Die Songs von Elvis Presley gehören zum Kulturgut und sie sind Millionen wert. Über diese Millionen streitet die Firma Elvis Presley Enterprises, die den Nachlass des „King of Rock 'n' Roll“ verwaltet und daran verdienen will, mit der Plattenfirma Arista Music (ehemals RCA Records). Es geht um die Vermarktungsrechte an Hits wie „Heartbreak Hotel“, „Jailhouse Rock“ oder „Hound Dog“, allerdings ausschließlich in Deutschland.
Die Firma, an der Elvis' Tochter Lisa-Marie Presley 15 Prozent hält, fordert Nachzahlungen in Millionenhöhe. Am Donnerstag erzielte sie vor dem Oberlandesgericht München einen Teilerfolg: Es entschied, dass die Plattenfirma Arista Music Auskunft darüber geben muss, in welchem Umfang seit 2008 in Deutschland Elvis-Titel veröffentlicht und verwertet wurden, und auch die Umsätze und Gewinne sollen offengelegt werden.
Die Elvis Presley Enterprises könnte damit doch noch Nachzahlungen von der Plattenfirma bekommen und es könnte um Millionen gehen. Das Gericht hat den Streitwert jedenfalls auf 3,34 Millionen Euro festgesetzt. Ein Termin für die Schlussentscheidung steht nicht fest.
Die Vermarktungsrechte hatte der große Elvis – wohl etwas kurzsichtig – am 1973 an seine damalige Plattenfirma RCA Records verkauft, die heute Arista Music heißt und zu Sony gehört. Für mehr als 1000 Songs bekam er damals nur 5,4 Millionen US-Dollar. Die Hälfte des Geldes habe Elvis dann auch noch seinem Manager geben müssen, der die Idee für diesen sogenannten Buyout gehabt habe.
Nach Abzug von Steuern blieben dem „King“ von diesem unvorteilhaften Deal in den 70er Jahren nur 1,35 Millionen Dollar übrig – für Lieder, deren Branchenwert inzwischen auf mehr als 130 Millionen Dollar geschätzt wird.