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München
Aiwanger macht Mobilfunk-Löcher zur Chefsache
Wirtschaftsminister Aiwanger will Funklöcher entlang Bayerns Autobahnen nun mit eignen Messungen aufspüren – um den politischen Druck auf die Netzbetreiber zu erhöhen.
Will mit eigenen Messungen Funklöcher entlang der Autobahnen finden um den Druck auf die Mobilfunk-Anbieter zu erhöhen - Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Foto: David Ebener, dpa | Will mit eigenen Messungen Funklöcher entlang der Autobahnen finden um den Druck auf die Mobilfunk-Anbieter zu erhöhen - Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler).
Henry Stern       -  Obermeier/ Henry Stern
Henry Stern
 |  aktualisiert: 27.04.2023 08:31 Uhr

Hubert Aiwanger (Freie Wähler) will die Verbesserung des Mobilfunknetzes in Bayern jetzt selbst in die Hand nehmen: Der Wirtschaftsminister schickt in den nächsten Wochen ein eigenes Messfahrzeug über jeden der rund 2500 bayerischen Autobahnkilometer, um Funklöcher zu dokumentieren. "Ich glaube nämlich nicht, was die Bundesnetzagentur und die Mobilfunkanbieter versprechen", sagte Aiwanger bei der Vorstellung des Projekts in München.

Anfang 2020 müssen die Netzbetreiber Telekom, Vodafone und Telefonica laut einer Vereinbarung aus dem Jahr 2015 eine lückenlose Abdeckung der Autobahnen mit dem schnellen 4G Standard garantieren. "Fragt man die Betreiber, sagen die: Überwiegend funktioniert es schon", kritisiert Aiwanger: "Überwiegend telefonieren zu können, reicht aber nicht." Jeder, der in Bayern viel im Auto unterwegs sei, kenne Stellen "wo man weiß, dass das Netz nicht funktioniert", glaubt Aiwanger.

Probemessungen auf der A 70 zeigen viele Funklöcher

Der Freie-Wähler-Chef will sich deshalb nicht mehr auf Informationen der Netzbetreiber verlassen, sondern eigene Daten erheben: Ein Messfahrzeug der Firma IK-T aus Regensburg soll deshalb nun eigene Werte liefern. In einer Dachbox befindet sich dafür ein Netzwerkscanner. Zudem zeichnen insgesamt 15 Smartphones den aktuellen Empfang für Sprachverbindungen und Daten auf dem Fahrzeugdach und im Fahrzeug-Inneren auf. "Wir haben die leistungsfähigste Technik, die es gibt", verspricht IK-T-Chef Karl Georg Manstorfer. Erste Probe-Messungen auf der A 70 bei Bamberg hätten bereits viele Stellen mit zu schwachem oder gar keinem 4G-Empfang dokumentiert. "Das ist nicht akzeptabel", erklärte Aiwanger. Er kündigte an, die eigenen Messungen auch auf ICE-Bahnstrecken sowie Landstraßen in Bayern ausweiten zu wollen.

Die für den Mobilfunk-Ausbau zuständige Bundesnetzagentur wollte sich auf Nachfrage nicht zur aktuellen Netzabdeckung an Bayerns Autobahnen äußern. Die Netzbetreiber müssten die Erfüllung der Auflagen jedoch nachweisen, hieß es dort. Vodafone hat nach eigenen Angaben seit Januar zwölf neue Mobilfunkstationen an Bayerns Autobahnen in Betrieb genommen. Der 4G-Versorgungsgrad liege dort bei 97,8 Prozent. Der Beirat der Bundesnetzagentur hatte allerdings zuletzt im Sommer 2018 die Netzabdeckung entlang der Verkehrswege als "verbesserungswürdig" bezeichnet: So seien deutschlandweit Mitte 2017 je nach Anbieter zwischen 730 und 5090 der rund 18 200 deutschen Autobahnkilometer noch nicht mit 4G versorgt gewesen.

 
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  • A. B.
    Aas macht eigentlich die Staatsministerin für Digitalisierung Dorothea Bär?
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  • M. G.
    Danke
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