zurück
BAYREUTH
DNA-Spur im Fall Peggy gibt weiter Rätsel auf
In welchem Zusammenhang standen die am Tatort gefundenen DNA-Spuren eines mutmaßlichen Terroristen mit dem Mordfall der kleinen Peggy? Nach einem Jahr gibt es nun Aufklärung.
Noch keine heiße Spur im Fall Peggy       -  Polizisten stehen am 6. Juli  in einem Waldstück im Saale-Orla-Kreis bei  Rodacherbrunn (Thüringen) an dem Fundort der Skelettteile von Peggy.
Foto: dpa | Polizisten stehen am 6. Juli in einem Waldstück im Saale-Orla-Kreis bei Rodacherbrunn (Thüringen) an dem Fundort der Skelettteile von Peggy.
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 22.06.2022 09:32 Uhr

Ermittler haben nach einjähriger Suche keinen Zusammenhang zwischen dem Mordfall Peggy und Ermittlungen gegen den rechtsextrem mutmaßlichen Terroristen Uwe Böhnhard gefunden. Mitte Oktober 2016 war im Zuge der umfangreichen Ermittlungen nach dem Auffinden der sterblichen Überreste von Peggy Knobloch an einem winzigen Textilteilchen eine DNA-Spur Böhnhardts festgestellt worden.

Zur Abklärung des überraschenden Fundes wurden die Abläufe der Spurensicherung und der Spurenauswertung von der SOKO Peggy und der Staatsanwaltschaft Bayreuth eingehend nachvollzogen und intensiv hinterfragt. „Hierbei ergab sich, dass die DNA-Spur eindeutig einem Kopfhörer des Uwe Böhnhardt zugeordnet werden konnte und bei der Spurensicherung am Fundort übertragen worden sein muss,“ heißt es jetzt in einer Pressemitteilung der oberfränkischen Ermittler.

Kein Zusammenhang festgestellt

Der konkrete Übertragungsweg der DNA von Uwe Böhnhardt an den Auffindeort der Leiche des Mädchens in Rodacherbrunn kann allerdings nicht mehr geklärt werden. Denn aus dem nun vorliegenden abschließenden Gutachten des hierfür beauftragten Instituts geht hervor: An den untersuchten Gerätschaften der Tatortgruppe des LKA Thüringen, darunter auch ein Winkelmaßstab, konnten keine DNA-Spuren von Uwe Böhnhardt oder von Peggy Knobloch festgestellt werden.

Die DNA-Spur Uwe Böhnhardts steht nicht im Zusammenhang mit dem Tod von Peggy Knobloch. Die gutachterlichen Ergebnisse sind mittlerweile an das LKA Thüringen für weitere qualitätssichernde Maßnahmen übergeben worden.

Einer der rätselhaftesten Kriminalfälle

Die umfangreichen Ermittlungen der SOKO Peggy und der Staatsanwaltschaft Bayreuth zur Aufklärung des Falles Peggy Knobloch dauern aber weiterhin an.

Der Fall der neunjährigen Peggy gilt als einer der rätselhaftesten Kriminalfälle in Deutschland. Im Juli vergangenen Jahres fand ein Pilzsammler im thüringischen Rodacherbrunn zufällig die sterblichen Überreste des seit 2001 vermissten Kinds. Im Oktober sorgten die Ermittler dann mit dem Hinweis für Spekulationen, dass am Leichenfundort auch eine DNA-Spur Böhnhardts gefunden wurde. Allerdings stellte sich schon bald darauf heraus, dass diese DNA-Spur vermutlich von den Ermittlern selbst an den Fundort gebracht worden war.

Peggy war 2001 nicht mehr von der Schule zu ihrer Mutter nach Hause gekommen. Ein zunächst als Mörder zu lebenslanger Haft verurteilter geistig behinderter Mann aus der Nachbarschaft des Kinds wurde in einem Wiederaufnahmeprozess freigesprochen. Seit dem Fund von Peggys Leiche versuchen die Ermittler erneut mit hohem Aufwand, den Fall zu lösen.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Manfred Schweidler
Desoxyribonukleinsäure
Mord
Mordfall Peggy Knobloch
Mordfälle
Polizei
Staatsanwaltschaft Bayreuth
Terrorismus
Terroristen
Tod und Trauer
Uwe Böhnhardt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top