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MÜNCHEN
Schärfere Transparenzregeln: Die CSU ringt um ihre Glaubwürdigkeit
Die Union bemüht sich nach der Maskenaffäre um Schadensbegrenzung: Nach jahrelanger Zurückhaltung der Union einigten soll es nun schärfere Transparenzregeln für Abgeordnete geben.
Coronavirus - Plenarsitzung im Landtag       -  Die CSU kämpft in der Masken-Affäre um einen glaubwürdigen Kurs. Parteichef Markus Söder hat für seine strikte Linie gegen Korruption die volle Rückendeckung des CSU-Vorstands.
Foto: Sven Hoppe (dpa-Pool) | Die CSU kämpft in der Masken-Affäre um einen glaubwürdigen Kurs. Parteichef Markus Söder hat für seine strikte Linie gegen Korruption die volle Rückendeckung des CSU-Vorstands.
Von Uli Bachmeier
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:18 Uhr

Ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl bemüht sich die Union nach der Maskenaffäre von CDU/CSU-Abgeordneten um Schadensbegrenzung. Nach jahrelanger Zurückhaltung der Union einigten sich die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD im Bundestag im Eiltempo auf schärfere Transparenzregeln für Abgeordnete. CSU-Chef Markus Söder rief die Union am Freitag angesichts weiter fallender Umfragewerte in einer Art Weckruf zu vollem Einsatz im politischen Ringen ums Kanzleramt auf. Es gehe für CDU und CSU nicht mehr um die Frage, „mit wem man regiert, sondern ob man regiert“.

Auch in Bayern sieht Söder Reformbedarf. Mit seinem strikten Anti-Korruptionskurs setzte er sich am Freitag auf ganzer Linie durch – allerdings vorerst nur in der Partei. Wie streng Nebentätigkeiten von Abgeordneten künftig eingeschränkt beziehungsweise kontrolliert werden können, entscheidet sich in Bayern erst bei der geplanten Reform des Abgeordnetenrechts im Landtag. Dass aus der Masken-Affäre um die schwäbischen Abgeordneten Georg Nüßlein und Alfred Sauter Konsequenzen gezogen werden müssen, steht für Söder allerdings fest: „Es muss klar sein: Das Amt ist die Hauptaufgabe, das andere ist Nebentätigkeit.“

Angeheizt wurde die Debatte wohl auch noch durch einen aktuellen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, wonach der Rechtsanwalt und CSU-Politiker Peter Gauweiler während seiner Zeit im Bundestag als Anwalt Beraterhonorare in Höhe von mehr als elf Millionen Euro beim Milliardär August von Finck abgerechnet habe. Gauweiler habe von 2008 bis 2015 regelmäßig Rechnungen über ein „vereinbartes Pauschalhonorar“ an Finck geschickt, berichtet die Zeitung.

Der Parteivorstand der CSU stimmte am Freitag dem zehn Punkte umfassenden „Maßnahmenpaket für Vertrauen und Integrität“ einstimmig zu, das Söder bereits vergangenes Wochenende vorgelegt hatte. „Für mich sind die zehn Punkte ein zentraler Glaubwürdigkeitsmaßstab für die Zukunft“, sagte Söder nach der Sitzung.

Neue „Compliance-Kommission“

Kernstück des Maßnahmenpakets ist, soweit es die Partei betrifft, die „Integritätserklärung“, die künftig unterschreiben muss, wer sich für die CSU um ein politisches Mandat bewirbt. Die Bewerber müssen erklären, dass sie zu voller Transparenz bereit sind und den erweiterten Verhaltenskodex der Partei anerkennen. Gleichzeitig hat der Parteivorstand beschlossen, eine ständige „Compliance-Kommission“ unter der Leitung des früheren bayerischen Justizministers und Juraprofessors Winfried Bausback aus Aschaffenburg einzurichten.

Das neue Gremium hat den Auftrag, so sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume, den Verhaltenskodex für CSU-Mandatsträger weiterzuentwickeln und „Impulse für Regelungen in den Parlamenten“ zu geben. Wie scharf die Trennung von Geschäft und Mandat für Abgeordnete mit freiberuflicher Nebentätigkeit im Abgeordnetenrecht in Bayern festgeschrieben werden kann, ist allerdings noch umstritten. Darum soll sich im Landtag eine Arbeitsgruppe der CSU unter Leitung von Fraktionschef Thomas Kreuzer kümmern, die am Freitag in München erstmals tagte.

Das Problem dabei ist, dass die CSU einerseits Freiberufler wie Anwälte, Steuerberater, Unternehmer oder Landwirte nicht davor abschrecken will, für den Landtag zu kandidieren. Derlei Quasi-Berufsverbote für Freiberufler soll es nicht geben. Niemand solle, so Söder, seinen Betrieb aufgeben müssen.

Videokonferenz des CSU-Vorstands       -  Die CSU kämpft in der Masken-Affäre um einen glaubwürdigen Kurs. Parteichef Markus Söder hat für seine strikte Linie gegen Korruption die volle Rückendeckung des CSU-Vorstands.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Die CSU kämpft in der Masken-Affäre um einen glaubwürdigen Kurs. Parteichef Markus Söder hat für seine strikte Linie gegen Korruption die volle Rückendeckung des CSU-Vorstands.

Andererseits will die CSU gerade bei Anwälten einer Verquickung von beruflicher Tätigkeit und politischem Mandat einen Riegel vorschieben. Jedes „Anfangsverdachtsmoment“ soll, wie Generalsekretär Blume es formuliert, „von vorneherein auszuschließen“ sein.

Söder fordert „maximale Konsequenz im Rahmen des rechtlich Möglichen.“ Geschäft und Mandat müssten nicht nur klar getrennt sein, das politische Amt, so sagte er unter offenkundiger Anspielung auf die Masken-Affäre, dürfe auch „nicht die Grundlage für die Nebentätigkeit sein“.

Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD im Bundestag einigten sich am Freitag u.a. darauf, dass Einkünfte aus Nebentätigkeiten künftig auf Euro und Cent angezeigt werden müssen, wenn sie im Monat den Betrag von 1000 Euro übersteigen oder im Jahr die Grenze von 3000 Euro. Bezahlte Lobbyarbeit von Abgeordneten gegenüber der Regierung oder dem Bundestag und die Annahme von Geldspenden sollen genauso verboten werden wie Honorare für Vorträge im Zusammenhang mit der parlamentarischen Arbeit.

(Mit Informationen von dpa)

 
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    So einen Unsinn liest man selten.
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  • elkatvelo@t-online.de
    Den seligen FJS zu vergöttern und einen Flughafen so zu benennen, ist das eine.

    Aber dass die Strausstochter heute irgendwo auf Steuerkosten als Europaabgeordnete ihr Unwesen treiben darf ?? Das ist doch nicht mehr auszuhalten.

    Aber nachdem man ja für jeden eine Geheimakte hat ?? Also der Beweis, wieviele Leichen da versteckt sind.
    Schon vergessen: "So, gegen jeden von euch gibt es was"
    https://www.welt.de/print/welt_kompakt/vermischtes/article12216096/Akte-Hohlmeier.html
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  • Lebenhan1965
    @ lehmabatzen

    Also für mich ist dieser FJS eher ein "Unseliger".

    Siehe auch die Bücher des ehemaligen CSU - Mitglieds und hohen Finanzbeamten Wilhelm Schlötterer.
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  • dohpt
    Amigo ist doch der zweite Vorname vieler CSU-Politiker. Das ging doch über Jahrzehnte so und trotzdem wurden sie gewählt. Unverständlich.....wieso will man plötzlich reinen Tisch machen. Vielleicht weil die jüngere Generation doch nicht mehr eine "christliche Partei" sondern Menschen mit einem klaren Auftrag wählen wird.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Deshalb wurden sie gewählt, nicht trotzdem.
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  • Arcus
    Die CSU hat schon seit längerem ihre Glaubwürdigkeit verloren. Das, was da jetzt an Regeln aufgestellt wird reicht nicht aus.
    Wenn sich die CSU wirklich erneuern will, braucht es einen kompletten Austausch führender Köpfe auf allen Ebenen. Denn der Filz aus Korruption und Machtmissbrauch hat sich tief, bis auf die kommunale Ebene hineingefressen.
    Vermutlich wird sich die CSU nur dann erneuern können, wenn sie von den Fleischtöpfen der Macht vertrieben wird. Deshalb trägt jede Stimme mit der eine andere Partei gewählt wird, zur Erneuerung der Partei bei.
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  • attheendoftheday
    Wie wichtig Beziehungen in München sind, sieht man beim Herrn Schmitt. https://www.mainpost.de/regional/main-spessart/parteisoldat-im-dienste-der-csu-art-3799188
    Wer hier die Compliance Verstöße betrachtet, sieht wie schwierig es für Landräte war, nach München Verstöße zu melden.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Eine Frage die sich mir immer wieder stellt, vor allem auch jetzt angesichts der aktuellen Vorkommnisse ist folgende:

    Wie glaubhaft kann eine Partei sein die es immer wieder fertigbringt ihren Obergauner und Oberamigo Franz Josef Strauß zu jeder sich bietenden Gelegenheit hochleben zu lassen? Wie glaubhaft kann ein Parteivorsitzender sein der auch heute noch stolz darauf ist ein Poster dieses Amigos über den Bett aufgehängt zu haben?

    Selbst die CDU hat es fertiggebracht die dunklen Seiten eines Helmut Kohl deutlich zu benennen und sich von ihm zu emanzipieren.
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  • MarcSchmidt
    Man merkt, dass in diesem Jahr mal wieder Wahlen anstehen. Da bekommt die CSU plötzlich ihr Gefühl für Rechtschaffenheit und Transparenz. Diesen schwarzen Filz gibt es doch seit Jahrzehnten, er gehört doch zur Bayerischen Kultur wie Gamsbart, Lederhose und Masskrug. Eigentlich braucht sich die CSU doch überhaupt keine Gedanken machen. Bereicherung und Vetternwirtschaft werden ihr doch vom Großteil der Bevölkerung großzügig nachgesehen, warum regiert sie denn sonst seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Bayern und das sogar meist in Alleinherrschaft? Wenn es nicht so abstoßend und widerlich wäre, wäre es direkt zum lachen.
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  • MedDeeg@web.de
    Herr Söder und Herr Blume sollen bitte nicht so tun, als ginge es hier nur um Geld.

    Es geht vielmehr um das Menschenbild, das diese Partei vertritt, die Charaktere, die in dieser Partei in Führungverantwortung kommen.

    Was glaubt man denn, wie ein Justizminister Sauter die bayerische CSU geprägt hat, welche Seilschaften hier gebildet wurden, welche Prioritäten hier gesetzt wurden?

    Wenn die CSU noch was werden will, braucht es mehr als betroffene Gesichter und "Verhaltensregeln"!
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  • radfahrer
    Im Artikel wird u.a. von -Masken-Affäre- gesprochen

    Und genaue diese Affäre wurde zum Nachteil, bzw. zum Risiko der Coronaeindämmung

    Sachverhalt:

    -Haufe Online Redaktion- vom 09.11.2020
    Wie lange sollte eine Schutzmaske maximal getragen werden?

    Artikelauszug:

    Das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM)
    hat anhand von mathematischen Simulationen ermittelt, dass vor allem die Tätigkeit eine Rolle spielt. Ist die Maske durch vieles Reden oder körperliche
    Arbeit durchfeuchtet, schützt sie nicht mehr. Sondern im Gegenteil dann wird sie
    zum Risiko.
    Näheres og. Quelle
    bzw.
    www.haufe.de/arbeitsschutz/sicherheit/wie-lange-sollte-eine-schutzmaske-
    maximal-getragen-werden_96_ 516946.html

    Und weshalb zeigen sich nun die politisch Coronaverantwortlichen ständig mit Maske,
    wenn diese Maske ein Risiko darstellt?
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  • radfahrer
    Und wer hat diese omynöse (unheilvolle ) Maskenpflicht zur Coronapandemie-Eindämmung mit Spätfolgen wie z.B fortdauernden sinnlosen "Lockdown-Maßnahmen" zum "Heimvorteil" angeordnet?

    Es wurde ja pressemäßig hinreichend berichtet

    Jeder Bürger mit Bodenständigkeit und Alternativ-Parteien haben dieses unheilvolle
    Maskengeschäft im Sinne von Lobbyistendenken erkannt

    Und wer sollte nun aus Anstandsgründen seinen Hut/Handtasche nehmen?
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  • dietmar@eberth-privat.de
    In dem Artikel geht es um Transparenz und Glaubwürdigkeit der CSU und sie wollen nur ihre abstruse Meinung zum Tragen von Masken unter die Bevölkerung bringen. Aber nichts anderes erwartet.

    Thema verfehlt. Setzen sechs
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  • radfahrer
    -mainpostl-:

    Weshalb Thema verfehlt, wenn bei manchen Politgrößen wegen möglichem "Heimvorteil"
    der Weitblick zum Grundgesetz verloren geht
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  • radfahrer
    -mainpostl-

    zu:
    ..."sie wollen nur ihre abstruse Meinung zum Tragen von Masken unter die Bevölkerung bringen"....

    das muss "radfahrer" nicht, weil es bei Mitdenkenden längst bekannt ist; siehe
    Demos bei denen gegen diese ominöse Maskenpflicht demonstriert wird
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Thema verfehlt. Setzen sechs.

    Es geht um Transparenz und Glaubwürdigkeit der CSU.
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  • radfahrer
    und was ist in der deutschen Politik im Gesamtbild noch glaubwürdig?
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Glaubwürdigkeit ist wohl eher ein Problem der CDU/CSU. Für die anderen Parteien gibt des diesbzgl. keine Probleme.
    https://www.frankenpost.de/inhalt.bayern-umfrage-mehrheit-ueberzeugt-csu-transparenz-offensive-nicht.38e698bc-c38b-4473-a39f-fb28202d105b.html
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