
Der TSV Frickenhausen zieht seine Männer-Mannschaft aus der Würzburger Kreisklasse 2 zurück und geht freiwillig runter in die B-Klasse. Es ist ein bitterer Schritt für die Mannschaft, die erst seit 2014 wieder am Spielbetrieb teilnimmt und in dieser kurzen Zeit eine kontinuierliche Entwicklung mit zwei Aufstiegen bis in die Kreisklasse feierte.
Allerdings hatte sich dieser Schritt seit längerer Zeit angekündigt und sei letztlich unausweichlich gewesen, heißt es. Bereits im vergangenen Winter hatte Philipp Hemmerich, damals Spielertrainer und in dieser Rolle einer der Architekten des Frickenhäuser Erfolgs, nach einer erfolgreichen Hinrunde in der Kreisklasse seinen Unmut kundgetan, da zu wenige Spieler am gemeinsamen Training teilgenommen hätten.
Intern schon länger diskutiert
Das sei zwar nur ein Grund gewesen, der letztlich dazu führte, dass Hemmerich – das stand damals schon fest – zum Saisonende als Spielertrainer aufhörte, doch wurde dadurch deutlich, dass das Projekt vor schwierigen Zeiten stand. Sportlich erreichten die Grün-Weißen durch den Saisonabbruch zwar den Klassenerhalt, hinter den Kulissen liefen aber schon längst die Planungen und Gespräche für die neue Saison.
Fußball-Abteilungsleiter Max Hofmann sagt: "Wir haben intern seit gut einem Dreivierteljahr über das verfügbare Personal und die daraus resultierenden sportlichen Konsequenzen diskutiert. Leistungsträger wie Philipp Meintzinger oder Nils Kemmer hätten es gerne in der Kreisklasse versucht und der Vorstand hätte diesen Weg auch favorisiert."
Testspiele geben den Ausschlag
Letztlich fassten die Verantwortlichen nach einem verkorksten Testspiel den Entschluss, die Mannschaft aus der Kreisklasse zu nehmen: "Als wir schwarz auf weiß hatten, wer uns wie zur Verfügung stehen würde, war eigentlich klar, dass die Kreisklasse unmöglich ist." Die Frickenhäuser verloren dieses Vorbereitungsspiel gegen den A-Klassisten FT Würzburg mit 0:3. "Das hat dann wohl auch dem Letzten die Augen geöffnet", glaubt Hofmann.
Philipp Hemmerich, jetzt spielender Co-Trainer bei Marktbreit-Martinsheim in der Kreisliga, bedauert die Entwicklung, versteht aber auch die Entscheidung der Verantwortlichen: "Es ist zwar bitter wegen der ganzen Arbeit, die wir alle in den letzten Jahren reingesteckt haben. Aber man muss das realistisch sehen: Wenn du jede Woche hoch verlierst, ist das für die Motivation der Verbliebenen auch nicht förderlich."
Einige Spieler gehen mit runter
Max Hofmann ist vorsichtig optimistisch für die Zukunft: "Wir konnten mit Friedrich Kern einen erfahrenen Trainer gewinnen, der sich bereiterklärt hat, den Weg in der B-Klasse mitzugehen." Alle seien sich einig, schnell die unterste Liga wieder verlassen zu wollen. "Dafür dürfte die Mannschaft auch stark genug sein."
Ob Frickenhausen seine Männer-Mannschaft längerfristig halten kann? "Die Mannschaft lebt gerade davon, dass einige Spieler, die höher spielen könnten, diesen Schritt mitgehen. Sollten sie abspringen, sieht es ganz schlecht aus." Langfristig, erklärt Hofmann, müsse der Verein auf den Nachwuchs setzen. In der U 15 der JFG Maindreieck Süd gebe es einige Frickenhäuser Jungs: "Wir müssen also einige Jahre überbrücken."