Die Staatsausgaben in Bayern steigen auf 51 Milliarden Euro im Jahr 2015 und 52,3 Milliarden Euro anno 2016. Noch 2011 hatte der Haushalt nur rund 43 Milliarden Euro umfasst.
Schuldentilgung: In den nächsten zwei Jahren sollen rund 1,05 Milliarden Euro Altschulden getilgt werden. Das dafür nötige Geld wird aus den Rücklagen des Freistaats genommen. Um das Ziel der völligen Schuldentilgung bis 2030 zu erreichen müssten jedoch rechnerisch 1,3 Milliarden Euro pro Jahr getilgt werden.
Rücklagen: Die staatlichen Rücklagen schmelzen laut Haushaltsplan von 4,48 Milliarden Euro Ende 2013 auf 1,54 Milliarden Euro Ende 2016. Bereits erwartete Steuerausfälle sollen in Höhe von 677 Millionen Euro aus „vorhandenen Haushaltsverbesserungen“ und einer 200-Millionen-Euro Einsparung in allen Ressorts gedeckt werden. Laut Opposition könnten die Rücklagen bis 2016 damit sogar unter eine Milliarde Euro fallen.
Personalkosten: Für Beamte und Angestellte gibt der Freistaat 2015 fast 20,7 Milliarden Euro aus – 3,4 Milliarden Euro mehr als etwa noch 2011. Im Jahr 2016 sollen die Personalkosten schon 21,4 Milliarden Euro betragen. Allein im Schulressort fallen 2015 fast neun Milliarden Euro für Personal an. Insgesamt gibt es laut Haushaltsplan in Bayern rund 283 000 staatliche Stellen.
Bildung, Polizei, Justiz, Soziales: Die Bildung ist mit rund 17,7 Milliarden Euro Kosten im Jahr 2015 der teuerste Aufgabenbereich. Für Polizei und Justiz gibt der Freistaat 9,2 Milliarden Euro aus. Das Sozialressort bekommt 4,8 Milliarden Euro, die Landwirtschaft 1,86 Milliarden Euro.
Zinsen: Obwohl seit 2012 bereits 2,54 Milliarden der mehr als dreißig Milliarden Euro Altschulden getilgt wurden, muss der Freistaat 2015 noch immer 914 Millionen Euro für Zinsen aufwenden – auch dank des niedrigen Zinsniveaus jedoch 59,2 Millionen Euro weniger als 2014.
Investitionen: Die Investitionen in Baumaßnahmen und Fördermaßnahmen belaufen sich 2015 auf rund sechs Milliarden Euro. Die Investitionsquote liegt bei 11,8 Prozent.
Finanzausgleich: Der kommunale Finanzausgleich an Bayerns Kommunen steigt 2015 auf 8,29 Milliarden Euro. Der Länderfinanzausgleich wird bis 2016 auf mehr als fünf Milliarden Euro stiegen. 2011 hatte Bayern noch 3,65 Milliarden Euro in den Ausgleichstopf gezahlt.
Bauen: Im Baubereich wird die staatliche Wohnraumförderung um 40 Millionen auf 220 Millionen Euro gekürzt. Für die Sanierung von Staatsstraßen stehen weiter 250 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Die Schlösserverwaltung bekommt jährlich rund 51 Millionen Euro für Baumaßnahmen – etwa am Markgräflichen Opernhaus Bayreuth, der Residenz Bamberg und der Festung Marienberg in Würzburg.
Kinderbetreuung: Für die Kinderbetreuung in Krippen, Kindergärten und Horten stehen rund 1,6 Milliarden Euro zur Verfügung.
Asylbewerber: Die Mittel für die Unterbringung von Asylbewerbern werden wegen der deutlich gestiegenen Zahlen von Flüchtlingen um knapp ein Drittel angehoben. Bis 2016 stehen so rund 900 Millionen Euro zur Verfügung.
Barrierefreiheit: Für die Barrierefreiheit will der Freistaat bis 2016 rund 200 Millionen Euro ausgeben – allerdings sind nur rund 50 Millionen Euro zusätzliche Mittel.