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MÜNCHEN/STRAUBING
Aiwanger: Stromtrassen kommen nicht
reda
 |  aktualisiert: 05.11.2015 20:40 Uhr

Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger glaubt nicht, dass die umstrittenen neuen Stromtrassen in Bayern jemals gebaut werden: „Bis zu einer möglichen Realisierung gibt es noch zwei Bundestagswahlen“, sagte Aiwanger zum Abschluss einer Klausurtagung seiner Landtagsfraktion in Straubing dieser Redaktion. Der Widerstand der betroffenen Bürger nicht nur in Bayern werde spätestens vor diesen Wahlen zu groß werden: „Diese Trassen sind politisch schlicht nicht durchsetzbar.“

Dass Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) mit seiner Ablehnung der Stromtrassen in Berlin derzeit trotzdem alleine stehe, habe er sich selbst zuzuschreiben, kritisiert Aiwanger: „Es ist doch typisch für ihn, erst die Beschlüsse mit zu unterschreiben und dann gegen seine eigene Politik zu arbeiten.“ Die CSU hatte noch im Juli 2013 dem Bau neuer Trassen zugestimmt.

Für fatal hält Aiwanger vor allem, dass Seehofer zwar Stromtrassen ablehnt, den von den Freien Wähler schon lange vehement geforderten Ausbau dezentraler Energieversorgung in Bayern aber ebenfalls verhindert: „Wir steuern auf einen Versorgungsengpass zu, weil Seehofer das eine nicht will und das andere nicht tut.“ Die CSU habe etwa einer höheren Besteuerung von Biosprit ebenso zugestimmt, wie sie den Ausbau von Photovoltaik und Windkraft grundlos erschwert habe. „Seehofer hat die ganze Soße plattgemacht“, findet Aiwanger.

Noch sei es für ein Umsteuern nicht zu spät: „Man muss aber jetzt konsequent sein, um noch etwas zu retten“, glaubt der Freie-Wähler-Chef. Aiwanger fordert, die dezentrale Nutzung von erneuerbaren Energien etwa mit Hackschnitzelheizungen oder Biogas wieder wettbewerbsfähiger zu machen. Dafür fehle es der CSU aber an klaren Visionen: „Und dann kommen solche Bauchlandungen eben zustande.“

 
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    die der Oiwonger redet, müsste man Energie gewinnen.
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  • tagblatt_leser
    "Bei mir kommt der Strom aus der Steckdose" - wie er dahin kommt, fragen sich unsere schlauen Mitbürger und unsere oberschlauen Politiker natürlich nicht. Hoch lebe der Populismus!

    Das ist aber in anderen Bereichen ähnlich: Jeder will mit seinem Handy telefonieren, aber die notwendige Infrastruktur (Mobilfunkbasisstationen) wird mit allen Mitteln bekämpft. Keiner macht sich hier Gedanken über die technischen Zusammenhänge.

    Zitat von Albert Einstein
    "Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher."
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  • bienenkoenig
    ... ich habe das Gefühl dass jeder, der die Energiewende nur ein bisschen kritisch hinterfragt sofort mit Plattitüden belegt wird wie ...
    .... bei mir kommt der Strom aus der Steckdose...
    .... "St. Florians Prinzip ....
    ... Windkraftgegner = Atomkraftbefürworter ...
    usw usw........Das ärgert mich!
    Meine Erfahrung ist, dass viele Kritiker der Energiewende - sei es nun in Bezug auf Windkraft oder Stromtrassen - sich sehr wohl Gedanken um die Umwelt machen. Die meisten befassen sich sehr intensiv mit der Materie und haben Angst vor weiterer sinnloser Zerstörung unserer Umwelt. Das ist per se nichts schlechtes!

    Leider habe ich aber auch bemerkt dass viele, die der Energiewende unkritisch gegenüber stehen sich wenig mit Vor-Nachteilen-Risiken-Auswirkungen-Sinnhaftigkeit-Wirtschaftlichkeit....etc befasst haben. Oft wird einfach nachgeredet, wass einem die Energielobby in den Mund legt ohne kritisch zu hinterfragen.
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  • tagblatt_leser
    1. Eine Energiewende kann nur mit einem Mix aller denkbaren Energieträger gelingen. Naiv zu denken wäre, wenn man hierbei nur an Photovoltaik und Windräder denkt. Wasserkraft - in allen möglichen Ausprägungen - oder Stromgewinnung mit Biogasanlagen gehört beispielsweise auch dazu!

    2. Auf dem flachen Land können Mobilfunkmasten (vielleicht!) etwas außerhalb der Ortskerne errichtet werden, aber auch nicht beliebig irgendwo im Wald. Und wie schaut es in größeren Städten aus? Basisstationen gehören dahin, wo am meisten telefoniert wird: nämlich in die Zentren! Fragen Sie doch einmal Fachleute zu diesem Thema (aber bitte keine selbsternannten Experten, wie sie in unseren Gemeindeparlamenten zuhauf sitzen).
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  • semistar
    So schön es auch wäre die Versorgung mit Windkraft und Sonne zu sichern – es geht einfach nicht!!!
    Und wenn grüne Taliban (und scheinbar auch viele gemäßigte Politiker) es in 1000 Jahren noch nicht wahr haben wollen – es geht nicht!!! Auch mit 100.000 Windrädern in Unterfranken bleibt der Fernseher abends aus wenn kein Wind weht!
    Nur durch transnationale Stromtrassen ist die Versorgung Tag und Nacht dauerhaft gesichert. Kapiert es endlich!!!
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  • Lebenhan1965
    Ihr Zitat: "Also die Trassen kommen nicht, weil der, der sie fordert, nicht gewählt werden würde? Es ist also völlig egal, ob wir sie für die Stromversorgung brauchen, oder nicht?"
    Kommen wir doch noch auf eine gemeinsame Schnittmenge, dass die Trassen gebaut werden müssen um Bayern sicher mit Strom zu versorgen, wobei Sie ja andere Erzeuger als ich im Visier haben.
    Der Alterstarrsinn der Bevölkerung wird uns noch unserer Zukunft berauben. Sinnvolle Erneuerungen sind mit einer Bevölkerung, die nur darauf beharrt, dass nichts anders werden darf nicht mehr möglich.
    Im Landkreis ERH wurde vor 10 Tagen durch eine Abstimmung ein sinnvolles Nahverkehrsprojekt torpediert, weil mehrheitlich die Bürger dagegen gestimmt haben, die nicht direkt davon einen Vorteil gehabt hätten. Ein Blick über den eigenen Tellerrand will niemand mehr riskieren.
    Die Freien Wähler gehören infrastrukturmäßig zu den großen Blockierern in unserem Land. Und "Horsti" in seinem Populismus rennt hinterher.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    ist nach meiner mittlerweile rund 25-jährigen Berufserfahrung immer das, was der Kunde um den günstigsten Preis/ niedrigsten Aufwand haben kann. Da wird vieles andere SEHR relativ.

    Und wenn er sieht, dass es anderswo noch günstiger ist, rechnet er aus, ob es vielleicht Sinn macht, dorthin zu gehen.

    Demzufolge befinden sich im Prinzip alle Länder auf der Welt in einem Wettlauf darum, die bedarfsgerechtesten Standortbedingungen zu schaffen/ anzubieten.

    Manche denken dabei kurzfristiger, manche langfristiger - und manche scheint es gar nicht zu kümmern (nach dem Motto "mia san mia"?!).

    Es weiß heute noch niemand, wie die Energieversorgung sagen wir in 50 Jahren tatsächlich aussehen wird (nicht mal ich zwinkern ), sicher ist aber eins: wer trotz sich ändernder Randbedingungen einfach nichts macht, wird auch nichts ernten - wenn nicht sogar alles verlieren. Es mag natürlich sein dass so einer meint ihn persönlich wird das nicht (mehr) kratzen. Nette Einstellung...
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    wären auch geeignet, Kohlestrom nach Bayern zu bringen, um denjenigen aus dem KKG zu ersetzen. Das KKG wiederum wird - da gibt Ihnen jeder "Kaufmann" Brief und Siegel darauf - maximal so lange laufen, wie es E.ON gelingt, seinen Brennstoff zu verträglichen Preisen einzukaufen bzw. die Abfälle "billig" zu entsorgen (wobei blind sein muss wer nicht sieht dass sich hier in absehbarer Zeit einiges tun dürfte). Ich kann also durchaus nichts Unsinniges darin erkennen, sich auf voraussehbare Änderungen der Randbedingungen einzustellen. Im Gegenteil - es würde für den viel geforderten Weitblick sprechen. Selbst als Grüner muss man nicht dafür sein, dass BMW zu den "Bremer Motorenwerken" mutiert...
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    wenn die Kosten zur Erzeugung von "Atom"strom schon höher wären als der Ertrag, hätten sämtliche Betreiber längst wie E.ON bei "Irsching" die Notbremse gezogen. Meinen Sie nicht? Stattdessen will E.ON ja gerade das KKG weiterlaufen lassen, weil noch "Brennstoff" übrig ist. Nein - damit überzeugen Sie (mich) nicht.

    Und was die Leitungen angeht, werden Sie mir sicherlich zustimmen (müssen), dass es wurscht ist, wo der Strom ursprünglich herkommt (evtl. aus finnischer Kernkraft?!), wenn keine Leitung da ist, die ihn nach Bayern weiterführt.

    BMW in Bulgarien? Bestimmte Einzelteile werden doch heute schon in "Billiglohnländern" produziert. Allerdings wird immer wieder mal kolportiert, dass die Hersteller vor dem letzten Schritt zurückschrecken, insbesondere weil sie Qualitätsmängel und/ oder Imageschäden fürchten. Ich will allerdings einräumen, dass ich einen Umzug für denkbar halte, wenn es in Deutschland gar zu grauslich wird. Das kann passieren - wenn man noch länger "nichts" tut...
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  • WW2013
    Jede Wette, der hat noch nie ein Physikbuch von "innen" gesehen.
    Solange solche Leute/Politiker das Land mitbeherschen, kann
    wird nie nie vernünftige Politik ( hier Energiepolitik) stattfinden.
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