Rund 37 000 bayerische Gymnasiasten der zwölften Klasse bekommen am heutigen Freitag ihr Abiturzeugnis. Der Jahrgang 2013 hat einen Durchschnitt von 2,32 erreicht und liegt damit ein wenig besser als der G8-Jahrgang 2012. Kultusminister Ludwig Spaenle zeigte sich erfreut über den hohen Anteil von Abiturienten mit Einser- und Zweier-Schnitten.
Laut Ministerium sind beim Abitur 2013 weniger Abiturienten durchgefallen als im Jahr zuvor. 3,1 Prozent der diesjährigen Prüflinge haben – trotz der Möglichkeit der Verbesserung in mündlichen Nachprüfungen – die erforderliche Punktzahl fürs Abi nicht erreicht. Im Vorjahr hatten 3,7 Prozent der bayerischen Zwölftklässler das Abitur nicht bestanden. Die hohe Durchfallquote bei den G8-Abiturienten hatte im vergangenen Jahr für Schlagzeilen gesorgt und war von G8-Kritikern landesweit als Beleg dafür herangezogen worden, dass das achtjährige Gymnasium seine Schüler überfordert. Die Durchfallquote beim G9-Abitur lag regelmäßig unter zwei Prozent.
Die Frage, ob der Minister im Wahljahr regulierend eingegriffen und mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen dafür gesorgt habe, dass die Durchfallquote gesunken sei, wies das Kultusministerium zurück. Die schriftlichen Abiturprüfungen würden unabhängig voneinander von zwei Prüfern korrigiert. Mehrere Lehrer und Schulleiter aus der Region hatten dieser Zeitung berichtet, die Aufgabenstellung beim diesjährigen Abi sei „fair“ und „gut machbar“ gewesen. Lehrer bestätigten auch, dass eine Art „Sechserbremse“ im Matheabitur eingebaut gewesen sei. Es sei bei normaler Vorbereitung relativ einfach gewesen, wenigstens ein paar Punkte zusammenzukratzen. Die Abiturienten mussten in den schriftlichen Hauptfächern – Mathe, Deutsch, eine Fremdsprache – mindestens fünf, vier und einen Punkt erzielen.