35 Milliarden Euro kostet die Behandlung von Diabeteskranken jedes Jahr – und jedes Jahr nimmt die Zahl der Patienten zu. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) fordert die Politik auf, gegenzusteuern. Seit langem plädiert die DDG für die Einführung einer Zucker-Fett-Steuer auf ungesunde Lebensmittel, wobei gleichzeitig gesunde Produkte wie Obst und Gemüse steuerlich entlastet werden sollen.
Diabetes ist entweder genetisch oder durch Übergewicht bedingt. In Deutschland haben rund 16 Millionen Menschen ein ausgeprägtes Übergewicht. Das heißt, jeder dritte Erwachsene ist deutlich übergewichtig und sollte aus medizinischen Gründen sein Gewicht reduzieren. Die Zahlen stammen vom Robert-Koch-Institut (RKI) in Berlin.
Immer mehr übergewichtige Kinder und Jugendliche
Besonders besorgniserregend ist, dass auch bei Kindern und Jugendlichen Übergewicht immer häufiger auftritt. Waren 1999 zehn Prozent der Jugendlichen übergewichtig, sind es 2010 schon 15 Prozent. 1999 galten drei Prozent der Kinder als adipös, 2010 waren es bereits sechs Prozent. „Das ist ein Anstieg um 100 Prozent“, sagt Anja Schienkiewitz vom RKI.
Adipositas ist der Weltgesundheitsorganisation zufolge eine „globale Epidemie“. So spricht man zwischen einem Bodymassindex (BMI) von über 25 und unter 30 von Übergewicht, einer Vorstufe zur Fettleibigkeit. Ab einem BMI von 30 gilt man dann als adipös. Dies führe zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und bestimmten Krebsarten, die das Gesundheitssystem sehr viel Geld kosten. „Wer erst einmal adipös oder stark übergewichtig ist, bleibt dies zumeist auch“, sagt Schienkiewitz.
Großbritannien plant eine Zuckersteuer auf Softdrinks. In skandinavischen Ländern gibt es bereits Zuckersteuern. Auch in Frankreich, Belgien, Ungarn und Mexiko verteuern Steuern Getränke mit zugesetztem Zucker. „Die Politik muss auch in Deutschland endlich handeln, wir brauchen eine nachhaltige und umfassende Adipositasstrategie“, fordert Matthias Blüher, Präsident der Deutschen Adipositas Gesellschaft, die sich für eine Zucker-Fett-Steuer einsetzt.
Ernährungsmediziner begrüßt Besteuerung von Ungesundem
Denn: Diäten eigneten sich nicht, um langfristig Gewicht zu verlieren. „Der Körper verteidigt sein Gewicht und will immer zurück zum Ausgangsgewicht“, erklärt Hans Hauner, Ernährungsmediziner an der Technischen Universität München. Es müsse sich einiges ändern, damit die Bevölkerung dauerhaft schlank bleibt: „Weniger Aufzüge in öffentlichen Gebäuden, mehr Radwege und eine Besteuerung von ungesunden Lebensmitteln“, schlägt der Ernährungsexperte vor.
Die SPD-Bundestagsabgeordnete Sabine Dittmar aus Bad Kissingen, die selbst Ärztin ist, will zunächst klären, „ob mit einer Steuer die gewünschten Effekte tatsächlich erzielt werden können“. Die Einführung einer Ampel-Kennzeichnung wäre aus ihrer Sicht ein guter Weg, um den Verbraucher besser aufzuklären. „Überlegenswert wäre eine Anpassung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes.
Warum zahlen wir für Mineralwasser im Supermarkt beispielsweise 19 Prozent Mehrwertsteuer, für einen Schokoriegel aber nur sieben Prozent? Darüber sollten wir aber in Ruhe diskutieren.“
Steuererhöhung als letztes Mittel
„Steuererhöhungen sollten immer das letzte Mittel bleiben“, sagt Andrea Lindholz, CSU-Bundestagsabgeordnete aus Aschaffenburg. „Diese Steuer würde alle treffen, die großen Konzerne wie den kleinen Konditor nebenan.“ Sie hält systematische Aufklärungsarbeit für besonders wichtig. „Die Länder könnten in ihren Lehrplänen mit einem kohärenten Gesundheitsunterricht Sport, Ernährung und andere Gesundheitsthemen sinnvoll verknüpfen und bei den Kindern systematisch ein Gesundheitsbewusstsein schaffen“, so die CSU-Abgeordnete.
Colawerbung darf nur noch mit Personen gedreht werden, die BMI >30 haben.
Schokoladenwerbung wird per Strafandrohung verboten!
Nächste Woche nehmen wir uns dann die Weinflaschen vor...
....und übernächste Woche?
"Da fasst man sich an den*******weil der Kopf zu schade ist dafür." Dieter Hildebrand
Hauptsache der Profit stimmt, wenn es nach Andrea Lindholz geht. 5 Mrd. Kosten durch Diabetes - getragen von der Allgemeinheit. Die Leiden der Kranken spielt für manche Politiker keine Rolle. Laut Deutsche Diabetes Gesellschaft ca. 40.0000 Amputationen wegen Diabetes. Zucker ist ein Genussmittel und sollte besteuert werden mit 19% MwSt plus Genussmittelsteuer von 1 € pro Kg
Die Steuer macht nur dann Sinn, wenn sie zur Senkung von Gesundheitskosten in Sachen Diabetes mellitus eingesetzt wird. Dem Raucher ist es letztlich egal, wie viel Steuer er zahlen muss. So verhält es sich auch mit den adipösen Zuckerwatten-Menschen. Wegen der Steuer ist noch kein Giftler zum Gesundheitsapostel geworden.
Nur derjenige, der nicht selber kochen kann, wird von einer Zuckersteuer stärker betroffen sein, weil sich seine zuckerhaltige Nahrung um den Prozentanteil Zucker im Lebensmittel verteuern wird. letztlich haben wir es selbst in der Hand, ob wir das "Superfood" mit mindestens 60g Zucker auf 100g Superfood wollen.