Der 14. Februar ist der Tag der Liebe - aber nicht unbedingt ein Tag zum Heiraten. Laut des Bayerischen Landesamtes für Statistik landete der Valentinstag nur auf Platz 296 der beliebtesten Hochzeitstage 2016 in Bayern. Dabei wäre der "Tag der Liebenden" eigentlich perfekt, um sich das Ja-Wort zu geben. Doch die bayerischen Paare bevorzugen andere Termine.
2016 schlossen nur 24 Paare am 14. Februar den Bund fürs Leben. Das waren 324 Ehen weniger als im Vorjahr, wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt. Aber warum war der Valentinstag so unattraktiv als Hochzeitstag und welche Tage sind stattdessen beliebt?
Auf das Datum kommt es an
Schaut man sich das jeweilige Datum der beliebtesten Hochzeitstage der vergangenen Jahre genauer an, findet man eine Erklärung. 2014 landete der 14. Februar noch auf Rang 8 der beliebtesten Hochzeitstage - immerhin war es ein Schnapsdatum: 14.2.2014. Daten wie dieses sehen nicht nur gut auf dem Papier gut aus, sie haben auch den Vorteil, dass sie leicht zu merken sind. Das zeigt auch ein Blick auf die Jahre danach: Mit 2014 konnten 2015 oder 2016 nicht mithalten. Stattdessen zog es die Paar an anderen attraktiven Daten vor den Altar, wie am 15.05.2015.
Auch 2016 war der beliebteste Hochtzeitstag eine hübsche Zahlenkombination: 16.06.2016. An diesem Tag wurden 1090 Paare getraut. Den zweiten Platz belegte der 09.09.2016 mit 1035 Eheschließungen, gefolgt vom 06.05.2016 mit 897 Hochzeiten.
Wo ist die Hochzeitshochburg in Bayern?
Deutschlandweit wurden im Jahr 2016 162.397 Ehen verzeichnet. In Bayern gaben sich 66.324 Paare das Ja-Wort. In Unterfranken wurden 6843 Ehen geschlossen, in Mittelfranken 9029. In Obernfranken wurde bayernweit mit 5539 Hochzeiten am wenigsten geheiratet. An der Spitze steht Oberbayern mit 22.768 Hochzeiten.
Auch bei den sogenannten begründeten gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften in Bayern war der Valentinstag 2016 kein beliebter Tag. Lediglich 24 Paare gingen an diesem Tag eine Partnerschaft ein. Am beliebtesten war dagegen der 13.05.2016 mit 18 Lebenspartnerschaften. Insgesamt wurden 2016 1060 gleichgeschlechtliche Partnerschaften eingegangen, davon 529 Partnerschaften zwischen Frauen und 531 zwischen Männern. Seit dem 1. Oktober 2017 dürfen Homosexuelle in Deutschland heiraten. Im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) steht seitdem, dass auch schwule und lesbische Paare den Bund der Ehe eingehen können.
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Seit den 50ern immer weniger Ehen
Seit den 90ern stieg die Anzahl der Eheschließungen in Deutschland drastisch an: 1991 gaben sich laut einer Statistik von "statistika.com" 136.317 Paare das Ja.-Wort, 2003 waren es dagegen 213.975. Seitdem sinkt die Zahl der Ehen jedoch genauso steil: 2016 gab es über 51.000 Hochzeiten weniger als noch 2003. Seit 1950 hat sich die Zahl der Hochzeiten sogar fast halbiert.
Woran das liegt? Immer mehr Menschen stellen sich die Frage: Macht es nun einen Unterschied, ob man in einer Ehe oder einer Partnerschaft ohne Trauschein lebt? Wer vor hat, möglichst lange zu leben, sollte eine Hochzeit in Betracht ziehen. Denn Laut einer 2013 in der Fachzeitschrift "Demographic Research" veröffentlichten Studie aus Tschechien haben verheiratete Menschen eine höhere Lebenserwartung. So können Männer auf neun zusätzliche Jahre hoffen, Frauen immerhin auf bis zu sieben Jahre. Woran das liegt?
Wer heiratet, lebt länger
Allianz Deutschland ist dem Phänomen auf den Grund gegangen. Zum einen fänden gesündere Menschen einfacher einen Partner, da sie bereits weniger Einschränkungen bei der Partnersuche überwinden müssen. Zum anderen biete ein fester Partner Absicherung und Schutz für den jeweils anderen, sei es finanziell, emotional oder einfach dadurch, dass er den anderen ermahnt, wenn dieser seiner Gesundheit durch Rauchen oder Alkohol schadet.
