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Kufstein
Streit über Brenner: Bayern, Tirol und Südtirol wollen gemeinsame Lösung
Immer wieder gibt es zwischen Bayern, Tirol und Südtirol Streit über die chronisch überlastete Brennerroute. Jetzt soll es eine gemeinsame digitale Lösung geben.
Die Tiroler Landesregierung will den Transitverkehr auf die Autobahnen lenken - wie hier auf die Europabrücke am Brenner. Foto: Sven Hoppe/dpa       -  Bayern, Tirol und Südtirol wollen den Streit über die Brennerroute lösen.
Foto: Sven Hoppe, dpa (Archivbild) | Bayern, Tirol und Südtirol wollen den Streit über die Brennerroute lösen.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 11.03.2024 12:27 Uhr

Der Dauerstreit zwischen Bayern, Tirol und Südtirolüber die chronisch überlastete Brennerroute soll beigelegt werden. Die Lösung soll ein digitales Verkehrsmanagementsystem für den Güterverkehr sein. Bei einem Treffen in Kufstein wollen der Tiroler Landeshauptmann Anton Mattle, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher am Mittwoch eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnen.

Vor dem Treffen hieß es von Tiroler Seite: "Die Herausforderungen im Bereich des Transitverkehrs am Brennerkorridor können nur gemeinsam gelöst werden." Eine im Auftrag Südtirols durchgeführte Machbarkeitsstudie habe bestätigt, dass ein Verkehrsmanagementsystem für den Güterverkehr umsetzbar sei.

Brenner: Slotsystem soll Verkehrsfluss reibungsloser machen

Eine Expertengruppe aus den drei Ländern hat schon vorab Vorschläge erarbeitet. Eine Möglichkeit den Verkehr zu regulieren und den Verkehrsfluss reibungsloser zu machen, könnte ein Slotsystem sein. Dabei müssten Lkw bestimmte Uhrzeiten für die Durchfahrt buchen. Sind Slots ausgebucht, muss die Fahrt zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Tag stattfinden. Wie die Tiroler Tageszeitung berichtet, solle das System nach ersten Plänen "großräumig" zwischen Rosenheim in Bayern und Trient in Italien gelten. Dafür wäre rechtlich ein völkerrechtlicher Vertrag zwischen Italien, Österreich und Deutschland erforderlich. Die nun geplante "Kufsteiner Erklärung" solle ein politisches Signal sein.

Verkehrsmanagement am Brenner: Ende der Staus bei Blockabfertigungen?

"Ein grenzüberschreitendes Verkehrsmanagement würde für Bayern das Ende der Staus bei Blockabfertigungen bedeuten", hatte Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) kürzlich gesagt. Das wäre eine große Entlastung für die Bevölkerung vor Ort und natürlich auch die Lkw-Fahrerinnen und -Fahrer. Tirol dosiert derzeit immer wieder den Lkw-Verkehr an bestimmten Tagen an der deutsch-österreichischen Grenze. Deshalb kommt es in Bayern zu langen Staus. Dadurch kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zum Streit zwischen Bayern und Tirol. Wiederholt wurden auch Klagen angedroht.

Tirol blickt wiederum kritisch auf den stockenden Fortgang bei der Planung neuer Bahngleise in Bayern als Zubringer zum Brenner-Basistunnel. Damit sollen mehr Güter auf die Schiene gebracht und die Brenner-Autobahn entlastet werden. (mit dpa)

 
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