Die Kickers als Gesprächsthema im Ronhof. Da schau an. „Unsere Leistung in Ballbesitz sollten wir deutlich verbessern, gerade im Hinblick darauf, was uns in Würzburg am Freitag erwartet.“ Das sagte Kleeblatt-Coach Janos Radoki nach dem 1:0-(1:0)-Sieg der SpVgg Greuther Fürth über Fortuna Düsseldorf. Und irgendwie klang da eine ganz schöne Portion Respekt mit in seiner Stimme. Immerhin hatten die Fürther ja gegen die gnadenlos ihre wenigen Chancen nutzenden Würzburger 0:3 verloren im Hinspiel. Das zweite Kräftemessen könnte nun für beide Mannschaften ein wegweisendes sein. Am Dallenberg empfängt Abwärtstrend Aufwärtstrend. Doch wie sehr zum Fürchten hat sich die Spielvereinigung sechs Tage davor präsentiert? Ja, leider schwer zu sagen.
Um eine echte Ansage ins benachbarte Unterfranken zu schicken, war das Spiel nämlich schlichtweg zu schwach. Da ist ein Sieger nicht zwangsläufig auch ein Muskelprotz. Aber die Fürther haben zwei Dinge geschafft, die im Kickers-Lager mit Obacht notiert werden dürften: Sie haben zum zweiten Mal in Folge zu Null gespielt und eine ihrer spärlichen Tormöglichkeiten mit anerkennenswerter Effektivität genutzt. So waren die beiden Protagonisten des vierten Sieges aus den letzten fünf Heimspielen Torwart Balazs Megyeri und Torschütze Robert Zuli.
Der Ungar hatte zwar Glück beim Pfostentreffer von Kevin Akpoguma (46.), hielt seinen Kasten aber vor allem Dank eines starken Stellungsspiels sauber und sagte zum Sprung auf – nun punktgleich mit Würzburg – Platz zehn: „Unser primäres Ziel, das Spiel zu gewinnen, haben wir erfüllt. Das zweite, in der Tabelle zu klettern, auch. So müssen wir das positiv sehen, auch wenn unser Spiel nicht das beste war.“
Der Österreicher staubte nach geblocktem Dursun-Kopfball mit einem feinen Lupfer über Fortuna-Keeper Michael Rensing hinweg klasse ab (41.), als eigentlich längst danach ausgesehen hatte, als würden sich die Kontrahenten mit ihrer Lauf- und Zweikampfstärke neutralisieren. „Wir haben eben den nötigen Tick mehr Zweikämpfe gewonnen“, wusste Zulj, dass die Fürther jetzt nicht unbedingt mit flüssigen Kombinationen aufgefallen waren. „Mit der Leistung können wir nicht zufrieden sein, aber wir haben als Mannschaft gekämpft.“ Die teilweise Unzufriedenheit fußte vor allem auf den schlampig zu Ende gespielten Kontern, als die Düsseldorfer nach der Pause deutlich entschlossener nach vorn drängten.
Radoki, der neben Sechser Pinter mit Freis, Berisha und Sararer gleich drei beim 0:0 in Aue mitwirkende Offensive auf der Bank gelassen hatte, war ebenfalls monierte ebenfalls das Fehlen „eines vernünftigen Spielaufbaus“, was daran gelegen habe: „Beide Mannschaften haben versucht, sich gegenseitig unter Stress zu setzen.“ Nun, dass der kommende Gegner, die Würzburger Kickers, jetzt auch eher zur Kategorie unbequem zählen, weiß Radoki nur zu gut. Und dass die von ihm ins Team beorderten Hofmann, Bolly, Zulj und van den Bergh nicht für einen Kreativitätsschub gesorgt hatten ebenso. Das und die Tatsache, dass Fürth zuletzt dreimal auswärts nicht gewinnen konnte, könnte für den im Hinblick auf Freitag mitschwingenden Respekt in seiner Stimme gesorgt haben.