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BAMBERG
Bamberger Klinikarzt gekündigt
reda
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:18 Uhr

Dem beschuldigten Chefarzt im Missbrauchsskandal am Bamberger Klinikum ist gekündigt worden. Die Entscheidung für die außerordentliche Kündigung fiel am Freitag in einer Sondersitzung des Stiftungsrats der Sozialstiftung Bamberg, wie eine Sprecherin des Klinikums mitteilte.

Dem Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie wird vorgeworfen, Frauen betäubt und missbraucht zu haben. Seit Mittwoch sitzt der 48-Jährige in Untersuchungshaft. Er wird der Körperverletzung, des sexuellen Missbrauchs und der Vergewaltigung beschuldigt. Vier Fälle sind bisher bekannt. Die Staatsanwaltschaft geht aber von weit mehr Betroffenen aus.

Psychologin hilft Betroffenen

Der Arzt soll die Frauen unter dem Vorwand einer medizinischen Studie untersucht und sich dabei an ihnen vergangen haben. Die Ermittler werten derzeit Fotos aus, die der Mann von seinen Taten machte. Knapp zehn Frauen haben sich bisher bei der Hotline der Klinik gemeldet. Die Leitende Psychologin Regina Schumacher berät die Anruferinnen und gibt ihnen – falls dies geboten scheint – auch die Nummer der Kripo, bei der sie sich weiter informieren können. „Viele rufen an, die am Zweifeln sind, ob sie überhaupt betroffen sind“, sagt die 56-Jährige. Das sei eine besondere Situation und für die Frauen sehr belastend. Durch Informationen will Schumacher den Frauen wieder ein Gefühl der Kontrolle geben.

Der Stiftungsrat betonte in seiner Sondersitzung erneut, alle Maßnahmen unterstützen zu wollen, um die Vorfälle vollständig aufzuklären. Besonders wichtig sei es dem Rat unter der Leitung von Oberbürgermeister Andreas Starke (SPD), dass die betroffenen Frauen weiter „sämtliche Unterstützungen und Informationen erhalten, die erforderlich sind“.

 
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Kommentare
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  • wgr
    Der Arzt soll anvertraute Menschen mißbraucht haben. Strafverfahren eröffnet? Jedenfalls nicht abgeschlossen!

    Aber wie ist es mit Fam Haderthauer? Dort wird mit einer ungeheuerlichen Jämmerlichkeit immer wieder von den Rechten der Betroffenen und der Unschuldsvermutung geredet, obwohl auch dort Menschen mißbraucht wurden. Vielleicht nicht sexuell, dafür aber materiell und vor allem seelisch. Gibt es da zweierlei Unschuldsvermutungen im deutschen Recht oder sind wir schon wieder bei der Moral angelangt?
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