Für diese Statistik werden mehr als zwei Dutzend alkoholbedingte Todesursachen aufgelistet - von der Alkoholvergiftung über die Entzündung des Magens bis zur Leberzirrhose. Die Landtags-Grünen hatten die Zahlen zu den Alkoholtoten in Bayern in einer schriftlichen Anfrage an den Landtag angefordert. Das Innenministerium weist in seiner Antwort darauf hin, dass die Zahlen jedoch unvollständig sind. Denn in die Statistik seien nicht die Sterbefälle eingeflossen, bei denen neben dem Alkoholkonsum noch andere Krankheiten wie Krebserkrankungen zum Tod geführt hatten. Die Zahlen dürften demzufolge deutlich höher liegen.
Das Ministerium verweist dabei auf Schätzungen der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen (DHS). Die geht von jährlich 74 000 Todesfällen wegen Alkoholkonsums oder kombinierten Konsums von Alkohol und Tabak in ganz Deutschland aus. Für Bayern ergäbe das rein rechnerisch eine Zahl von etwa 12 000 Menschen, die unter anderem an den Folgen von zu viel Alkohol gestorben sind. Eine genaue Statistik gibt es dazu nicht.
Zahl der Alkoholabhängigen sei "alarmierend"
Aus der Antwort geht auch hervor, dass 17,4 Prozent der Erwachsenen im Freistaat einen gesundheitsgefährdenden Alkoholkonsum haben und 270 000 Menschen als alkoholabhängig gelten. Die Vorsitzende der Landtags-Grünen, Katharina Schulze, bezeichnete das als «alarmierend». Deutschlandweit liegt diese Zahl der DHS zufolge bei 1,77 Millionen Menschen.Alkohol spielte zudem bei fast sieben Prozent aller im Freistaat begangenen Straftaten eine Rolle: Von den im Jahr 2016 insgesamt 614 520 Fällen passierten der Polizeilichen Kriminalstatistik zufolge 41 430 unter Alkoholeinfluss. Zudem waren gut 36 Prozent aller Gewaltdelikte von betrunkenen Tatverdächtigen begangen worden. Das betrachtet Schulze als «Sicherheitsproblem». Deswegen forderte die Grünen-Abgeordnete mehr Prävention. Notizblock