Weniger als ein Jahr nach der Bestellung hat Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) den ersten von mindestens 62 neuen leichten Kampfhubschraubern der Bundeswehr entgegengenommen. Bei der Ausrüstung des Militärs sei die „Drehzahl der Beschaffung deutlich erhöht” worden, sagte Pistorius bei der Übergabe der Maschine im Airbus-Hubschrauberwerk im bayerischen Donauwörth.
Dies zeige, was möglich sei, wenn Bundeswehr und Industrie an einem Strang zögen, meinte der Minister. „Das ist gelebte Zeitenwende.” Stefan Thomé, Chef von Airbus Helicopters Deutschland, nannte die elfmonatige Zeit zwischen Auftrag und Auslieferung „rekordverdächtig”.
Der Bundestag hatte im Dezember 2023 den rund zweieinhalb Milliarden Euro teuren Auftrag freigegeben, finanziert wird der Kauf der Modelle H145-M hauptsächlich durch das 100 Milliarden Euro umfassende Sondervermögen für die Bundeswehr. Bis Ende 2028 will Airbus die 61 weiteren bestellten Hubschrauber liefern. Nach Angaben des Unternehmens gibt es auch noch eine Option auf die Lieferung von 20 zusätzlichen Maschinen.
Bundeswehr setzt auf bewährten Multifunktionshelikopter
Der H145-M ist die militärische Version eines Mehrzweckhubschraubers, der bereits seit 45 Jahren gebaut wird. Die Maschinen sind beispielsweise als Rettungshubschrauber oder auch Polizeihubschrauber unterwegs. Bislang sind laut Airbus fast 2.000 Maschinen fertiggestellt worden.
Die Bundeswehr will die neuen Helikopter als leichte Kampfhubschrauber einsetzen. Der H145-M soll den aktuell bei der Bundeswehr genutzten, deutlich schwereren Kampfhubschrauber Tiger ablösen. Die erste Maschine wird nun im Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum im niedersächsischen Bückeburg eingesetzt.
Ähnliche Maschinen besitzt das Militär schon als Hubschrauber für die Spezialkräfte. Der Vertrag mit Airbus umfasst auch die Ausbildung des Bundeswehr-Personals, die Lieferung von Simulatoren, Ersatzteile und die Wartung im Zeitraum von sieben Jahren.