Unterfranken drohen bis zum Jahr 2028 deutliche Bevölkerungsverluste. Die größten Rückgänge wird es in den Landkreisen Schweinfurt, Main-Spessart, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und den Haßbergen geben. Das ist das Ergebnis der vom Statistischen Landesamt jetzt veröffentlichten Bevölkerungsvorausberechnungen bis ins Jahr 2028. Laut Prognose wird die Region 5,6 Prozent der Bevölkerung verlieren, das sind 73 900 Einwohner. Markus Sackmann, Staatssekretär im Bayerischen Sozialministerium, setzt auf eine stärkere Vernetzung der Regionen.
Markus Sackmann: München und Ingolstadt sind Boom-Regionen. Dort sind in den letzten Jahren viele Arbeitsplätze entstanden, deshalb ziehen die Menschen dorthin. Zudem wollen sich auch die meisten ausländischen Firmen im Großraum München niederlassen.
Sackmann: Es gibt ein
e Reihe von regionalen Wirtschaftsförderungen, diese erhalten zurzeit vor allem die Regionen im Osten von Bayern. Aber das allein reicht oft nicht. Die Regionen müssen sich viel stärker vernetzen und ihre eigenen Stärken herausstellen.
Sackmann: In Würzburg hat sich schon viel getan. Das Know-how der Universität könnten kleine und mittelständische Unternehmen noch stärker nützen. In den Uni-Städten steckt noch wesentlich mehr Potenzial. Kürzlich habe ich einen Artikel über Würzburg in der Zeitschrift „Der Feinschmecker“ gelesen unter dem Motto: „Viel zu schön, um dran vorbeizufahren.“ So kann man sich positiv ins Gespräch bringen.
Sackmann: Ganz entscheidend ist ein gutes Kinderbetreuungsangebot, wie Krippenplätze für unter Dreijährige. Wir unterstützen Betriebe bei der Kooperation mit Gemeinden oder beim Aufbau eines Betriebskindergartens. Wichtig ist auch ein breit gefächertes Bildungsangebot. Wenn ein junger Mensch erst mal weg ist, dann kommt er auch nicht mehr wieder. Deshalb müssen Ausbildungsplätze gewährleistet sein.
sackmann: In Bad Windsheim gibt es eine Kooperation einer Firma mit der Gemeinde. Der dortige Kindergarten hat äußerst flexible Öffnungszeiten von 6 bis 22 Uhr. So hat das Unternehmen keine Probleme hoch qualifiziertes Personal zu finden.
Sackmann: Haus- und Fachärzte müssen weiter vor Ort sein. Zuständig ist die Kassenärztliche Vereinigung. Bereits jetzt besteht die Möglichkeit, in unterversorgten gebieten Vergütungszuschläge zu gewähren.
Zur Person
Markus Sackmann
Der CSU-Politiker ist Staatssekretär im Bayerischen Sozialministerium sowie Landtagsabgeordneter für den Stimmkreis Cham.
Ein Wirtschaftsraum, der sogenannte Speckgürtel, erstreckt sich nun mal nur 100 – 150 km um die „Schaltzentrale“.
Frei statt Bayern, wäre die Rettung für unsere Region!