Ärzte schlagen aufgrund neuer Studien erneut Alarm: Feinstaub führt schon in geringen Mengen zu einem deutlich erhöhten Herzinfarkt-Risiko, ist also noch schädlicher als bislang angenommen. So können bereits Feinstaubbelastungen unter dem EU-Grenzwert schwere Gesundheitsschäden verursachen. In der im Münchener Helmholtz Zentrum vorgestellten und im „British Medical Journal“ veröffentlichten Studie wurden Daten von über 100.000 Teilnehmern aus Deutschland, Italien, Finnland, Schweden und Dänemark ausgewertet.
Mediziner in Würzburg, einer der von Feinstaub am höchsten belasteten Städte in Bayern, überrascht das Ergebnis nicht: „Auch eine noch größer angelegte Studie, die schon vor wenigen Wochen im Lancet veröffentlicht wurde, kam zu diesem unakzeptablen Ergebnis“, sagt der Würzburger Arzt Dr. Michel Imhof auf Anfrage dieser Zeitung. Genau diese Studie habe bei der EU dazu geführt, sich des Problems endlich anzunehmen. „Dort wird bereits eingeräumt, dass die Grenzwerte möglicherweise zu hoch sind“, weiß Imhof. Während die Europäische Union einen Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft festgelegt hat, der nicht öfter als 35mal im Jahr überschritten werden darf, liegen die Grenzwerte in der Schweiz bei 20 Mikrogramm.
- Die Würzburger Werte auf einen Blick
„Die aktuelle Studie deutet noch einmal deutlich darauf hin, dass die Grenzwerte bei uns zu hoch sind“, sagt Wolfgang Straff, Leiter des Fachgebietes Umweltmedizin und gesundheitliche Bewertung im Bundesumweltamt auf Anfrage. „Doch mittel- und langfristig wird es darauf ankommen, weniger Feinstaub zu produzieren.“ Für Feinstaub gebe es nämlich keine Schwelle, unterhalb derer keine schädliche Wirkung mehr zu erwarten ist. Die Folgen reichen von Beeinträchtigungen der Atemwege über einen erhöhten Medikamentenbedarf für Asthmatiker bis hin zu vermehrten Krankenhausaufnahmen wegen Atemwegserkrankungen und Herzproblemen.
„Die Situation in Würzburg ist besorgniserregend“, bestätigt Professor Michael Schmidt, Leiter des Schwerpunkts Pneumologie an der Medizinischen Klinik und Poliklinik I der Uni Würzburg auf Anfrage dieser Zeitung. Früher habe man gedacht, dass Feinstaub sich hauptsächlich in Bronchien und Lunge bemerkbar mache, jetzt wisse man, dass auch Herzinfarkt und Hirnschlag gravierende Folgen sind. „Die neuen Erkenntnisse lassen sich nicht länger ignorieren, sie erfordern ein dringendes Handeln.“ 2013 sei schon in den ersten Wochen des Jahres die Grenzwerte überschritten worden, am Stadtring Süd bis Anfang Februar gleich siebenmal.
Bei der Regierung von Unterfranken, die im Jahr 2004 im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit zusammen mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt und der Stadt Würzburg ein Luftreinhalteplan für Würzburg erstellt hat, sieht man für Würzburg keine Probleme, was die Feinstaubbelastung angeht.
„An einzelnen Tagen haben wir vielleicht mal eine Überschreitung, aber im Jahresmittelwert ist Würzburg unauffällig“, erklärt Christina Wyrwich, zuständig für den Bereich Luftreinhaltung. Aus gesundheitlicher Sicht sei eine Absenkung der Grenzwerte und weitere Maßnahmen zur Reduzierung von Feinstaub zwar wünschenswert, doch Wyrwich bezweifelt, dass das technisch und organisatorisch möglich ist. „Sie haben immer Lastwagen, die in die Stadt müssen. Der Verkehr wird nicht weniger, er verlagert sich nur.“ Michael Imhof sieht das ganz anders, will weiter kämpfen. An diesem Donnerstag trifft er sich mit Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Staatssekretär Gerhard Eck an einem runden Tisch zum Thema Feinstaubbelastung. „Ich glaube, dass wir mit unserem Anliegen in Würzburg kurz vor dem Durchbruch stehen.“
Feinstaub und die Folgen
Feinstaub entsteht hauptsächlich durch Emissionen aus Kraftfahrzeugen, Kraft- und Fernheizkraftwerken, Öfen und Heizungen in Wohnhäusern. In Ballungsgebieten ist der Straßenverkehr die dominierende Staubquelle.
Die gesundheitlichen Folgen von Feinstaub reichen von Entzündungen der Atemwege bis hin zu Herzinfarkt und Schlaganfall. Menschen mit bereits bestehenden Erkrankungen gelten als besonders gefährdet.
Man unterscheidet zwischen Feinstaub der Fraktion PM10 und den feinen Stäuben der Fraktion PM 2,5. Je nach ihrer Größe dringen die Staubpartikel unterschiedlich weit in den menschlichen Organismus ein. Ultrafeine Partikel erreichen sogar die Lungenbläschen und können in den Blutkreislauf gelangen.
Die von der EU-Kommission festgelegten Grenzwerte für Feinstaub gelten seit 2005 und sind für die Mitgliedstaaten verbindlich. Der Tagesmittelwert 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft darf nicht öfter als 35mal im Jahr überschritten werden.
Würzburg zählt neben Augsburg und München mit einer Überschreitung von 36 Tagen im Jahr 2011 zu den drei am höchst belasteten Städten in Bayern.
° Rentner, die für eine Tasse Kaffee z.B. zur R**-Tankstelle fahren,
° Mütter, die ihre Kinder mit dem Familien-Van zur Schule/KiTa fahren,
° Väter, die vor der Arbeit noch schnell ihren Nachwuchs fahren müssen,
weils ja gerade regnet,
° Hausfrauen, die mit ihrem SUV zum Einkaufen fahren,
° Durchschnittsbürger, die mit 140 PS und mehr zur Arbeit fahren - natürlich
jeder für sich -,
° Senioren, die ihre Hunde mit dem Auto zum Sch... fahren,
° u.s.w., u.s.w., u.s.w.
Aber sich etwas einschränken will keiner, das sollen gefälligst die anderen tun![/b]
Ach ja - und hier bediene ich bewusst auch noch ein gängiges (Vor)Urteil -, die "ach so verwöhnten" Jungen, die nur aus Spass rumfahren, gibts ja auch noch, aber die werden ja immer weniger....
Man muss sich also unbedingt mit dem Problem befassen, und zwar sofort nachdem man
- Krebs
- Unfälle aller Arten
- ungesunde Lebensgewohnheiten
- usw.
als Ursachen ausgeschaltet hat.
durch die Stadt fahren vornehmen.
Warum läßt sich die Polizei nicht darauf ein Kontrollen zu machen,um diese Mautpreller
von der Stadt fernzuhalten,was ganz einfach wäre.
Kontrollen habe ich noch nicht auf diesen Teilstück gesehen obwohl schon viel versprochen wurde.
Meiner Meinung nach sind die LKW mit den vielen Anfahrten an den Ampeln verantwortlich
für den hohen Feinstaubgehalt.
Wann endlich wacht die Würzburger Polizei auf und setzt diesem Treiben ein Ende.
Kein Wunder, dass dann so "unscheinbare Probleme" wie Feinstaub nicht ernst genommen werden. Man müsste ja endlich mal was anpacken!
Vielleicht lag es ja daran, dass sie sich selbst versorgt haben und nicht durch gekaufte Lebensmittel, in denen ausschließlich Chemie verarbeitet wird, vergiftet haben. Aber am einfachsten ist es, es auf den Feinstaub zu schieben, denn dadurch kann man den deutschen Michel ja über die Fahrzeugsteuer anständig rupfen. Komischerweise ist anscheinend die Feinstaubbelastung mit dem Zahlen einer höheren Steuer beseitigt.... Logisch....
Hoffentlich haben Frau Stamm und Herr Eck mehr Bezug zur Realität und sorgen dafür, dass die LKW´s auf der Autobahn bleiben und die Polizei endlich wirksam das Tempo 50 kontrolliert!
zum einen unvermeidlich der ganze Abrieb (Bremse, Reifen).
Und dann stehen gerade moderne Benzindirekteinspritzer im Verdacht WIRKLICHEN FEINStaub zu produzieren. Und zwar so fein dass der ganze Dieselruss dagegen wir Briketts wirkt.