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München
Bayerischer Brauerbund kündigt "moderate" Bierpreis-Erhöhung an
Die Brauereien im Freistaat kündigen Preiserhöhungen für ihr Bier an. Verbandspräsident Georg Schneider erklärt die Hintergründe sowie alte und neue Trinkgewohnheiten der Deutschen.
0002388605.jpg       -  Der Präsident des Brauerbundes spricht von „moderaten“ Preiserhöhungen.
Foto: dpa / Christophe Gateau / Christophe Gateau | Der Präsident des Brauerbundes spricht von „moderaten“ Preiserhöhungen.
Uli Bachmeier
 |  aktualisiert: 11.03.2024 13:19 Uhr

Es gibt Fragen, die beantwortet der Präsident des Bayerischen Brauerbundes, Georg Schneider, gerne. Zum Beispiel die Frage nach dem „anhaltenden Siegeszug des bayerischen Hellen“, der die Traditionsbranche in den vergangenen Jahren ganz besonders erfreut hat.

Dafür gebe es, so Schneider bei der Jahrespressekonferenz des Verbandes am Donnerstag in München, im Kern zwei Gründe. Erstens: „Die Jungen trinken nie das, was die Alten getrunken haben.“ In den 90er Jahren sei das Weißbier besonders beliebt gewesen und zeitweise auch das Dunkle. Jetzt gebe es wieder „eine gegenläufige Welle“. Und zweitens: die Corona-Pandemie. „Das Helle kann ich aus dem Flascherl trinken und mit an den Weiher nehmen.“ Fürs Weißbier brauche man ein Glas und einen gepflegteren Umgang. 

Etwas weniger präzise ist Schneiders Antwort auf die Frage, was genau er unter der „moderaten Bierpreiserhöhung“ versteht, die er gerade eben angekündigt hat. Aus Sicht der Brauer sei eine Erhöhung des Bierpreises „immer moderat“, sagt Schneider und lächelt verschmitzt. Eine Zahl aber nennt er nicht. Stattdessen fasst er noch einmal zusammen, wie sehr die Brauer von einer „Kostenexplosion in fast allen Bereichen“ geplagt werden. Rohstoffe, Personal, Energie, Logistik– alles werde teurer.

Bayerischer Brauerbund legt Zahlen zu Kostensteigerungen vor

Um zu untermauern, wie hart die Kostensteigerungen die Brauereien getroffen haben, legten Schneider, Hauptgeschäftsführer Lothar Ebbertz und Geschäftsführer Walter König die Ergebnisse einer Erhebung des Deutschen Brauerbundes vor, die sich auf die Zeit zwischen November 2021 und November 2022 bezieht: Strom und Gas plus 750 Prozent, Kronkorken plus 120 Prozent, Kohlensäure plus 90 Prozent, Braumalz plus 90 Prozent, neue Flaschen plus 70 Prozent und so weiter. Die steigenden Personalkosten seien da noch nicht eingerechnet. „Diese Kostensteigerungen können die einzelnen Betriebe nicht mehr kompensieren“, sagt Schneider. Unter diesen Umständen sei eine moderate Anhebung der Bierpreise unerlässlich.

Trotz aller Probleme zeigt sich der Brauerpräsident optimistisch. „Die bayerische Brauwirtschaft ist besser aufgestellt, als wir gedacht haben, und hat die Krisenjahre besser überstanden, als wir befürchtet hatten.“ Während die deutsche Brauwirtschaft vergangenes Jahr noch hinter ihrem Vor-Corona-Absatz zurücklag, habe der Inlandsabsatz der bayerischen Brauer das Vor-Krisen-Niveau fast wieder erreicht. Verluste im Geschäft mit Russland, früher das zweitwichtigste Zielland bayerischer Exporte, hätten durch Exporterfolge in andere Länder nahezu ausgeglichen werden können. 

 
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