Daniel Peter sein Bild 2016 – „weil die Realität die besten Szenen schreibt“. Dass die Sonnenschirmdame dort sitzt, wo wenige Wochen vorher noch die bunteste Bar der Stadt stand, gibt „dem Ganzen noch eine leicht melancholische Ebene“. Die Abrissbagger hatten am Würzburger Hauptbahnhof im Frühjahr mit den alten Pavillons auch das „Café zum schönen René“ platt gemacht.
„When summer ends“: Braucht es mehr Worte? Dieses Motiv vom Fotoshooting mit Main-Topmodel-Finalistin Laura Walter ist für Fotograf Chris Weiß das Lieblingsbild des Jahres.
Nummer eins: Anand Anders kam die Idee während der offiziellen Kadervorstellung des TSV Großbardorf. Er fotografierte die Fußballmannschaft der Bayernliga und porträtierte die Spieler. „Als ich die verschiedenen Trikotnummer sah, kam mir der Gedanke, diese auf ein Bild zu bannen. Es sollte aber den Eindruck vermitteln, als ob die Trikots nach einem Waschvorgang zum Trockenen aufgehängt wurden und so die Spielernummer komplett und kompakt zu sehen sind.“ Trainer Dominik Schönhöfer machte mit bei der Bildidee „Ausschau halten nach den Spielern kurz vor dem Auftaktspiel in der neuen Saison“. Für den Fotografen wurde es das Lieblingsbild des Jahres.