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BAD AIBLING
BND will transparenter werden
dpa
 |  aktualisiert: 26.04.2023 21:50 Uhr

Ein wenig mehr Transparenz soll es künftig sein beim Bundesnachrichtendienst, allerdings dann auch nicht zu viel. Im oberbayerischen Bad Aibling (Kreis Rosenheim) ist die „Transparenzoffensive“ des BND seit Freitag sichtbar und etwa 30 mal 45 Zentimeter groß: ein Behördenschild „Bundesnachrichtendienst“ an der Mangfall-Kaserne mit ihren 13 weit sichtbaren Antennen zum Abhören von Telefonaten und E-Mails.

Was ohnehin schon jeder spätestens seit dem Bekanntwerden des NSA-Skandals vor einem Jahr wusste oder zumindest ahnte, wird nun vom BND offiziell bestätigt: Bad Aibling ist eine Abhörstation der deutschen Spione. Auch zu fünf weiteren Lauschposten bekennt sich der BND künftig. Gablingen, Stockdorf und Söcking, alle wie Bad Aibling in Bayern, sowie Rheinhausen in Südbaden und Schöningen in Niedersachsen bekamen ebenfalls BND-Schilder.

Seit Edward Snowdens Enthüllungen hat der BND ein Problem. Denn viele Bürger misstrauen dem Staat, besonders den Geheimdiensten. Der BND will sich deswegen nun weniger verschlossen geben. Die Behördenschilder sind ein kleiner Schritt dabei. In der neuen BND-Zentrale in der Berliner Chausseestraße soll es künftig ein Besucherzentrum geben, und auf seiner Internetseite www.bnd.bund.de erklärt der Geheimdienst seine Arbeit.

Doch bei der häufig gestellten Frage, ob auch der US-Geheimdienst National Security Agency (NSA) von Bad Aibling aus operiert, gibt sich BND-Präsident Gerhard Schindler wieder eher verschlossen. „Dies ist ein Gelände des BND“, lautete seine kryptische Antwort darauf. Whistleblower Snowden hatte berichtet, dass in der Kaserne auch NSA-Spezialisten aktiv seien. Denkbar ist dies, denn auf dem Bad Aiblinger Antennenfeld arbeiten zumindest amerikanische Techniker.

Der BND hatte die Spionageanlage übernommen, nachdem sie zuvor bis 2004 eine Einrichtung der USA gewesen war. Es sei immer noch zum großen Teil amerikanische Technik, erklärt der namenlose Dienststellenleiter. Dafür seien die US-Mitarbeiter nötig. Dennoch habe kein ausländischer Dienst direkten Zugriff auf die Anlage und die gewonnenen Daten, aber: „Der BND kooperiert mit vielen Diensten“, sagte der Stationschef. „Wir kriegen ja auch was von unseren Partnern.“

 
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