Wir müssen an dieser Stelle mal ein paar Worte zum bayerischen Grant loswerden. Also: Wenn ein Bayer mal grantig ist, oder eine Bayerin, dann muss man das nicht immer gleich persönlich nehmen. Weil so ein gewisser Grundgrant quasi zum bayerischen Lebensgefühl gehört wie die Berge und Bier. Denken Sie an den Gerhard Polt, der das Granteln, also die Unmutsäußerung, mithilfe von Geräuschen oder gar bajuwarischen Kraftausdrücken beherrscht wie kein anderer. Oder an den Gustl Bayrhammer als Meister Eder.
Natürlich ist dem Meister Eder auch mal der Kragen geplatzt
Wenn dem mal wieder die Werkstatt um die Ohren geflogen ist, weil sein Kobold Pumuckl sich einen Streich erlaubt hat, lag es durchaus im Bereich des Möglichen, dass da aus dem tiefsten Inneren ein deftiger Fluch den Weg ins Freie gesucht hat. Aber dann ist der Schreinermeister halt in die verrauchte Wirtschaft um die Ecke gegangen und hat sich bei drei, vier Weißbier und einem Schweinsbraten mit Knödel wieder beruhigt. Nur es wäre doch deshalb nie jemand auf die Idee gekommen, dem Eder das Jugendamt auf den Hals zu hetzen und den Pumuckl da herauszuholen, oder? Eben.
Die Amerikaner haben einfach keine Ahnung vom Grant
Warum wir das alles erzählen? Weil der Meister Eder angeblich keinen guten Einfluss auf kleine Kinder hat. Jedenfalls, wenn man den Leuten von der VideoplattformAmazon Prime Glauben schenken mag. Die haben für die Pumuckl-Geschichten nämlich eine Altersfreigabe erst ab zwölf Jahren verhängt. Als Begründung heißt es sinngemäß, dass in der Serie Weißbier getrunken, geraucht und geflucht wird.
Nun muss man wissen, dass Amazon ein amerikanisches Unternehmen ist und man in den USA zwar an jeder Ecke das Imitat eines Oktoberfests finden mag, aber der Ami natürlich keine Ahnung hat vom bayerischen Grant. Denn den sollte man, wie gesagt, nicht immer gleich persönlich nehmen. Altes Koboldgesetz.