Wer sich einen bayerischen Polizei-Planungsstab so vorstellt wie die Einsatzzentrale in einem James-Bond-Film, liegt völlig falsch. Kein verdunkeltes Großraumbüro mit automatischen Türen und riesigen Videoschirmen, auf denen jede Bewegung im Einsatzgebiet sofort herangezoomt werden kann. „So ginge es vielleicht auch“, sagt Thomas Vöth amüsiert. Tatsächlich befindet sich der G7-Planungsstab aber in einem schlichten Bürogebäude im schmucklosen Münchner Norden: „Und jeder hat seinen Rechner vor der Nase.“

Polizeihauptkommissar Vöth stammt aus der Rhön und arbeitet eigentlich als Polizist in Bad Brückenau (Lkr. Bad Kissingen). Seit letzten August gehört er allerdings zu einer Handvoll Unterfranken im gut 80-köpfigen G7-Planungsstab der bayerischen Polizei. „Als ich hörte, dass der Gipfel in Bayern stattfinden wird, wusste ich, dass ich gerne dabei mitmachen würde“, erzählt Vöth. Er bewarb sich intern – mit der Empfehlung, bereits 2007 beim letzten deutschen Gipfel in Heiligendamm dabei gewesen zu sein. Außerdem hatte er früher bei der Autobahnpolizei in der Einsatzplanung gearbeitet. „Aber das ist natürlich mindestens sieben Nummern kleiner als diese Planungen hier.“

Acht Monate ist Vöth nun schon in München. Erst zwei Mal sei er im Einsatzgebiet rund um Elmau gewesen, erzählt er. Sein Job ist vor allem ein Bürojob: „Wir machen Planungen, das Konzeptionelle.“ Es gibt verschiedene Bereiche – etwa Taktik, Verkehr oder die Beschaffung von Fahrzeugen. Eigene Vorbereitungsstäbe kümmern sich über die Organisation vor Ort.

Vöth ist im Bereich „Lagezentrum“ tätig: „Da geht es um den Gesichtspunkt: Wo kommen Informationen her, wer beurteilt sie und wer muss was wissen.“ Details sind geheim, doch die Aufgabe sei sehr umfangreich: „Man hat bei dem Einsatz ja gleich mehrere Polizeien im Einsatz – die Bundespolizei, das Bundeskriminalamt, Polizei aus mehreren Bundesländern“, zählt Vöth auf.

Zweifellos viel Aufwand für zwei Tage Gipfel. Für einen Polizisten wie Thomas Vöth aber auch eine einmalige Aufgabe: „Wenn es so eine Chance gibt“, sagt er deshalb, „dann muss man einfach die Hand heben.“