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WÜRZBURG/WERNECK/ASCHAFFENBURG
Bauvorhaben des Bezirks: Neue Psychiatrie als Entlastung
Christian Ammon
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:42 Uhr

Der Bauausschuss des Bezirkstags hat Bauvorhaben in einem Umfang von etwa 30 Millionen Euro auf den Weg gebracht: Für knapp 16 Millionen Euro erhält das Albert-Schweitzer-Haus des Bezirkskrankenhauses Schloss Werneck (Lkr. Schweinfurt) einen Anbau. Auf weitere 15 Millionen Euro belaufen sich die Kosten für den Neubau einer Psychiatrie in Aschaffenburg durch das Bezirkskrankenhaus Lohr. Beide Projekte sollen weitgehend aus Eigenmitteln der Krankenhäuser und im Falle der Psychiatrie auch durch Fördermittel ermöglicht werden.

Damit möchte der Bezirk das in die Jahre gekommene Pflegeheim entsprechend den aktuellen bayerischen Heimrichtlinien modernisieren und mit dem Neubau eine bedeutende Lücke in der psychiatrischen Versorgung in Unterfranken schließen.

In Werneck könnten die Bauarbeiten schon bald beginnen. Den noch ausstehenden Bauantrag möchte der Bezirk noch in den kommenden Tagen einreichen. Los geht es mit einem zweistöckigen Neubau an der Balthasar-Neumann-Straße. Er orientiert sich in der Fassadengestaltung und Farbgebung an dem berühmten Schloss. Anschließend folgt die Sanierung des bestehenden Heims in einem Wirtschaftsflügel. Beide Gebäude sind durch einen verglasten Übergang verbunden.

Außerdem erhält das neue Haus einen nach außen abgeschlossenen, für die Bewohner barrierefrei zugänglichen Garten. Das Landesamt für Denkmalpflege hat dem Plan bereits zugestimmt.

Versorgungslücke schließen

Die vergleichsweise hohen Baukosten kommen dadurch zustande, dass archäologische Bodenuntersuchungen auf dem historischen Gelände nötig sind. Auch befindet sich der Neubau im Überschwemmungsgebiet der Wern. Darum wird das Gelände leicht aufgeschüttet und das Gebäude abgedichtet. In dem Neubau sind zwei geschlossene Stationen mit 45 Betten und Freizeiträume vorgesehen. Im Altbau stehen nach der Sanierung weitere 49 Betten zur Verfügung. Im Albert-Schweitzer-Haus werden psychiatrisch schwere belastete, ältere Patienten gepflegt.

Wann es in Aschaffenburg mit den Bauarbeiten für die neue Psychiatrie losgehen könnte, ist dagegen noch ungewiss: Der Bezirk steht noch in Verhandlungen mit der Stadt Aschaffenburg. Noch ist unklar, was die Stadt für das im Nordosten unmittelbar an das Klinikum angrenzende Grundstück verlangt. Auch fehlt noch ein Beschluss des Stadtrats. Die nötigen Unterlagen sollen jedenfalls bis Mitte November bei der Stadt eingehen.

Auch dieses Bauvorhaben ist mit 15 Millionen Euro vergleichsweise teuer. Hier sind es Untersuchungen zu Eidechsenvorkommen sowie eine starke Hanglage, die den Planern Sorgen bereiten. Auch eine in das Gebäude integrierte Tiefgarage mit ausreichenden Stellplätzen treibt die Kosten in die Höhe.

Die neue Psychiatrie schließt eine bedeutende Lücke in der psychiatrischen Versorgung in Unterfranken: In den zwei Stationen mit je 25 Betten können auch akute Notfälle betreut werden. In Aschaffenburg ist zudem zu einem späteren Zeitpunkt geplant, die Tagesklinik am Rosensee um zehn Plätze auf dann 50 Betten auszubauen. Hiervon erwartet der Bezirk eine Entspannung für das Lohrer Bezirkskrankenhaus (Lkr. Main-Spessart), das als Bauträger auftritt. So fallen hier zwar 21 Planbetten weg. Diese bleiben jedoch de facto erhalten und dienen dazu, Überbelegungen abzufangen. In Lohr stehen auch nach der Umstrukturierung noch 270 Planbetten zur Verfügung.

Im Bauhaushalt sind für 2017 außerdem 13 Millionen Euro für Investitionen in die Krankenhäuser und Heime eingeplant.

Gelder nach Lohr und Würzburg

Weitere 4,1 Millionen Euro fließen in den Unterhalt der Gebäude. Größere Bauvorhaben finden im Thoraxzentrum des Bezirks Unterfranken in Münnerstadt (Lkr. Bad Kissingen) statt. Hier soll für 1,5 Millionen Euro das Schwimmbad zurückgebaut werden. Im Gegenzug erhält das auf Erkrankung der Atemwege spezialisierte Krankenhaus eine Rückenschule und einen Salzstollen mit Infrarotkabine. Die Baumaßnahme könnte noch 2017 umgesetzt werden.

Zudem stehen 800 000 Euro als Planungskosten für ein Zentrum für Altersmedizin am Bezirkskrankenhaus in Lohr zur Verfügung sowie 850 000 Euro für die Erneuerung des Gewächshauses der Lohrer Therapiegärtnerei. Eine Million Euro ist für das Zentrum für seelische Gesundheit am König-Ludwig-Haus in Würzburg vorgesehen, das im April 2017 seinen Betrieb aufnehmen soll.

 
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  • eisbaer61
    Dreisterne Krankenzimmer für straffällige psych. Kranke......? Fast jeder 3-4 gewalttätiger Täter ist angeblich psychisch krank.
    Eher für anständige Frauenhäuser und Opferschutzmaßnahmen, mMn.
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