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DINKELSBÜHL
40 000 Fans feiern beim zweitgrößten deutschen Metal-Festival in Dinkelsbühl
40.000 Besucher tummeln sich bis zum Wochenende auf dem Summerbreeze-Festival in Dinkelsbühl. Am Mittwoch ging`s los. Zu hören gibt es Metal-Klänge. Und zwischendrin kam ein Unwetter runter.
Foto: Michael Bauer | 40.000 Besucher tummeln sich bis zum Wochenende auf dem Summerbreeze-Festival in Dinkelsbühl. Am Mittwoch ging`s los. Zu hören gibt es Metal-Klänge. Und zwischendrin kam ein Unwetter runter.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 17.08.2015 11:49 Uhr

Was für ein Finale: Die Hardcore-Haudegen Hatebreed, die Symphonic-Spezialisten Nightwish und das Metal-Urgestein Venom runden am Samstag das Summerbreeze in Dinkelsbühl zu später Stunde ab. 40000 Fans feiern beim zweitgrößten deutschen Metal-Festival was das Zeug hält. Und sie lassen sich auch nicht die Laune von anfänglicher Bruthitze und einem heftigen Gewitter mit Orkan und Sturzbächen am Freitagabend vermiesen.

Ihre Ausdauer wird belohnt: Der langanhaltende Regen wartet tatsächlich fast bis Sonntagfrüh um Drei, wenn Dark Fortress die letzten Riffs in die Menge jagen. Glück im Unglück: Die Verletzungen einiger Festival-Besucher beim Unwetter stellen sich allesamt als leicht heraus.
 

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„Höllisch“ nennt Markus das was da am Freitagabend gegen 18 Uhr vom Himmel kommt. Als wäre es die Illustration der sich bisweilen um Satans buntes Treiben drehenden Texte. Heavy Metal ist eben nicht zimperlich. Die Metal-Fans hingegen sind ein recht gelassenes Völkchen. Markus stapft durch die ersten dicken Tropfen – wie mehr oder weniger alle seine Mitstreiter - ohne Hetze zu seinem Zelt. Warum auch? „Nass werde ich heute eh noch.“ Da hat der 27-Jährige Recht. Denn nach einer einstündigen Unterbrechung geht’s weiter.
Und tatsächlich sind’s kaum mehr als ein paar Handvoll Leute, die abreisen. So verpasst kaum einer diesen spektakulären Abschlusstag. Deutsch-Punk von Serum 114 oder Betontod gibt’s genauso wie Extrem-Metal der Marke Belphegor. Oder kaum leichter verdaulichen Death-Metal von Cannibal Corpse. Emil Bulls zeigen, wie man Metalcore heute macht, gelernt haben es die jungen Herren möglicherweise von der US-Hardcore-Legende Hatebreed – deren Sänger Jamey Jasta weiß immer noch, wie man zehntausende Menschen gleichzeitig zum Hüpfen bringt.

Deutlich verträumter verfolgen die Nightwish-Fans einen erneut grandiosen Auftritt der finnischen Symphonic-Metaller um Marco Hietala, Tuomas Holopainen und die charismatische Front-Frau Floor Jansen. Jetzt darf auch Clara endlich ein bisschen mitfeiern. Sie hat Feierabend. Bis 19 Uhr arbeitet sie nämlich an allen vier Festival-Tagen an einem Verkaufsstand.

Die 32-Jährige bringt Corsagen und ausgefallene Röcke an die Frau – in etwas längerer Form sogar auch an den Mann. Und mag’s selbst ähnlich skurril. „Ich bin Gothic seit ich denken kann“, sagt Clara. Und bedauert Blutengel verpasst zu haben. „Aber Nightwish entschädigen hoffentlich“ – das ist am Nachmittag, einige Stunden später dürfte sie nicht enttäuscht sein. Arbeiten auf dem Breeze – für die gelernte Erzieherin nichts Ungewöhnliches. „Ich jobbe auf vielen Festivals, da verdiene ich ein bisschen was, treffe coole Leute und kann sogar ein bisschen Musik hören.“ Mitleid hat sie jedoch mit den Bier-Läufern. Vor allem am Donnerstag mit über 38 Grad im Schatten ist das Schleppen der 30 Kilogramm schweren Bier-Zapfanlagen eine Tortur. Jetzt ist das Summerbreeze 2015 schon wieder Geschichte. Und 2016? Für nächstes Jahr werden noch vor Festivalende bereits die ersten Gruppen bestätigt: Subway to Sally, Exodus, Korpiklaani – wird wohl wieder eine bunte Mischung. Bis dahin freuen sich erst einmal die Produzenten von Leichtbau-Pavillons auf Umsatz. Denn am Sonntagmorgen gleicht das Festivalgelände dann doch einem kleinen Schlachtfeld. Häufigste Relikte: Zerschlissene Pavillons mit vom Sturm geknickten Stangen.
 
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