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München/Kairo
Auf nach Kairo: Warum es Söder nach Ägypten zieht
Nach Äthiopien 2019 reist Bayerns Ministerpräsident Söder erneut auf den afrikanischen Kontinent. Politisch wichtig ist die Reise zu den Pyramiden wohl nur bedingt - bedeutender sind andere Gründe.
Markus Söder       -  Auf nach Ägypten: Am Mittwoch startet CSU-Chef Markus Söder zu seiner Reise nach Nordafrika. (Archivbild)
Foto: Peter Kneffel/dpa | Auf nach Ägypten: Am Mittwoch startet CSU-Chef Markus Söder zu seiner Reise nach Nordafrika. (Archivbild)
dpa
 |  aktualisiert: 05.10.2024 02:40 Uhr

Auf der Liste der wichtigsten Handelspartner Bayerns hat Ägypten im Jahr 2023 gerade einmal Platz 57 belegt - trotzdem lässt es sich Ministerpräsident Markus Söder nicht nehmen, in den kommenden Tagen das nordafrikanische Land persönlich zu besuchen. Für den CSU-Chef ist die reine Zahlenbilanz aus Importen und Exporten bei der Auswahl seiner Reiseziele also offenkundig nicht allein ausschlaggebend.

Ziel der Reise sei es schon, im Rahmen der bayerischen Afrikastrategie die wirtschaftliche Zusammenarbeit auf dem Kontinent auszubauen, sagte Söder vor dem Flug von München nach Kairo. „Dazu unterstützen wir bayerische Firmen wie beispielsweise Siemens.” Die besagte Strategie gibt es seit 2019, damals zog es Söder nach Äthiopien. Seit 2020 unterhält Bayern auch eine Wirtschaftsrepräsentanz in Kairo.

Söders Reise in das Land der Pharaonen geht auf eine Einladung des ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zurück. Doch statt ihm wird sich Söder zu politischen Gesprächen mit Premierminister Mustafa Madbuli und einigen Ministern treffen. Al-Sisi selbst kann Söder aber gar nicht empfangen - er ist kurzfristig ebenfalls auf Auslandsreise.

Milliardenschweres Verkehrsprojekt durch die Wüste

Spannendster Punkt dürfte daher der Besuch bei einem milliardenschweren Verkehrsprojekt werden. Siemens arbeitet derzeit an einem modernen Hochgeschwindigkeitsprojekt durch die Wüste. Eine rund 2.000 Kilometer lange Bahnstrecke soll in Zukunft das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbinden - sozusagen ein „Suezkanal auf Schienen”.

Die bayerische Delegation kommt aber auch mit einem konkreten Wunsch: „Wir wollen neue Zulieferer für grünen Wasserstoff erschließen und werden mit Ägypten eine Kooperation im Bereich Wasserstoff vereinbaren”, sagte Söder. Bayern brauche als „wirtschaftliches Leistungsherz” aus Richtung Norden und Süden einen zuverlässigen Zugang zu Wasserstoff als Zukunftstechnologie. Ägypten setzt auf den Ausbau von erneuerbaren Energien und wird ein großes Potenzial vorausgesagt - ausländische Investoren sind in Kairo sehr willkommen.

Abstecher zu den Pyramiden und Oktoberfest unter Palmen

Fest eingeplant ist natürlich auch ein Abstecher zu den Pyramiden. „Ägypten ist ein spannendes Land, schon aufgrund seiner großen Geschichte”, sagte Söder, der als Tourist bereits zweimal hier zu Gast war. Bevor es am Freitag wieder zurück ins herbstlich kalte Bayern geht, will Söder auch noch ein soziales Projekt für Kinder der koptischen Kirche besuchen und hat zur Feier zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober in die Deutsche Botschaft geladen - hier soll bei einer Art Oktoberfest unter Palmen auch ein Fass bayerisches Bier angezapft werden.

 
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