Weniger Sand, dafür mehr Schotter auf den Feldwegen erwartete die beiden bei ihrem Ausflug zum Birkensee, nördlich von Lamerdingen. „Das ist einer unserer liebsten Plätze“, verrät Kerstin Pfeil. Brotzeit und Picknickdecke lagen in den Satteltaschen des Fahrrads schon bereit, als sie nach kurzer Pause wieder in die Pedale traten. Richtig gemütlich sah es aus, wie auf ihrem Gefährt saßen.
Passend zur Farbe des Fahrrads und passend zu den leuchtend gelben Löwenzahn-Wiesen haben sie für ihre Ausfahrt ihre T-Shirts und Hosen gewählt: gelb und schwarz. Knallgelb und schwarz ist es: das „Neben-Einandem“ von Kerstin und Thomas Pfeil. Mit ihrem besonderen Fahrrad fallen die beiden auf. Darauf legen sie zwar keinen großen Wert. Aber dennoch: „Wenn wir den anderen Verkehrsteilnehmern damit ein Lächeln ins Gesicht zaubern können, dann passt das schon“, sagt Kerstin Pfeil.
Paar tüftelte fünf Jahre lang an Fahrrad
Gemeinsam mit ihrem Mann Thomas kurvt sie seit etwa fünf Jahren mit dem „Neben-Einandem“ umher. Begonnen hat alles damit, dass sie es leid waren, Fahrrad zu fahren, ohne miteinander richtig reden zu können. „Meistens ist es doch so: der Mann fährt voraus, die Frau hinterher und unterhalten können sie sich kaum“, sagt Thomas Pfeil.
Also dachte er nach und konstruierte ein Rad, in dem sie nebeneinander, statt hintereinander fahren können. Fünf Jahre lang hat Thomas Pfeil an dem Gefährt getüftelt und geschraubt. Auch von offizieller Seite holte er sich Rat und fand heraus, dass für muskelbetriebene Gefährte auf öffentlichen Wegen und Straßen zwar Höchstmaße gelten; das „Neben-Einandem“ messe aber nur 1,35 Meter in der Breite und liege damit unter dem Maß, für das es eine spezielle Genehmigung brauche. Praktischerweise hat es zudem dickere Reifen, die es dem Paar ermöglichen, auch Feldwege, quasi „offroad“ zu nutzen. „Wir wollen ja keine Verkehrshindernis sein“, sagt Kerstin Pfeil.
Studenten und Handwerker unterstützten Paar bei Bau des "Neben-Einandem"
Unterstützung für das Konstrukt erhielt Thomas Pfeil auch von seinen Studenten. Und die sind vom Fach, denn Pfeil bildet sie am Staatsinstitut in Augsburg zu Fachlehrern aus, Schwerpunkt Technik. Beim Bau geholfen habe ihm zudem der Buchloer Edelstahlbauer Huber. „Dort habe ich Vieles schweißen lassen und große, wertvolle Unterstützung erhalten“, erzählt der Konstrukteur. Vor fünf Jahren fand dann die erste Ausfahrt statt – und begeistert sind die beiden Radler seitdem auf den Straßen rund um Buchloe unterwegs.
Schalten können Kerstin und Thomas Pfeil komplett unabhängig voneinander. Somit wählt jeder die Intensität beim Strampeln selbst. Während sich Kerstin Pfeil auf der Beifahrerseite an Griffen festhalten kann, hält ihr Mann den Lenker fest in den Händen. Denn Lenken, das kann nur einer. Dann bewegen sich die beiden hinteren Räder parallel.
Dass sie auf dem Rad gut harmonieren, haben die beiden zuvor bereits lange getestet. So besitzen sie auch ein „echtes“ Tandem, sowie eine Oldie-Tandem-Version aus dem vorigen Jahrhundert. Aber bei beiden Optionen gilt: Miteinander während der Fahrt reden, ist schwierig.
Besonderes Fahrrad kam schon oft zum Einsatz
So ist das „Neben-Einandem“ inzwischen zu ihrem Lieblingsgefährt geworden – auch im Urlaub war es schon dabei. Zwar sei der Transport auf dem Dach des Autos nicht ganz ohne, aber bis zu den ostfriesischen Inseln haben es die beiden schon geschafft. „Und dort haben wir einfach 400 Kilometer runtergespult“, erzählen sie – trotz Wind und Sand. „Gerade im Sand haben sich unsere breiten Reifen als großer Vorteil erwiesen“, sagt Thomas Pfeil.
Weniger Sand, dafür mehr Schotter auf den Feldwegen erwartete die beiden bei ihrem Ausflug zum Birkensee, nördlich von Lamerdingen. „Das ist einer unserer liebsten Plätze“, verrät Kerstin Pfeil. Brotzeit und Picknickdecke lagen in den Satteltaschen des Fahrrads schon bereit, als sie nach kurzer Pause wieder in die Pedale traten. Richtig gemütlich sah es aus, wie auf ihrem Gefährt saßen. Passend zur Farbe des Fahrrads und passend zu den leuchtend gelben Löwenzahn-Wiesen haben sie für ihre Ausfahrt ihre T-Shirts und Hosen gewählt: gelb und schwarz.