Auch wenn der Modellversuch erst 2019 ausläuft, die Frage ist dringlich: Wie soll es mit dem Islamunterricht in Bayern weitergehen? Begonnen hatte das Projekt 2009 mit dem Ziel, den Unterricht für muslimische Schüler unter staatliche Aufsicht zu stellen. Opposition und der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) sehen es als Erfolgsmodell – und fordern eine bedarfsgedeckte und bayernweite Ausweitung. Auch der ehemalige Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) sagte noch im Januar, er könne sich gut vorstellen, den Islamunterricht flächendeckend anzubieten.
Sibler will Evaluation abwarten
Doch dann wechselte der Ministerpräsident. Markus Söder (CSU) stellte das Kabinett neu auf. Spaenle musste gehen, für ihn kam Bernd Sibler (CSU). Der hat nun die Aussage seines Vorgängers relativiert: „Ich möchte die wissenschaftliche Evaluation des Modellversuchs abwarten, bevor nach dem vorgesehenen Ende des Modellversuchs im Sommer 2019 über das weitere Vorgehen entschieden wird.“
Grüne, SPD und Simone Fleischmann, die Präsidentin des BLLV, sind erzürnt über dieses Zurückrudern. „Hier wird polemischer Wahlkampf auf dem Rücken der Kinder betrieben“, sagt Ulrike Gote, die religionspolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion. Gote und Fleischmann werfen Sibler vor, die „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“-Debatte zu bedienen.
„Verstärkter Ethikunterricht“ statt Islamunterricht?
Die BLLV-Präsidentin hat Söder und Sibler zu Einzelgesprächen getroffen. Ihr Eindruck: Es soll darum gehen, den Unterricht dort anzubieten, wo er gebraucht wird. „Es wird derzeit nur nach einem Begriff gesucht, wo das Wort Islam nicht vorkommt“, glaubt Fleischmann. Denn der Ministerpräsident versuche in Zeiten des Wahlkampfs, „am rechten Rand zu fischen“.
Tatsächlich machte Sibler den Vorschlag eines „verstärkten Ethikunterrichts“, der jedoch „eine Möglichkeit unter mehreren“ sei. Details dazu gebe es noch keine, so eine Sprecherin des Ministers.
Zu wenig Lehrkräfte führen zu organisatorischem Problem
In Unterfranken wird Islamunterricht an 33 Grundschulen und 16 Mittelschulen in den Städten Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg sowie den Landkreisen Aschaffenburg, Miltenberg, Main-Spessart, Kitzingen und Schweinfurt erteilt. Insgesamt gibt es derzeit zehn Lehrkräfte dafür, die meisten haben die deutsche Staatsbürgerschaft, viele einen türkischen Hintergrund. Sie müssen ein hohes Sprachniveau (B2 Plus) besitzen, denn der Unterricht muss auf Deutsch erfolgen.
Durch die geringe Lehrerzahl ergebe sich durchaus eine organisatorische Herausforderung, so Johannes Hardenacke, Pressesprecher der Regierung von Unterfranken. Das bestätigt Marion Ulrich, Schulleiterin der Konrad-von-Querfurt-Mittelschule in Karlstadt (Lkr. Main-Spessart). Da der Islamlehrer an der Schule auch noch an anderen Schulen unterrichte, könne der Unterricht an der Mittelschule nur am Nachmittag stattfinden und nicht parallel am Vormittag zum regulären Religions- und Ethikunterricht. Deshalb müssen Schüler, die den Islamunterricht belegen, trotzdem auch die Ethikstunden besuchen, da sie nicht einfach frei haben könnten. Im Zeugnis steht dann jedoch nur die Note für den Islamunterricht.
„Der Unterricht wird von den Schülern als Pflichtunterricht wahrgenommen“, sagt Ulrich. Natürlich habe man den Wunsch, dass sich das Ganze positiv auswirkt. Deshalb hält sie „eine Evaluation im Anschluss an den Modellversuch für absolut sinnvoll“.
BLLV-Präsidentin: „Wir brauchen den Islamunterricht“
Für Simone Fleischmann steht die Dringlichkeit im Vordergrund: „Wir brauchen den Islamunterricht, damit sich die muslimischen Kinder hier wertgeschätzt fühlen. Außerdem beugt es vor, dass ihnen in ,Hinterhofmoscheen‘ radikales Wissen vermittelt wird.“ Deshalb werde auch mit staatlichen Lehrkräften zusammengearbeitet, die an der Universität Nürnberg-Erlangen in dem Fach ausgebildet wurden. Andere Bundesländer böten bekenntnisorientierten Unterricht im Islam in Kooperation mit muslimischen Organisationen an, die bei den Inhalten und der Lehrereinstellung mitwirken. „Diesem Ansatz ist Bayern nicht gefolgt“, heißt aus dem Kultusministerium.
sollte für alle Schüler verpflichtend sein.
Wer für seine Kinder zusätzlich Religionsunterricht haben will müsste dieses als freiwilliges Wahlfach zusätzlich buchen.
Dann müßten wir sie alle rausschmeißen!
Denn in ihren Ländern dulden sie eine christliche Religion nicht, ganz im Gegenteil!
Ich habe ledíglich vom Islamunterricht geschrieben und nicht davon, irgendwelche Personen, die einen islamischen Glauben haben, abzuschieben, so wie sie es gerne hätten.
Aber wem sage ich das schon ...
Gehen Sie mal als Christ dorthin und fragen nach einen Schule mit kath. Religionsuntericht??
Sie können auch einen Eisbären nach heißem Wassser fragen!