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München
Corona-Lockerungen in Bayern: Kein Applaus und noch kein konkretes Konzept
Schnell im Verkünden, aber langsam beim Umsetzen? Was die Opposition im Landtag der Regierung nach den neuen Corona-Beschlüssen jetzt vorwirft - und was sie erwartet.
Die Opposition übt im Landtag viel Kritik am Corona-Kurs der Regierung. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) blickt derweil kritisch auf Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Die Opposition übt im Landtag viel Kritik am Corona-Kurs der Regierung. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) blickt derweil kritisch auf Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze.
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Die Opposition hat die von der Staatsregierung tags zuvor beschlossenen Lockerungen der Corona-Maßnahmen für Bayern in einer kontroversen Debatte als schlecht vorbereitet und inhaltlich unzureichend kritisiert: "Ihre Lockerungen sind Selbstverständlichkeiten, für die sie keinen Dank oder Applaus erwarten dürfen", sagte FDP-Fraktionschef Martin Hagen am Mittwoch im Landtag. Notwendig sei eine viel weitergehende Rückkehr "zu Freiheit und Normalität".

FDP fordert: Außengastronomie ohne Inzidenzbeschränkung öffnen

So müssten angesichts der geringen Ansteckungsgefahr im Freien etwa die Außengastronomie oder auch Kultur unter freiem Himmel ohne Inzidenzbeschränkung frei gegeben werden, fordert Hagen. Die Staatsregierung aber dränge stattdessen "die privaten Kontakte in Innenräume, wo sie am gefährlichsten sind", so Hagens Kritik. Die Regierung habe sich "komplett von der Lebensrealität der Menschen abgekoppelt", was sich nun auch in sinkenden Umfragewerten spiegele.

"Ihre Lockerungen sind Selbstverständlichkeiten, für die sie keinen Dank oder Applaus erwarten dürfen."
FDP-Fraktionschef Martin Hagen zu den Beschlüssen der Staatsregierung

Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze warf Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dagegen vor, bei seinem Corona-Kurs vor allem den politischen Wettbewerb im Blick zu haben: "Wir haben schon sehr oft gesehen, dass Sie im Verkünden sehr schnell sind, in der Umsetzung aber langsam." So verkünde Söder etwa für Bayern Lockerungen für Geimpfte und Genesene schon zwei Tage vor dem Bund, ohne dass der geeignete Nachweis dafür überhaupt geklärt sei. Mit diesem "Prinzip Windhund", so Schulze, schade Söder dem Vertrauen der Bevölkerung in die Politik.

Vorgaben etwa für die Biergarten-Öffnung ab Montag weiter unklar

In der Tat scheint auch die angekündigte Öffnung von Biergärten oder Kinos ab dem kommenden Montag schlecht vorbereitet: So blieb auch am Mittwoch die Frage nach genauen Hygiene- und Test-Vorgaben für Wirte oder Kino-Betreiber weiter offen. An den Konzepten werde gearbeitet, hieß es dazu nur aus der Staatsregierung. Die neuen Vorschriften würden bis spätestens Freitag vorliegen.

Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) erklärte im Landtag lediglich: Die für die Öffnung verlangte "stabile Inzidenz" unter dem Wert 100 bedeute, "dass man in einer Woche sieht, dass es keine Ausschläge gibt und die Tendenz nach unten geht". Holetschek verteidigte zudem, dass Bayern etwa die Kontaktbeschränkungen für Geimpfte schon an diesem Donnerstag, zwei Tage vor dem Bund, aufhebt: "Grundrechte sind ein unveräußerliches, hohes Gut, deren Einschränkung wir nicht auf die leichte Schulter nehmen.". Bayern bleibe mit seinem Corona-Kurs "Vorreiter in Deutschland", so der Minister. Auch der parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler (FW), Fabian Mehring, hält die bayerischen Lockerungen für "einen besseren Weg, als in allen anderen Bundesländern": Der Freistaat bleibe "der Goldstandard in der Pandemiebeekämpfung".

"Bayern bleibt der Goldstandard in der Pandemiebekämpfung."
Fabian Mehring, parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler

Die AfD sieht dagegen im bayerischen Corona-Kurs eine "Geiselhaft" für die große Mehrheit der Nicht-Infizierten in Bayern: "Wir leugnen Corona nicht, sondern wir stellen die Verhältnismäßigkeit ihrer Maßnahmen in Frage", sagte der AfD-Abgeordnete Roland Magerl und warnte die Regierung vor einer "indirekten Impfpflicht".

SPD will ein schnelles Sonder-Impfprogramm für Junge ab 16 Jahren

Die SPD-Gesundheitsexpertin Ruth Waldmann forderte dagegen ein schnelles "Sonder-Impfprogramm" für junge Menschen ab 16 Jahren. Denn bei den Jugendlichen lägen aktuell die höchsten Inzidenzen. Bayern habe bereits mit Erfolg Sonderimpfungen in stark betroffenen Regionen etwa an der tschechischen Grenze gemacht, warb Waldmann: "Das müssen wir doch für junge Leute auch hinkriegen."

 
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  • radfahrer
    Zur Einlassung von Gesundheitsminister Klaus Holetscheck:....."stabile Inzidenz unter dem Wert 100 bedeute....
    Diesbezüglich zur Diksussion:
    "Tagesschau-Interview" mit Epidemiologe Prof. Dr. G. Krause, dass dieser Wert völlig untauglich sei.
    Näheres:
    www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/infektionsschutzgesetz-111.html
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  • radfahrer
    Ergänzend:

    -Neue Rheinische Zeitung- vom 06. Mai2021 zur unverbindlichen Info/Diskussion
    "Wie die Corona-Pandemie fabriziert wird"
    Näheres:
    www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=27401

    Artikel incl. Grafiken sehr aufschlussreich erklärt
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  • dietmar@eberth-privat.de
    Bei der Neue Rheinische Zeitung handelt es sich nicht um eine Zeitung sondern um einen Blog mit anti-israelischer und anti-amerikanischer Orientierung.

    https://www.psiram.com/de/index.php/Neue_Rheinische_Zeitung

    Die Berliner "taz" bezeichnete die Neue Rheinische Zeitung im November 2017 als einen Querfront-Blog. Trotz linker Rhetorik bediene der Blog vor allem ein rechtes bis antisemitisches Publikum.
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  • radfahrer
    Dieser Kommentar trägt nicht zur Diskussion bei und wurde daher gesperrt.
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  • dietmar@eberth-privat.de
    "... die Anzahl der intensivmedizinischen Neuaufnahmen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner der Herkunftsorte der Patienten..."

    Das sollte die 7-Tage-Inzidenz ersetzen?

    https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/corona-daten-update-coronavirus-zusammenhang-von-inzidenz-intensipatienten-todesfaelle-100.html
    Schaut man sich die beiden Kurven 7-Tage-Inzidenz und Intensivbetten im Vergleich an, sehen diese ähnlich aus. Intensivbetten steigen oder fallen etwa 1-2 Wochen nach der 7-Tage-Inzidenz. D. h. würde man Maßnahmen anhand der Intensivbetten ausrichten, muß man dann 3-4 Wochen (7-Tage-Inzidenz etwa 2 Wochen) warten bis sich diese auf die Intensivbetten auswirken. Was hätte das für einen Vorteil?
    Steigen die Intensivbetten und reduziert man Kontakte und/oder schließt Geschäfte, muß man noch länger warten ob die Maßnahmen ausreichend waren.
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  • radfahrer
    -Kompliment- zu den Einlassungen von -FDP- und -AfD-
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  • radfahrer
    Zur Äußerung:
    1.
    "Die für die Öffnung verlangte "stabile Inzidenz" unter dem Wert 100 bedeute, dass man in einer Woche sieht, dass es keine Ausschläge gibt und die Tendenz nach unten geht"
    Was sagt denn nun der Wert -100- aus?
    Mittlerweile wird von Inzidenzwerten: "35", "50", "100", "165" gesprochen.
    Wie viele Inzidenzwerte sollen denn noch kommen, bevor der "Richtige" gefunden ist, bzw. wurde?

    Gibt es für diese "freie" Behauptung eine fachbezogene, wie z.B. wissenschaftliche Begründung?

    2.
    Zum Statement:
    Man sehe im bayerischen Corona-Kurs eine "Geiselhaft" für die große Mehrheit der Nicht-Infizierten in Bayern. "Wir leugnen Corona nicht, sondern wir stellen die Verhältnismäßigkeit ihrer Maßnahmen in Frage" - Kompliment
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  • Arcus
    In Bayern geht, speziell bei der Pandemiebekämpfung nichts besser oder schneller als anderswo. Außer Söders KlPpe bei Ankündigungen.
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  • jhuller@gmx.de
    Söder hat halt das Herz auf der Zunge. Der redet schneller, als er denken kann. So kommt es, dass er immer wieder eine Ankündigung raushaut, die Umsetzung dann aber der Dienerschaft überläßt, die dann in den Details erstickt.

    Klüger wäre es, sich bei VOR den Äußerungen mit der eigenen Mannschaft ab zu stimmen, ob und vor allem BIS WANN eine Massnahme umsetzbar wäre.

    So ist das halt mit Leuten wie Herrn Söder. Handelt nach Gutsherrenart, heute hüh und morgen hott und die Knechtschaft soll springen.
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  • Die CSU-Wähler wurden enteignet. Die CSU trat zur Wahl konservativ auf - hat sich über die Jahre grüner entwickelt als die Grünen. Wie soll man so etwas nennen. Trojanisches Pferd. Die Corona-Politik ist aber noch schlimmer als Die Grünen + CSU zusammen.
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • Winfriedvath@web.de
    Das Ärgerliche ist auch, dass man in Bayern nicht erfährt, wieviel Prozent der 60jährigen und älter zumindest einmal geimpft sind. Jedenfalls kann man beim Impfquotenmonitoring des RKI von elf Bundesländern diese Quote nachlesen, von Bayern nicht.
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  • Einwohner
    Und was hätte man davon?
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  • siegfried.metz@t-online.de
    Transparenz - wird doch von der Politik immer versprochen
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  • Lebenhan1965
    @ meefisch

    Wenn die von Ihnen präferierte Abwärts für Deutschland das Ruder in der Hand hätte, dann hätten wir nicht mal einen Impfstoff, denn deren Entwickler wären mit "dosierter Gewalt" aus dem Land vertrieben worden.

    Seien wir also froh, dass die AfD nichts zu sagen hat und tun wir alles dass es so bleibt, sonst wird Deutschland international schnell abgehängt.
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  • radfahrer
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • radfahrer
    -Lebenhahn1965-

    was hat denn Deutschland in den letzten Jahren als "Aufwärtstrend" vorzuweisen?

    Wenn alles so vorbildlich wäre, weshalb immer wieder Neugründungen von Parteien?

    Allein die Zahl von -706- BT-Abgeordneten spricht Bände, nur welchen Inhalt?
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  • Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • Lebenhan1965
    @ meefisch

    Schauen Sie nach Indien, dann bekommen Sie eine Ahnung wie diese Pandemie in Deutschland verlaufen wäre, hätten wir eine nationalistische Regierung nach Höckes Geschmack.

    Erst die Gefahr leugnen, dann verharmlosen und letztendlich null Maßnahmen zur Eindämmung. So reagieren überhebliche Nationalisten auf internationale Gesundheitsgefahren.
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  • ParkAndRead
    @ Leberhans
    Kann man auch ganz anders sehen oder mutmaßen....

    Hätte Ihre genannte und demokratisch gewählte Partei das Zepter in der Hand, hätten die nicht so lang mit der EU rumgeeiert bzgl. Impfstoffbeschaffung usw., viell. wäre auch schon der DExit da. Aber grundlegend, was denen gefällt, in die Karten spielt u. viel Steuern zahlt, vertreibt man nicht, sagt die Partei selbst (Wahlprogramm). Sie hätten die Interessen für Deutschland und seinen Bürgern mit dem Ellenbogen durchgedrückt. Wir wären schon längst durchgeimpft. Man könnte es vergleichen mit GB.
    Und die BionTech Gründer kamen ja nicht erst mit der Flüchlingswelle 2015 ins Land. grinsen Zudem sind die beiden Personen das Unternehmen ja nicht allein, viele Forscher in Dtl. arbeiten in der BioMedizin. Viell. wären es gar noch mehr, die so sinnvoll forschen täten. Denn eher sinnfreie Gender- / Diversity- Forschungen gäbe es sicher weniger unter deren Zepter. zwinkern
    Ergo, sehr weit hergeholt Ihre These. Ich bin da eher für meine. grinsen
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