13.865 Stunden standen Autofahrer auf Bayerns Autobahnen im Jahr 2016 im Stau – das entspricht knapp 578 Tagen. Dies geht aus Zahlen des bayerischen Innenministeriums hervor. Die Staulänge summierte sich dabei im vergangenen Jahr auf stolze 60.999 Kilometer in 6976 Einzelstaus. „Diese Strecke entspricht fast dem Zehnfachen der Entfernung München-New York“, rechnet SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher vor.
„Man hat den Eindruck, dass die Stunden, die man stehend auf der Autobahn verbringt, zunehmen“, findet auch Erwin Huber (CSU), der Vorsitzende im zuständigen Wirtschaftsausschuss des Landtags. Dort stellte ein Beamter des für den Verkehr zuständigen Innenministeriums am Donnerstag eine aktuelle Stauauswertung für Bayern vor.
Stau-Stunden weisen Trend nach oben auf
Demnach weisen die aufsummierten Stau-Stunden in der Tat einen Trend nach oben auf – etwa von 2014 auf 2016 um stolze 13,2 Prozent. Der zuständige Ministerialbeamte Karl Wiebel verwies aber auf gewisse Ungenauigkeiten bei der Staulängen-Erfassung.
So werden bei der Verkehrsmeldung im sogenannten TMC-System direkte Staumeldungen der Autobahnpolizei, aber auch automatisch erfasste Daten über feste Verkehrsmessstellen und aus GPS-Bewegungsdaten von Navigationsgeräten und Mobiltelefonen erfasst. Als Stau gilt dabei in der Regel eine gemessene Geschwindigkeit von unter vierzig Kilometer pro Stunde.
Die gemessenen Daten beziehen sich aber immer auf einen längeren Streckenabschnitt, einen sogenannten „TMC-Abschnitt“. Dieser kann von der tatsächlichen Staulänge deutlich abweichen, so Wiebel. Nach Einschätzung des Innenministeriums sind Stauanzahl und Staukilometer deshalb in den letzten Jahren „weitgehend konstant“.
A 3 und A 7 ganz vorne dabei
Zu den zehn im Jahr 2016 am meisten mit Staus belasteten bayerischen Autobahnabschnitten gehörte auf Platz vier die A3 zwischen Rohrbrunn und Wertheim/Lengfurt mit 162 Staus, 513 Staukilometern und 381 Staustunden. Und auf Platz fünf die A7 zwischen Gramschatzer Wald und Autobahnkreuz Schweinfurt/Werneck mit 158 Staus, 789 Staukilometern und 246 Stau-Stunden – jeweils in beiden Richtungen.
Stau-Spitzenreiter 2016 war die A9 zwischen München-Nord und Langenbruck mit 396 Staus, 1893 Staukilometern und 736 Staustunden. Große Staubelastungen gab es zudem südlich von München auf der A8 sowie in Mittelfranken auf der A6 zwischen Roth und Nürnberg-Ost.
In diesem Jahr kam es zudem auf der A3 zwischen Würzburg-West und Würzburg-Heidingsfeld bereits bis Ende April zu 47 Staus mit 595 Kilometer Länge, und zwischen Weibersbrunn und Marktheidenfeld zu 29 Staus mit 139 Kilometer Länge.
Insgesamt gibt es laut Innenministerium jeden Tag auf bayerischen Autobahnen zwischen 19 und 22 längere Staus. Die Hauptursachen in der Stauentwicklung seit 2012 sei „zu 22 Prozent auf ein hohes Verkehrsaufkommen zurückzuführen.“ In 45 Prozent der Fälle würden Staus durch Unfälle verursacht, in 16 Prozent seien Baustellen Stau-Ursache, erklärt das Innenministerium in der Antwort auf eine schriftliche Anfrage der Landtags-SPD. Weil auch Unfälle oft mit Baustellen im Zusammenhang stehen, seien die meisten Stauungen letztlich auf Bauarbeiten zurückzuführen, glaubt der Ministerialbeamte Wiebel. Neben rund 40.000 Tagesbaustellen pro Jahr gebe es in Bayern derzeit rund hundert Autobahnbaustellen von längerer Dauer. Betroffen sind gut 150 Autobahnkilometer oder rund fünf Prozent des Gesamtnetzes.
Sanierungsrückstand
Die hohe Baustellen-Zahl habe auch mit einem in der Vergangenheit aufgelaufenen Sanierungsrückstand zu tun, der nun „massiv abgebaut“ werde. „Ich sehe deshalb zu den Baustellen auch keine Alternative“, sagte Wiebel. Zur Beschleunigung in drei Schichten 24 Stunden zu bauen, sei in der Regel für die Baufirmen nicht möglich. Bei besonders belasteten Bauabschnitten werde aber mit arbeitsrechtlichen Sondergenehmigungen ein Zwei-Schicht-Betrieb mit 18 bis 20 Arbeitsstunden angestrebt.
Die Forderung des Freie-Wähler-MdL Thorsten Glauber, durch dauerhafte Nutzung des Standstreifens oder schmalere Fahrstreifen bei begrenzter Geschwindigkeit mehr Fahrstreifen zu erreichen, lehnte Wiebel ab: Die komplette Freigabe der Standstreifen über die bereits praktizierte teilweise Nutzung hinaus sei „wegen der Bedeutung der Standstreifen für die Verkehrssicherheit nicht Philosophie in Bayern.“
ist das beste und fortschrittlichste Bundesland. Da gibt es keine Stau`s... !!!
der wird Stau ernten...
partikel.
Mit der "Sprit-Besteuerung" fließen halt mehr Gelder in den künstlich aufgeblähten "Regierungs-Filz" und Diese gönnen sich "Polit-Geschäftsreisen-Reisen" ohne Ende.
Allen voran BK A. Merkel getreu dem Motto: "Heute da; Morgen da, mit oder ohne Sinn".
Fazit: Kein, in der Selbstverantwortung stehender Betrieb könnte sich diesen
Ressourcenverlust leisten.
früher gab es eine Deutsche Bundesbahn, die einen Teil der Güter befördert und dabei ein so genanntes Defizit aufgeworfen hat. Im Rahmen der "Privatisierung" wurde dieses dadurch abgebaut, dass massenweise Gleise und "Güterbahnhöfe" herausgerissen wurden, um die Dinge hinfort per LKW zu transportieren (macht der DB-Konzern unter dem Schenker-Logo übrigens auch gerne selber). Tja, jetzt ist zwar der Bahnbetrieb (incl. Unterhaltung der Infrastruktur) nicht mehr ganz so teuer, aber die Kosten wurden gewissermaßen nur verlagert (und außerdem Schulden in Höhe des früheren Defizits dadurch angehäuft, dass die DB andere Unternehmen "aufgekauft" hat). Deutschland, Du hast es so gewollt - wer "Auto Auto über alles" schreit, muss dann auch die Staus in Kauf nehmen (denn die Straßen, die wir bauen müssten, um das in den Griff zu kriegen, wären so teuer und vermutlich auch politisch gar nicht durchsetzbar - also komplett utopisch).
Was soll man dazu noch mehr sagen?
Alle politisch Verantwortlichen verschließen mehrheitlich die Augen vor der Tatsache: Güter gehören - soweit nur irgend machbar - auf die Bahn! Die LKW-Maut ist angesichts der Tatsache, dass die Belastung unser Straßen zerstörerisch in vieler Hinsicht wirkt, viel zu niedrig. Derzeit wird der Güterverkehr durch die Bahn zu einem hohen Prozentsatz mit umweltfreundlich betriebenen E-Loks durchgeführt. Die hohen Trassengebühren für die Benutzung der Schienenwege und die EEG-Umlage sind durch nichts gerechtfertigt. Dass die "Bahn-Maut" im kommenden Jahr ermäßigt werden soll, ist doch nur Augenwischerei des glücklosen (Noch-)Ministers Alexander Dobrinth.
Es ist zwar nur ein sehr kleiner Mosaikstein, aber die Reaktivierung der Steigerwaldbahn ist unumgänglich für Transporte zwischen Kitzingen-Etwashausen und Schweinfurt. Wann sehen das die Bürgermeisterlein links und rechts der Strecke endlich ein?