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Veitshöchheim
Zwetschgen-Ernte beginnt mit durchwachsenen Erwartungen
Bald gibt es ihn wieder zu kaufen: Zwetschgenkuchen. Die Nachfrage nach den blauen Früchten selbst ist jedoch zurückgegangen. Eine Imagekampagne soll das nun ändern.
Zwetschgen       -  Wegen des milden Winters war die Zwetschgenblüte in diesem Jahr zwei Wochen früher dran als üblich. (Archvbild)
Foto: Daniel Vogl/dpa | Wegen des milden Winters war die Zwetschgenblüte in diesem Jahr zwei Wochen früher dran als üblich. (Archvbild)
dpa
 |  aktualisiert: 09.07.2024 02:37 Uhr

Der späte Frost im April ist den Zwetschgen in Bayern nicht gut bekommen. Fachleute erwarten deshalb Einbußen bei der Ernte. Im Vergleich zu den Vorjahren würden es voraussichtlich 30 bis 40 Prozent weniger sein, sagt Obstbau-Experte Alexander Zimmermann von der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim. Engpässe müssen Fans der Pflaumen-Unterart aus seiner Sicht trotzdem nicht befürchten. „Es gibt auf jeden Fall genügend Zwetschgen.”

Erste frühe Sorten haben die Anbauer in Franken bereits geerntet. Ab Mitte Juli wird nach Einschätzung von Zimmermann die Ernte der Hauptsorten beginnen. Diese seien wegen des milden Winters in diesem Jahr zwei Wochen früher dran, erläutert er. Aufgrund des milden Winters seien die Bäume in diesem Jahr früher ausgetrieben, und der viele Regen im Frühjahr sei positiv für das Wachstum gewesen. 

Anbaufläche hat sich halbiert

Das Problem: Als es im April dann Spätfrost gab, waren viele Bäume bereits voller kleiner Früchte. „Die ganz frühen Sorten sind in Franken erfroren”, sagt Thomas Riehl vom Verein Fränkischer Obstbauern. Zunächst werde die Ernte in Unterfranken beginnen, wo es wärmer sei. Danach folge Oberfranken. 

Fast 90 Prozent der Zwetschgen in Bayern werden nach Angaben von Zimmermann in Franken - im Landkreis Forchheim und rund um die Mainschleife - angebaut. Auf etwa 340 Hektar wachse dort die Steinfrucht. Damit habe sich die Anbaufläche in den letzten 25 Jahren in etwa halbiert, sagt der Experte. Der Grund dafür ist ihm zufolge vor allem, dass Anbauer im Rentenalter keine Nachfolger fanden und deshalb die Betriebe schließen mussten. 

Image hat gelitten

Nach Apfel und Süßkirsche ist die Zwetschge laut Zimmermann aber weiterhin das drittwichtigste Baumobst. Der Großteil der Früchte komme zum direkten Verzehr in den Handel, etwa ein Drittel gehe an Bäckereien und andere weiterverarbeitende Betriebe. Das Image der Zwetschge habe aber gelitten, meint der Fachmann. „Im Handel spielt Fruchtfestigkeit eine größere Rolle als der Geschmack.” Deshalb würden die Zwetschgen oft ein paar Tage zu früh geerntet, damit diese nicht zu weich seien. Im Gegensatz zu Äpfeln reiften diese aber nicht nach: Die Zwetschgen seien daher nicht so aromatisch und süß. 

Mit einer Kampagne möchte die LWG das Image der Zwetschge aufbessern und ihre Vielseitigkeit in den Fokus rücken. Ab Mitte August sollen dazu erneut viele fränkische Gasthäuser Speisen mit Zwetschgen anbieten. Auftakt der Aktion ist am kommenden Dienstag im Obstbauinformationszentrum in Hiltpoltstein, wo Gastronomen verschiedene Zwetschgenprodukte probieren können: unter anderem Leberwurst, Bratwürste, Lebkuchen, Pralinen oder Balsamico. 

 

Zwetschgen in Franken       -  Leberwurst, Balsamico oder Lebkuchen - Zwetschgen sollen ihnen das besondere Etwas geben. (Archivbild)
Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa | Leberwurst, Balsamico oder Lebkuchen - Zwetschgen sollen ihnen das besondere Etwas geben. (Archivbild)
 
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