Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) setzt für die Versorgungssicherheit mit Energie in Bayern auf Gaskraftwerke: "Der Süden Deutschlands braucht dringend eigene Kapazitäten für die Energieversorgung", findet Aiwanger: "Neue Stromtrassen sind uns nicht sicher genug."
Der Minister möchte mittelfristig rund vier Gigawatt mit Gaskraftwerken erzeugen. Das moderne Gaskraftwerk Irsching in Oberbayern bringt es rechnerisch auf rund zwei Gigawatt. Ein zweites Kraftwerk dieser Größenordnung oder besser mehrere kleinere Anlagen müssten deshalb möglichst bald realisiert werden, forderte Aiwanger nach einem "Energiegipfel"in München.
Allerdings sind Gaskraftwerke bislang nicht rentabel: Die Betreiber von Irsching wollten die Anlage deshalb bereits mehrfach vom Netz nehmen - was aber von der Bundesnetzagentur wegen der Versorgungssicherheit stets abgelehnt wurde.
Aiwanger: Wenn der Bund das will, dann geht das
Wie genau Gaskraftwerke rentabel gemacht werden könnten, ließ Aiwanger offen: "Wenn der Bund das will, dann geht das", sagte er. Geld dafür, etwa aus der so genannten EEG-Umlage sei vorhanden. Die für die Verteilung der Mittel zuständige Bundesregierung müsse vor allem erkennen, "dass es im Süden eng werden wird" mit der Stromversorgung, wenn dort alle Atomkraftwerke abgeschaltet sind.
Zur regionalen Energieerzeugung will Aiwanger zudem Solar- und Windkraftanlagen weiter ausbauen. Die Frage der neuen Stromtrassen sei dagegen "nicht die Entscheidende", sagte er: "Es gilt für uns, die Energiezukunft selbst in die Hand zu nehmen."